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Die Komparativ- und Superlativformen besser/am besten/das Beste als Varianten in modalen Vergleichskonstruktionen Eine Pilotstudie zu Sprach- und Ausdrucksvarianten im Deutschen und Italienischen
Linguistik online, vol. 111, núm. 6, pp. 137-165, 2021
Universität Bern

Artikel/Articles


DOI: https://doi.org/10.13092/lo.111.8245

Abstract: It is well known that linguistic variants play a key role in the acquisition of language skills in the first, second or foreign language as well as in writing and translation processes and in general in communicative interactions. Thus, a major research goal is the systematic investigation of intraand interlinguistic variation. Due to its complexity, its qualitative-quantitative analysis continues to be a challenging issue, but it seems to become more and more feasible thanks to both the possibility of compiling very large corpora and the availability of high-performing corpus-linguistic tools.

The paper discusses a corpus-linguistic pilot study concerning the use of besser, am besten and das Beste as pragmatic markers in a cross-linguistic perspective. In particular, the analysis focusses on selected superlative and comparative constructions on the left periphery used for expressing advice. The data basis consists mainly of German and Italian comparable very large web corpora and, to a lesser extent, of bilingual sentence pairs drawn from parallel corpora. As will be shown, even restricting the analysis to a very small segment of microvariation, in both languages the modal constructions appear to be characterized by the combination of numerous overlapping and interplaying variants and by different tendencies in language use.

1 Einleitung

Eine Pilotstudie zur Ausgestaltung von Komparativund Superlativformen? Die auf den ersten Blick etwas überraschend wirkende Bezeichnung ist dem Umstand geschuldet, dass die vorliegende Untersuchung neuere Forschungsansätze und Herangehensweisen aufgreift. Der Artikel setzt es sich insbesondere zum Ziel, ergänzend zu den bisherigen Darstellungen der Vergleichsformen den Bereich der Mikrovariation (cf. u. a. Konopka/Waßner/Hansen 2013; Wöllstein 2015; Konopka/Wöllstein 2016) mitzuberücksichtigen bzw. weiter zu erschließen und kann dabei an mehrere in den letzten Jahren vorgelegte korpusgestützte Untersuchungen zur komparativen Modalität anknüpfen (van der Auwera/De Wit 2010; Vanderbiesen/Mortelmans 2011; Mortelmans/Vanderbiesen 2013; van der Auwera/Noël/Van linden 2013; Patard/van der Auwera 2016; Höhmann 2019).

Die Erfassung der Komparativund Superlativformen selbst und ihre Systematik haben eine lange Tradition.1 Dies äußert sich u. a. darin, dass die Einordung und Erläuterung der Steigerungsbzw. Vergleichsformen in verschiedenen Sprachen weitestgehend nach dem gleichen, in Sprachlehrwerken besonders deutlich hervortretendem Muster erfolgt. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Systematik der Grammatikformen und der Semantik der Vergleichskonstruktionen.2 Die Verortung der Komparation „als Spezialfall von Graduierung, Intensivierung, Steigerung“ (Boettcher 2009: 35) sowie ihre textlinguistische und handlungstheoretische Einbindung fällt dagegen vergleichsweise knapp aus.

In sprachvergleichender Perspektive stehen im Allgemeinen einzelsprachliche Besonderheiten, die zu besonderen Fallstricken bei der Sprachaneignung und -verwendung werden können, sowie sprachgeschichtliche Entwicklungslinien im Vordergrund: So betreffen viele der im deutsch-italienischen Sprachvergleich hervortretenden bzw. aufgezeigten Unterschiede etwa gemeinromanische Tendenzen, die das Italienische prägen und dabei eine unterschiedlich weitgehende, einzelsprachliche Ausformung erfahren haben. Zu nennen sind hier u. a. die stark ausgebaute alterative Suffigierung im Italienischen (als produktivem Sprachmuster nicht nur zur Bildung von Diminutiven wie im Deutschen, sondern etwa auch von Augmentativen, Meliorativen und Pejorativen), die „lexikalische Doppelung“ vom Typ ricco ricco (cf. Oesterreicher 1996: 294), die im Deutschen auf anders gelagerte Einzelfälle (wie z. B. ganz ganz klein) beschränkt ist, und das „romanische Problem der grammematisch-formalen Nicht-Unterscheidung zwischen dem analytisch prädeterminierend gebildeten Komparativ und Superlativ [...] (siehe ital. la cosa più cara [...])“ (ibd.; cf. dazu auch Gaeta 2010; Gaeta 2011).

Einen anderen Ansatz verfolgt Koller (2005), dessen sprachvergleichende Untersuchung sich vorrangig auf die metasprachliche Ebene erstreckt und hauptsächlich der Vervollständigung der begrifflichen Systematik dient. Näher herausgearbeitet zu werden verdienten aber auch die grundlegenden Unterschiede in der Grammatikdarstellung, die einzelsprachlichen Besonderheiten geschuldet sind. Zu nennen ist hier in erster Linie der nahezu durchgängige Zusammenfall der Adjektivund Adverbformen im Deutschen und die damit zusammenhängende übliche Redeweise von der adverbiellen Verwendung des Adjektivs. Aussagen, wonach die „Kategorie Komparation [...] – von einigen Adverbien abgesehen – nur für Adjektive ausgebaut“ (Boettcher 2009: 34) sei, sind vor diesem einzelsprachspezifischen metasprachlichen Hintergrund zu sehen.

Neue Forschungsperspektiven, die auf den bisherigen sprachwissenschaftlichen Erkenntnissen und Errungenschaften aufbauen, ergeben sich bei der Bearbeitung der klassischen Grammatikthemen durch die Möglichkeit, große und sehr große Sprachbestände systematisch und feinmaschig mit Hilfe korpuslinguistischer Tools zu untersuchen (cf. u. a. Stefanowitsch/Gries 2003; Gries/Stefanowitsch 2004a, 2004b; Cheng/Greaves/Martin 2006; Cheng et al. 2009). Hier setzt die vorliegende kontrastiv angelegte Studie an, deren Hauptfokus auf der sprachvergleichenden Untersuchung modaler Vergleichsformen in Direktiva (Handlungsempfehlungen, -aufforderungen oder -anweisungen) und dabei in nähesprachlichen Operator-Skopos-Strukturen vom Typ Am besten .ist es., Sie gehen zum Arzt3 liegt.

Als nähesprachliches Konstrukt kann dieses Sprachmuster jedoch weder in den großen Korpora aus vorherrschend schriftsprachlich konzipierten Texten, noch in den vergleichsweise kleinen Korpora der gesprochenen Sprache ausreichend dokumentiert werden.4 Besondere Bedeutung kommt daher dem Umstand zu, dass die großen Webkorpora einen größeren Anteil nähesprachlicher Sprachbestände enthalten. Die Beschränkung qualitativ-quantitativer Untersuchungen auf schriftsprachlich konzipierte Texte wird damit ein Stück weit überwunden.

In diesem Zusammenhang, i. e. bei der Untersuchung nähesprachlicher Konstrukte, ist einer der methodischen Hauptvorzüge der Arbeit mit umfangreichen Korpora besonders hervorzuheben. Bei einem entsprechenden Korpusdesign stehen aussagekräftig(er)e Datenmengen zur Verfügung, die eine von subjektiven Einschätzungen unabhängigere Untersuchung der jeweiligen Forschungsfrage erlauben. Aussagekräftig(er)e Datengrundlagen wirken dabei nicht nur unzulässigen Verallgemeinerungen von Beobachtungen und Untersuchungsergebnissen entgegen. Sie sind darüberhinaus dazu geeignet, Sprecherurteile5 zum Vorkommen und zur Korrektheit bzw. kommunikativen Angemessenheit von bestimmten Äußerungen und Ausdrucksmitteln zu relativieren, die wesentlich von den Sprachkompetenzen der einzelnen SprecherInnen und ihrer Orientierung an schriftsprachlichen Normen beeinflusst werden können.

Die feinmaschige datengeleitete Untersuchung umfangreicher Datenbestände ermöglicht es, wie hier noch einmal zusammengefasst werden soll,

  • der sprachlichen Vielfalt Rechnung zu tragen und eine dementsprechend größere Bandbreite an Ausdrucksmitteln für das Erstellen von Texten nutzen zu können;

  • mikroskopisch feine Regelmäßigkeiten und Tendenzen im Sprachgebrauch herauszuarbeiten;

  • die Korrelation von lexikalischen und grammatischen Ausdrucksmitteln zu erfassen;

  • den Stellenwert der Sprachstrukturen innerhalb der Sprachbestände auf der Grundlage authentischer Daten mit Hilfe statistischer Mittel genauer zu bestimmen.

Die genannten Aspekte sind für die sprachwissenschaftliche Theorie und Methodologie sowie für anwendungsbezogene Praxis gleichermaßen relevant, und es besteht ein weitgehender Konsens hinsichtlich des komplementären Verhältnisses von qualitativer und quantitiver Herangehensweisen (cf. dazu etwa Kaiser 2016).

Anwendungsbezogen ist vor allem an die Vervollständigung und Verbesserung von lexikographischen Hilfsmitteln sowie an die Erleichterung von Sprachlernprozessen und an die Verbesserung der Textqualität beim Abfassen oder auch bei der automatischen Generierung von Texten und Übersetzungen zu denken.6 Die bei der feinmaschigen Erfassung immer umfangreicherer Datenmengen neu entstehenden Forschungsperspektiven gehen zugleich mit der Revidierung bisheriger Annahmen einher. Als überwunden gelten kann u. a. die – allerdings noch vielfach anzutreffende – Auffassung, dass Texte das Ergebnis der Anwendung von Regeln auf Wörterlisten seien: So steht die Bedeutung von Gebrauchsprofilen, in denen das Vorkommen bzw. Verhalten von Sprachstrukturen auf der Grundlage ihres Kound Kontextes umrissen wird, mittlerweile außer Frage.7

Im folgenden Abschnitt 2 soll zunächst anhand der zu gutund buono.bene gehörigen Vergleichsformen in Direktiva aufgezeigt werden, dass es mit Hilfe sehr großer Webkorpora, die neben schriftsprachlichen auch nähesprachliche Sprachbestände enthalten, möglich wird, zahlreiche Ausdrucksvarianten bzw. fremdsprachliche Entsprechungen zu erfassen. Unter Zuhilfenahme korpuslinguistischer Verfahren werden anschließend die Steigerungsformen am besten/ [das. Beste.besser im deutsch-italienischen Sprachvergleich näher untersucht.

2 Komparativund Superlativformen und ihre Ausdrucksvarianten im qualitativquantitativen Sprachvergleich

2.1 Zur Vielfalt der untersuchten Ausdrucksvarianten

Die Arbeit mit Korpora erweist sich schnell als wirksames Gegengewicht zu der oft auf ein bestimmtes Inventar an Grammatikstrukturen und Ausdrucksmitteln beschränkte und dabei häufig ausgeprägt grammatiklastige Darstellung von Vergleichsformen, die von der Einbettung in den sprachlichen und außersprachlichen Kontext absieht.

Bereits bei der einsprachig ausgerichteten Untersuchung der Vergleichsformen am linken Satzrand zeigt sich, dass zahlreiche Formulierungsvarianten in einem größeren Umfang vorkommen bzw. einander gegenüberstehen und in ihrem kommunikativen Wert weniger klar voneinander abgegrenzt werden können, als die gängigen Darstellungen dies nahelegen – angefangen vom Gebrauch der Steigerungsformen selbst. Die folgenden Beispielreihen (1–3 und 4–6) lassen einen ersten Eindruck davon entstehen, wie komplex die Aufarbeitung der aktualisierten Bedeutungsnuancen ausfallen kann. Die Belege wurden bewusst so ausgewählt, dass sie in einem ähnlichen situativen Kontext verankert sind.8

  1. (1) Das beste wäre du gehst zum Arzt (gofeminin 2016)

  2. (2) Es wäre besser du gehst zum Arzt (gesundheitsfrage.net 2013)

  3. (3) Ich glaube es wäre gut, wenn du zum Arzt gehst. (Rund ums Baby 2017)9

Es ist dabei interessant zu beobachten, dass sich die Dringlichkeit der Empfehlung bzw. Aufforderung nicht unmittelbar an der verwendeten Vergleichsform festmachen lässt: So ist der Positiv in Aufforderungen belegt, die Entgegnungen auf die Schilderung eines als höher oder sogar als kritisch eingeschätzten Gesundheitsrisikos darstellen. Der Grad der Nachdrücklichkeit kann daher in den beiden nachstehend angeführten Belegen nur aus dem jeweiligen Kontext inferiert werden:10

(4) Es wäre gut zum Tierarzt zu gehen und das nächste mal nicht selber „zu operieren“, wenn du unsicher bist.

Die Angst die du jetzt hast ist es nicht wert.

Der Tierarzt wird dir sagen, es ist alles halb so wild. (Tierforum.de 2010)

(5) Hi du arme

Ich glaube es wäre gut, wenn du zum Arzt gehst. Manchmal bleibt das Erbrechen bestehen, weil der Körper durch das viele Erbrechen „sauer“geworden ist. Dann lohnt es sich, kurz vorbeizugehen. Auch finde ich Fieber nicht so toll und es lohnt sich, das zu zeigen. Ehrlich, du hättest wohl sowieso keine Ruhe um dein Krümmel…oder? Daher alles alles gute und mach Dich auf den Weg. (Rund ums Baby 2017)

(6) Eierstockkrebs ist eine eher seltene Krebsart, Borderline-Tumore sind noch seltener. Somit wäre es gut, wenn Du zu einem Spezialisten gehst. Egal, wie weit weg. (KrebsKompass 2011)

Erwähnenswert sind zudem die Ausdrucksmöglichkeiten, die Stellung, Verbform (Modus) und Satztyp bei der Einbettung der Vergleichsformen in konkrete Äußerungen bieten. Dazu die folgenden Belege (Auswahl) zum Vorkommen des am-Superlativs am besten in Verbindung mit der Verbform gehst:11

(7) Am besten gehst du jetzt. Du gehst jetzt am besten.

Am besten du gehst jetzt.

Am besten ist es du gehst mal zu deinem Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Am besten wäre du gehst in ein gutes Fitness Center.

Ich denke es ist am besten, wenn du zum Arzt gehst und dich untersuchen lässt. deswegen ist es am besten dass du zum hautarzt gehst

Besonders groß ist, zumal bei Berücksichtung nähesprachlicher Formen, die Spannbreite der vorkommenden Kopulasätze, wie sie allein aus der folgenden Beispielreihe (8) hervorgeht, und zu deren Varianten u. a. mit den Verben finden und halten gebildete Matrixsätze (9) gehören:

(8) Am besten ist es [...]/Am besten isses [...] Am besten wäre es [...]/Am besten wärs [...] Am besten wäre [...]/Am besten wär [...] Am besten wird es [...]/Am besten wirds [...] Es ist am besten [...]/Es is am besten [...]

Es wäre am besten [...]/Es wär am besten [...]

(9) Am besten fänd ich [...]/Am besten fände ich [...] Ich persönlich halte es für am besten [...]

Die Einbeziehung zweioder gar mehrsprachiger Sprachbestände erlaubt es, mit Hilfe von Parallelkorpora zahlreiche weitere Entsprechungen bzw. Ausdrucksvarianten (siehe Tabellen 1a, 1b sowie Tabelle 2) zu erfassen, wie im Folgenden beispielhaft gezeigt werden soll.12 In der vorliegenden Arbeit wurde dabei die Möglichkeit genutzt, über die mehrsprachigen Onlinewörterbücher Linguee und Reverso Context auf zweisprachige Suchergebnisse aus den online zugänglichen mehrsprachigen Textbeständen der EU und anderer privater und öffentlicher Anbieter zuzugreifen.13

Tabelle 1a
Italienische Entsprechungen des Kopulasatzes Am besten wäre/ist es (Auswahl, Quelle: europarl.europa.eu, zitiert nach Linguee)

Bei der Durchsicht der Entsprechungen für am besten sticht zunächst die Verwendung unterschiedlicher Übersetzungsverfahren ins Auge, die vom Wortartenwechsel und Rückgriff auf verschiedene lexikalische Bausteine (siehe Tabellen 1a, 1b, 2a) bis hin zu sehr freien Wiedergaben reichen, in denen sich weder Wortwahl noch Satztyp in den einander gegenüberstehenden Sprachversionen entsprechen (siehe Tabelle 2b).

Zudem ist hinsichtlich der oben erwähnten, im innersprachlichen Vergleich erfassten Ausdrucksvarianten anzumerken, dass sich auch bei den Formulierungen im Italienischen unterschiedliche Stellungsvarianten, Verbformen (Modi) und Satztypen gegenüberstehen. Hervorzuheben ist, dass sich wie schon in den einsprachigen Belegen auch in den zweisprachigen Beispielen die Zuordnung eines Positivs zu einem Superlativ findet (siehe Tabelle 1b, letzter Beispielbeleg). Die Einschätzung dieser Belege als geoder misslungene Entsprechung hat vor dem Hintergrund der Beobachtung (siehe Beispiele 1–3) zu erfolgen, dass ein Positiv ganz wie ein Superlativ eine ausgesprochen dringliche Aufforderung zum Ausdruck zu bringen vermag, i. e. sich der Grad der Dringlichkeit nicht unmittelbar an der gewählten Vergleichsform ablesen lässt.

Tabelle 1b
Italienische Entsprechungen des Kopulasatzes Am besten wäre/ist es (Auswahl, Quelle: europarl.europa.eu, zitiert nach Linguee)

Tabelle 2a
Italienische Entsprechungen der Kombination aus am-besten + gehst im Vor-Vorfeld (Auswahl, Quelle: Reverso Context)

Tabelle 2b
Italienische Entsprechungen der Kombination aus am-besten + gehst im Vor-Vorfeld (Auswahl, Quelle: Reverso Context)

Einen Hinweis verdient schließlich die Ausgestaltung der Grammatikstrukturen, wie in den im Folgenden noch einmal angeführten Beispielen (aus Tabellen 1a und 2a). Durch die Hinzufügung des Verbs fare (mit Modalmarker) bzw. des spezifizierenden Ausdrucks forma di cooperazione wird nicht nur der Inhalt verdeutlicht, sondern die Formulierungen gewinnen durch die verbesserte Textkohäsion auch an Textqualität.

(21) La cosa migliore che puoi fare è andare all’ufficio veterani.

(22) La cosa migliore da fare è eliminare e poi introdurre gradualmente il divieto, come proposto dalla Commissione; se non erro, penso che fossero quelle le parole esatte.

(23) La migliore forma di cooperazione sarebbe la costruzione di gasdotti che colleghino la Russia e l’Unione europea. europarl.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der umgekehrten Übersetzungsrichtung aus dem Italienischen ins Deutsche (siehe Tabellen 3a, 3b, 3c und 3d). Dabei fällt insbesondere auf, dass die Übersetzung von meglio mit einer deutschen Komparativform (besser, aber auch lieber) zwar zu überwiegen scheint, die italienische Vergleichsform jedoch je nach Kontext als Entsprechung für den Superlativ gedeutet wird bzw. naheliegend sein kann.

Tabelle 3a
Deutsche Entsprechungen der prädikativ verwendeten Komparativform meglio (Auswahl, Quelle: eur-lex.europa.de, zitiert nach Linguee)

Tabelle 3b
Deutsche Entsprechungen der prädikativ verwendeten Komparativform meglio (Auswahl, Quelle: eur-lex.europa.de, zitiert nach Linguee)

Tabelle 3c
Deutsche Entsprechungen der prädikativ verwendeten Komparativform meglio (Auswahl, Quelle: eur-lex.europa.de, zitiert nach Linguee)

Darüber hinaus kann auch hier beobachtet werden, dass bei der Wiedergabe nicht nur zwischen verschiedenen Vergleichsformen bzw. lexikalischen Varianten gewählt, sondern auch auf unterschiedliche syntaktische Einbettungen der Komparativund Superlativformen zurückgegriffen wird – wodurch die Relevanz der vorkommenden syntaktischen Varianten für die Textproduktion bzw. Textgenerierung noch einmal deutlich wird.15

Tabelle 3d
Deutsche Entsprechungen der Kombination aus è meglio + andare (Auswahl, Quelle: Reverso Context)

In weiteren Untersuchungsschritten soll am Beispiel verschiedener Kookkurrenzen ausgelotet werden,

  • inwieweit sich Konkurrenzformen mit Hilfe korpuslinguistischer Suchstrategien in ihrem Verhältnis zueinander erfassen lassen,

  • welchen Stellenwert die verschiedenen erfassten Komparativund Superlativformen im jeweiligen einzelsprachlichen Variantengeflecht besitzen und schließlich,

  • welche Bedeutung der Herauskristallisierung von Gebrauchstendenzen zukommt. Dazu ist es zunächst notwendig, auf die Erfassung der Daten einzugehen.

2.1 Zur Erfassung der Sprachdaten

Eine feinmaschige datengeleitete Untersuchung der Vergleichskonstruktionen und ihrer jeweiligen innerund zwischensprachlichen Entsprechungen lässt sich zum derzeitigen Zeitpunkt nur im Rahmen einer Pilotstudie durchführen, die auf wenige Kookkurrenzen beschränkt ist. Die Wahl fiel dabei auf das gemeinsame Vorkommen bestimmter Vergleichsformen mit einigen Sprachbausteinen des deutschen Grundwortschatzes und ihren italienischen Hauptentsprechungen, und zwar auf besser, [das. Beste.beste*16, am besten, *gehen, *machen für das Deutsche und meglio, miglior*, andare, fare für das Italienische, die im Weiteren auf die Untersuchung von Direktiva eingeschränkt wurde.

Sofern man unterschiedliche, syntaktisch, semantisch oder pragmatisch motivierte Sinnbezüge in die Untersuchung miteinbeziehen möchte, sieht man sich bei der Auseinandersetzung mit den Korpusbelegen mit einer ausgesprochen komplexen Datenlage konfrontiert, die nicht nur den sprachlich-kommunikativen Modellierungsmöglichkeiten von Äußerungen, sondern auch der ausgeprägten sprachlichen Polyfunktionalität17 der angeführten Sprachbausteine und der dazugehörigen Formenbestände geschuldet ist:

Man denke allein an die Formen geh, gehtim Deutschen und va, vada im Italienischen, die bereits aufgrund des in den beiden Sprachen vorliegenden Formensynkretismus und ihrem Vorkommen in unterschiedlichen Konstruktionen eine größere Bandbreite an Funktionen bzw. Bedeutungen annehmen (u. a. geh! vs. ich geh. geht! vs. er geht vs. ihr geht. er geht vs. es geht. es geht vs. es geht um [+NOMEN/PRONOMEN]; vada als alleinige Form des Konjunktiv Präsens in der 1., 2. und 3. Person Singular, va als Imperativ oder als Form des Indikativ Präsens; va vs. va [+PARTIZIP PERFEKT] vs. va a [+INFINITIV]). Die zu unterscheidenden Fälle vervielfachen sich, wenn die Kombination mit weiteren grammatikalischen und lexikalischen Bausteinen bzw. Konstrukten mitberücksichtigt werden soll (z. B. er geht nach Hause vs. er geht nach Amerika vs. er geht nach Plan vor. er ist gegangen vs. er wäre gegangen. va a casa vs. va in bici vs. va meglio vs. va per il meglio).18 Als besonders aufwändig erweist sich schließlich die Bestimmung von Sprachhandlungen (z. B. Feststellung vs. Aufforderung), die notwendig die Einbeziehung eines größeren Kotextes erfordert und auf der Grundlage der vorliegenden Kotextkomponenten nicht immer mit letzter Bestimmtheit vorgenommen werden kann.

Für die Erfassung der Sprachdaten wurden die deutschen und italienischen Korpora der TenTenund Aranea-Korpora (cf. dazu Jakubíček et al. 2013; Benko 2014) ausgewählt, die online mit Hilfe des Korpus-Verwaltungssystems und Toolkits Sketch Engine (cf. Kilgarriff et al. 2004) untersucht werden können.19 Beide Korpusfamilien enthalten nicht nur an derzeitigen Maßstäben gemessen sehr große Webkorpora in beiden Sprachen, sondern sind auch nach gleichen Prinzipien aufgebaut und gewährleisten daher eine größere Vergleichbarkeit der Sprachbestände und Suchergebnisse. Die Untersuchungen wurden aufgrund ihres großen Umfangs vor allem mit Hilfe der beiden 19,8 bzw. 5,9 Mrd. Tokens großen TenTen-Kopora durchgeführt. Die beide ca. 1,2 Milliarden großen Araneum-Korpora wurden hingegen stellenweise zur weiteren Überprüfung der Suchergebnisse verwendet. Aufgrund der hohen Anzahl an Treffern wurde teilweise mit randomisierten Stichproben gearbeitet.

Bei der Untersuchung der Kookkurrenzen kommen verschiedene Suchkombinationen zum Einsatz (z. B. besser + *gehen, meglio che + andare), denen Nund Concgramme zugrundeliegen (cf. dazu u. a. Chen et al. 2006; Bubenhofer 2015; aber auch Kilgarriff et al. 2012). Beide Termini sollten, um Fehldeutungen vorzubeugen, begrifflich klar voneinander unterschieden werden: N-Gramme stellen idealtypisch N-Tupel dar, die durch eine fixe Reihenfolge direkt aufeinanderfolgender Komponenten gekennzeichnet sind. So werden beim Einsatz von N-Grammen keine Belege erfasst, die zusätzliche Elemente wie z. B. Modifikatoren enthalten. Concgramme weisen hingegen eine größere strukturelle Offenheit aus. Als „sets of words that co-occur regardless of constituency variation (e. g. AB and A*B), positional variation (e. g. AB and BA), or both“ (Cheng et al. 2009: 236) sind sie daher bei der Untersuchung von Sprachen, in denen wie im Deutschen die Wortstellung stark variiert, N-Grammen deutlich überlegen.

Bei der Auswertung bzw. Lektüre der Suchergebnisse sind die Ausschnitthaftigkeit des Untersuchungsdesigns durch die Begrenzung auf bestimmte Sprachstrukturen sowie einige grundsätzliche, verzerrend wirkende Einschränkungen mitzubedenken. Durch die einzelsprachlichen Unterschiede und die innersprachliche Vernetztheit der Konstruktionen werden prinzipiell unterschiedliche Teilmengen erfasst, die sich im besten Fall weitgehend überschneiden. In Bezug auf die Erfassung der Vergleichsformen ergeben sich beispielsweise die folgenden Asymmetrien:

  • Aufgrund der Formgleichheit von Adjektiv und Adverb im Deutschen stehen der deutschen Komparativform besser im Italienischen nicht eine, sondern zwei Entsprechungen (meglio/migliore) gegenüber, die wiederum u. a. wegen des Zusammenfalls der Formen des attributiv verwendeten Komparativs und Superlativs im Italienischen nicht nur den deutschen Komparativ-, sondern auch Superlativformen entsprechen können. Hier wurde versucht, einzelsprachlich bedingten Unterschieden bei der Erfassung der Sprachdaten, die unweigerlich zu Verzerrungen des Gesamtbildes führen, durch entsprechend formulierte Suchabfragen bzw. Zusammenfassungen der Suchergebnisse für die einzelnen Vergleichsformen gegenzusteuern (siehe dazu die weiteren Erläuterungen in Abschnitt 2.3 und 2.4).

  • Eine nicht unerhebliche Auswirkung auf die Untersuchungsergebnisse kommt bei dem gewählten Untersuchungsdesign zudem der Entscheidung zu, für das Deutsche Verbkomplexe aus Partikelverben (u. a. mit Hilfe einer Wildcard-Suche) weitestgehend miteinzubeziehen, während für das Italienische jedoch aufgrund der sprachlich bedingten, bislang noch nicht gelösten Abgrenzungsund Auswertungsprobleme20 auf eine vergleichbare Suche verzichtet wurde.

  • Als weiteres Beispiel ist die nur bedingte Vergleichbarkeit der Höflichkeitsformen zu nennen: Das Anredeverhalten im Gegenwartsdeutschen und -italienischen unterscheidet sich bekanntlich nicht nur durch das unterschiedlich ausgebildete Inventar an Höflichkeitsformen (cf. Bertuccelli Papi 2010; Molinelli 2010), das im Italienischen u. a. durch eine grössere Anzahl an Distanzformen als im Deutschen gekennzeichnet ist. Zu nennen ist hier insbesondere die Möglichkeit, zwischen der Lei/Loround der Voi-Form zu wählen oder das großgeschriebene Tu im Schriftwechsel als weitere, Respekt und Wertschätzung zum Ausdruck bringende Höflichkeitsform zu verwenden. Hinzukommt, dass die Grenzen der sozialen Deixis in den beiden Sprachen anders verlaufen, i. e. u. a. bei der Wahl näheund distanzsprachlicher Anredeformen andere Regeln gelten. So kann im Italienischen beispielsweise auch auf Ämtern bei Interaktionen zwischen nicht persönlich miteinander bekannten Agenten und Klienten das Überwechseln in ein weniger formales Register beobachtet werden.

  • Bei sprachvergleichenden Studien wirkt sich die jeweils festgelegte Kollokationsspanne, von der die Anzahl der erfassten Treffer prinzipiell abhängt, zudem aufgrund syntaktischer Unterschiede auf die Auswertung der Sprachdaten aus: In der vorliegenden Studie schlagen vor allem die ausgeprägten Satzklammern im Deutschen zu Buche.21 Deutliche Unterschiede in der Trefferzahl ergeben sich bei einer geringen Kollokationspanne auch dadurch, dass im Italienischen als Pro-Drop-Sprache pronominale Subjekte nur in bestimmten Kotexten aufscheinen, während sie im Deutschen nur unter besonderen Bedingungen weggelassen werden können.22

Zu erwähnen ist schließlich, dass die Bereinigung der Suchergebnisse von Pseudotreffern ausgesprochen fehleranfällig ist.

Trotz der genannten, zum Teil erheblichen Einschränkungen, die bei der Auswertung der Suchergebnisse gemacht werden müssen, zeichnen sich im zweisprachigen quantitativ-qualitativen Vergleich deutliche Gebrauchstendenzen ab, die den Gebrauch der Komparativund Superlativformen in den beiden miteinander verglichenen Sprachen zu kennzeichnen scheinen.

Als Vergleichsfolie für die sich abhebenden Gebrauchstendenzen dient dabei zunächst das automatisch, rein quantitativ erfasste Vorkommen der untersuchten Vergleichsund Verbformen.

2.3 Erste innerund zwischensprachliche Vergleichsdaten

Bei der Erfassung der ausgewählten Vergleichsformen (Komparativund Superlativformen von gut und buono/bene) und Verben bzw. Prädikatsteilen aus dem Grundwortschatz (de. *gehen/*machen, it. andare/fare) ergibt sich in einem ersten Arbeitsschritt folgendes Bild: 23

Allein für sich genommen kommen die Komparativund Superlativformen in den untersuchten italienischen Korpora häufiger als in den deutschen Teilkorpora vor (itTenTen16: 599,73/Mio – deTenTen13: 529,07/Mio; Araneum Italicum Maius: 506,81/Mio – Araneum Germanicum Maius: 406,61/Mio; siehe Tabelle 4). Doch während sich im Italienischen die beiden untersuchten Vergleichsformen meglio und miglior* in etwa die Waage halten, sticht im Deutschen das Vorkommen der Komparativform besser* hervor, die fast dreimal so häufig wie die Superlativformen Beste/beste* aufscheint.

Tabelle 4
Vorkommenshäufigkeit der Komparativund Superlativformen von gut und buono/bene in den TenTenund Araneum-Korpora

Was die Verben bzw. Prädikatsteile anbelangt, ist vor allem das dominante Auftreten des italienischen Verbs fare auffällig. Wie aus Tabelle 5 hervorgeht, stehen sich grob angenähert fare und andare in einem Verhältnis von ca. 3:1 gegenüber.

Tabelle 5
Vorkommenshäufigkeit der deutschen und italienischen Verben bzw. Prädikatsteile gehen, machen und andare e fare in den TenTenund Araneum-Korpora

Dabei kommt fare im Vergleich zu seinem deutschen Pendant *machen mehr als doppelt so häufig vor, welches auch im Vergleich zu *gehen einen schwächeren Stellenwert aufweist. Schließlich besteht zwischen den beiden anderen Verben bzw. Prädikatsteilen, *gehen und andare, mit einem Verhältnis von fast 2:1 ein ausgeprägter Häufigkeitsunterschied.

Bei der Ausweitung der Untersuchung von einzelnen Wörtern auf Kookkurrenzen zeigt sich zunächst, dass die Unterschiede im Vorkommen der nicht weiter analysierten Kombinationen in etwa die größere oder geringere Vorkommenshäufigkeit der allein für sich genommenen Vergleichsund Verbformen widerspiegeln (siehe Tabelle 6a und 6b). Während sich die Daten für die verschiedenen Verbformen von *gehen und *machen angleichen, bleibt it. fare das mit Abstand am häufigsten vorkommende Verb bzw. Prädikatsteil, wie auch das Vorkommensverhältnis von 3:1 bei den beiden italienischen Verben fare und andare erhalten bleibt.

Festzuhalten ist schließlich, dass zwar größere Unterschiede im Vorkommen zwischen den jeweiligen einzelsprachlichen Korpora der beiden TenTenund Araneum-Korpusfamilien bestehen, die Ergebnisse von der Tendenz und von den Verhältnissen her jedoch in etwa übereinstimmen.

Tabelle 6a
Das Vorkommen der Kookkurrenzen der Komparativund Superlativformen von gut und den Verben bzw. Prädikatsteilen gehen und machen

Tabelle 6b
Das Vorkommen der Kookkurrenzen der Komparativund Superlativformen von buono/bene und den Verben bzw. Prädikatsteilen andare und fare

2.4 Charakteristische Gebrauchstendenzen

Anders als bei den bisherigen Untersuchungsergebnissen zeichnen sich bei der Eingrenzung der Kookkurrenzen auf bestimmte Sprachmuster deutliche Unterschiede im Sprachgebrauch ab, wie im Folgenden anhand einiger Beispiele gezeigt werden soll. Im Einzelnen wurden verschiedene Teilstudien durchgeführt, bei denen das Hauptaugenmerk auf der sprachlichen Ausgestaltung von Direktiva (Handlungsempfehlungen, -aufforderungen oder -anweisungen) liegt.

2.4.1 Eine erste Eingrenzung der Daten auf Direktiva

Zunächst wurden die Kookkurrenzen untersucht, die in der direkten Anrede des Interaktionspartners oder der InteraktionspartnerInnen auftreten. Durch die Berücksichtung des gesamten, Näheund Distanzformen gleichermaßen umfassenden Formenspektrums konnte das Problem einer zufriedenstellenden Zuordnung der italienischen und deutschen Anredeformen, das letztendlich ungelöst bleiben muss, hier umgangen werden.

Der so gewählte Datenzuschnitt weist eine Reihe von Vorteilen auf: Er ermöglicht es, bei allen einzelsprachspezifischen Besondersheiten mit einer Untersuchungsgrundlage zu arbeiten, die bei dem untersuchten Sprachenpaar einen sprachübergreifenden gemeinsamen, klar umrissenen Nenner aufweist. Abgesehen von wenigen Ausnahmen können dabei die Suchtreffer in Hinblick auf ihre kommunikative Funktion relativ leicht vereindeutigt werden.

Tabelle 7a
Vorkommen der Kookkurrenzen aus einzelnen Vergleichsformen von gut und den von gehen und machen gebildeten Prädikatsteilen bei der Versprachlichung von Direktiva (Teilmenge)

Aufgrund der großen, insgesamt ca. 810000 Belege umfassenden Treffermenge wurde der Auswertung der Daten hier eine Stichprobe von 1% zugrundegelegt. Es zeigt sich, dass bei dem gewählten sprachlichen Ausschnitt (siehe Tabelle 7a und 7b) nur ein Bruchteil der untersuchten Kookkurrenzen auf die Ausgestaltung der erfassten Direktiva entfällt, in denen die Vergleichsformen als Diskurspartikeln in Erscheinung treten – wobei jedoch besonders zu Buche schlagen dürfte, dass nur Handlungsempfehlungen, -aufforderungen bzw. -anweisungen bei direkter Anrede, nicht aber Infinitivkonstruktionen und andere unpersönliche Konstrukte mitberücksichtigt wurden (siehe Abschnitt 2.2).

Tabelle 7b
Vorkommen der Kookkurrenzen aus meglio/miglior* und den von andare und fare gebildeten Prädikatsteilen bei der Versprachlichung von Direktiva (Teilmenge)

Vor allem aber fällt auf, dass hier gänzlich andere Häufigkeitsverhältnisse zutagetreten als bei der allgemeinen, in sprachlich-kommunikativer Hinsicht nicht weiter differenzierten Untersuchung. Besonders augenfällig sind die Gebrauchsunterschiede zwischen den Vergleichsformen besser und am besten. Bei den nicht weiter unterschiedenen Kookkurrenzen kommt die Komparativform ca. fünfmal häufiger als der am-Superlativ vor, der in der sprachlichen Ausgestaltung der Direktiva hingegen überwiegt Bei den ausschnitthaft untersuchten Direktiva liegt die Trefferanzahl im Deutschen nun insgesamt höher als im Italienischen, wobei sich die Werte der den am-Superlativ enthaltenden Kookkurrenzen mit ca. 10% und 21, 7% der in der Stichprobe erfassten Belege deutlich von den anderen Kookkurrenzen abheben, die aus den anderen Vergleichsformen (besser, Beste/beste [NOMEN]; meglio, miglior* [NOMEN]) gebildet sind und in beiden Sprachen die vergleichsweise niedrige Häufigkeit von ≤ 1% der gezogenen Stichproben erreichen.

Des Weiteren lässt sich beobachten, dass die Vergleichsformen beste* [NOMEN] und miglior* [NOMEN] (im Deutschen auch als substantivierter Superlativ Beste) zwar in beiden Sprachen belegt sind,25 ihr Anteil jedoch verschwindend gering ausfällt.

Anhand der erfassten Daten lassen sich weitere Gebrauchsregelmäßigkeiten erkennen. Mit an erster Stelle ist der Gebrauch elliptischer Formen26 statt voll oder teilweise ausgebildeter Kopulasätzen zu nennen, der in beiden Sprachen, jedoch insgesamt stärker im Deutschen und besonders stark bei der Verwendung des am-Superlativs anzutreffen ist. Diese Gebrauchstendenz scheint insbesondere in der nähesprachlichen Kommunikation verbreiteter und in den germanischen Sprachen stärker als in den romanischen ausgeprägt zu sein.27Nicht zuletzt ist auf die syntaktischen Unterschiede hinzuweisen, die die Konstrukte im Deutschen und Italienischen kennzeichnen. Hier ist vor allem die Verwendung der Satzanschlüsse zu nennen, die stark asymmetrisch ausgebildet sind. Im Italienischen können die beiden unterschiedlichen Sprachregistern zugehörigen Variaten è meglio che/se als typisch gelten. Im Deutschen scheint die Verwendung entsprechender Sprachmittel in vergleichbaren Gebrauchskontexten seltener zu sein: Ein gemeinsames Auftreten von am besten, besonders jedoch von besser mit wenn ist dabei durchaus üblich, mit dass eher eine Ausnahme.

Die sich hier abzeichenden Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich zwar bereits anhand der erfassten Stichproben ablesen, doch scheint es lohnenswert, sie genauer auf der Grundlage einer umfangreicheren Datenmenge herauszuarbeiten, die es erlaubt, weiter ins Detail zu gehen. Eine feinkörnigere Datengrundlage lässt sich u. a. durch die Begrenzung der Untersuchung auf einen noch enger gefassten Ausschnitt aus der Gesamtzahl der Suchergebnisse erzielen.

2.4.2 Die weitere Eingrenzung der Daten auf Direktiva in der 2. Person Singular

In einem weiteren Arbeitsschritt wurden die Kookkurrenzen aus den Vergleichsformen von gut bzw. buono/bene und den aus gehen bzw. andare gebildeten Prädikatsteilen in der 2. Person Singular näher untersucht. Zwar fungiert die zweite Person Singular in beiden Sprachen als DuForm bzw. forma del tu, doch insgesamt weisen die betreffenden Kookkurrenzen keine weitreichende Schnittmenge auf, angefangen von der unterschiedlichen Grenzziehung beim Gebrauch näheund distanzsprachlicher Anredeformen. Zur weiteren Herausarbeitung der sich abzeichnenden Gebrauchstendenzen werden zudem ausschließlich morphologisch explizit markierte Belege bei einer Kollokationsspanne von insgesamt +7 Tokens zwischen Vergleichsform und Prädikatsteil erfasst. Dieser Datenzuschnitt ermöglicht es zum einen, durch die größere Kollokationsspanne eine für den zwischensprachlichen Vergleich hier adäquatere größere Anzahl von Nebensätzen im Deutschen zu erfassen. Zum anderen wird das Problem der fehlerträchtigen Auswertung polyfunktionaler Verbformen umgangen: Im Italienischen kann bekanntlich beim Konjunktiv Präsens nur anhand von – oft nicht unmittelbar erfassbaren – Kotextelementen genauer bestimmt werden, ob es sich um die 1., 2. oder 3. Person Singular handelt. Für das Deutsche hingegen stellt sich hier ein ähnliches Problem für die Imperativform, die in der nähesprachlichen Kommunikation rein formal vielfach nicht von der 1. Pers. Sg. Indikativ Präsens zu unterscheiden ist. Der Verzicht auf die Erfassung der genannten Formen wirkt offensichtlich verzerrend, was bei der Auswertung der Daten nicht ausgeblendet werden kann.28 Doch wenngleich aufgrund der sich hier ergebenenden Asymmetrien im Sprachgebrauch und bei der Datenerfassung kein von der Datenlage her ausbalancierter Sprachvergleich vorgenommen werden kann, lassen sich die bisher beobachteten einzelsprachlichen Gebrauchstendenzen ein Stück weit weiter erhellen.

Tabelle 8
Kookkurrenzen aus Vergleichsformen und den von gehen und andare gebildeten Prädikatsteilen bei der Versprachlichung von Direktiva (Teilmenge)

Bereits bei einer ersten Zusammenschau der Suchergebnisse für dieses Sprachmuster (siehe Tabelle 8) tritt die Dominanz des am-Superlativs zutage, der in fast zwei Dritteln der erfassten relevanten Treffer vorkommt. Der Komparativform besser, auf die fast ein Drittel der Belege entfällt, kommt auch hier ein deutlich geringeres Gewicht zu. Diesem Befund kommt insofern eine besondere Bedeutung zu, als in verwandten Konstruktionen im innerund zwischensprachlichen Vergleich in dieser Funktion bisher der überragende Gebrauch der Komparativform herausgearbeitet wurde (cf. Vanderbiesen/Mortelmans 2011; Mortelmans/Vanderbiesen 2013). Der Anteil an attributiv verwendeten, in Nominalgruppen eingebetteten Vergleichsformen, die dabei ein großes Variantenspektrum und damit keine besonders ausgepägte Gebrauchstendenz aufweisen, fällt in beiden Sprachen, besonders aber im Italienischen mit ca. 2,5 % der miteinander verglichenen Belege eher niedrig aus.

Im innersprachlichen Vergleich treten in den untersuchten Kotexten jeweils zwei Varianten deutlicher hervor, deren Vorkommen in einem weiteren Arbeitsschritt näher untersucht wird: im Deutschen die Vergleichsformen besser und am besten, im Italienischen die Komparativkonstruktion meglio che/se in Verbindung mit dem Verb im Indikativ oder im Konjunktiv Präsens.

Tabelle 9a
Gebrauchsbzw. Konstruktionsmerkmale der Kookkurrenzen aus am besten/besser und den von *gehen gebildeten Prädikatsteilen bei der Versprachlichung von Direktiva

Bei der näheren Aufschlüsselung der Daten nach salienten Konstruktionsmerkmalen lassen sich weitere Gebrauchstendenzen erkennen. Die einzelnen Gebrauchsbzw. Konstruktionsmerkmale, die sowohl allein für sich genommen als auch in der Kombination typischer oder untypischer erscheinen können, werden in Tabelle 9a und 9b zusammengefasst und in ihrem Zusammenspiel anhand einschlägiger Belege in Tabelle 10a und 10b veranschaulicht.

Bereits an dieser Stelle sei erwähnt, dass sich in beiden Sprachen Ausdrucksvarianten aus Kombinationen verschiedener Gebrauchsbzw. Konstruktionsmerkmale gegenüberstehen, die unterschiedlichen Sprachregistern zuzuordnen sind. Zusätzlich zum elliptischen Gebrauch der Vergleichsformen, der allgemein Nähesprachlichkeit anzuzeigen scheint,29 ist im Deutschen die Zuordnung der Ausdrucksvarianten zu einem nähesprachlichen Register wesentlich von der Stellung der Vergleichsform im Vor-Vorfeld abhängig, im Italienischen hingegen in erster Linie vom Modus (genauer: vom Nicht-Gebrauch des Konjunktivs).

Tabelle 9b
Gebrauchsbzw. Konstruktionsmerkmale der Kookkurrenzen aus meglio und den von andare gebildeten Prädikatsteilen bei der Versprachlichung von Direktiva (Teilmenge)

Es zeigt sich u. a., dass hier im Deutschen die Gebrauchsmerkmale „im Vor-Vorfeld vorkommend“ und „elliptisch gebraucht“ mit 91,3% bzw. 78,9% für den Superlativ am besten typischer sind als für die Komparativform besser, auf die hier jeweils ein vergleichsweise niedriger Anteil von 20,6% bzw. 45,5% entfällt. Die Komparativform kommt hingegen typischweise in mehr als der Hälfte aller Belege in Verbindung mit einem – zumeist von wenn eingeleiteten, tendenziell in Verbindung mit einem Kopulasatz auftretenden – Nebensatz vor.

Für das Italienische kann hingegen die Kombination aus Kopulasatz + Nebensatzkonstruktion als typisch gelten. Dabei stehen sich mit meglio + che + vada und meglio + se + vai zwei unterschiedlichen Sprachregistern zugehörigen Varianten gegenüber.

Die vorkommenden Ausdrucksvarianten überlappen sich in den beiden Sprachen nur zum kleineren Teil. Beobachtet wurde bereits, dass der Löwenanteil der Vergleichskonstruktionen im Italienischen auf die Komparativform meglio entfällt, während sich die Belege im Deutschen im Wesentlichen auf zwei große Gruppen verteilen, namentlich auf den besonders häufig vorkommenden am-Superlativ und die Komparativform besser. Des Weiteren lassen sich die folgenden Unterschiede und Gemeinsamkeiten feststellen:

Tabelle 10a
Zusammenspiel der untersuchten Gebrauchsbzw. Konstruktionsmerkmale: die häufigsten Kombinationen im Deutschen

Das im Deutschen mit Abstand am häufigsten vorkommende Sprachmuster sind OperatorSkopus-Strukturen vom Typ Am Besten du gehst zum Arzt. Einen hohen Anteil stellt zudem die Kombination „Kopulasatz + durch wenn eingeleitete Nebensatzkonstruktion“. Diesen beiden Mustern stehen im Italienischen hauptsächlich die Kombinationen aus einem Kopulasatz und durch che („dass“) oder se („wenn“) eingeleitete Nebensätze gegenüber. Die hier bestehende Ähnlichkeit der Grammatikstrukturen wird jedoch nicht nur durch den unterschiedlichen Anteil der Konditionalsätze am Gesamtvorkommen der Belege relativiert. Asymmetrien ergeben sich auch dadurch, dass dem im Italienischen vorherrschenden Konstruktionsmerkmal, dem durch che („dass“) eingeleiteten Nebensatz, im Deutschen nur wenige vereinzelte Belege entsprechen. Ein weiterer bedeutender Unterschied besteht zudem darin, dass die Kombination aus Kopulasatz und einem durch wenn eingeleiteten Nebensatz im Deutschen einem formaleren Sprachregister zugehören kann, im Italienischen hingegen der Gebrauch des Konditionalsatzes in der hier auftretenden Ausprägung als nähebzw. umgangssprachlich einzuordnen ist.

In den Tabellen 10a und 10b werden die häufigsten Kombinationen zusammengefasst. Aufschlussreich sind aber auch die kaum auftretenden Fälle, die ebenfalls zur Konturierung der Gebrauchstendenzen beitragen, wie beispielsweise die insgesamt nur zweimal belegte Kombination „elliptisch gebrauchte Komparativform im Vor-Vorfeld + Konditionalsatz“. Des Weiteren ist darauf hinzuweisen, dass an der sprachlichen Ausgestaltung der Direktiva keineswegs nur die hier näher herausgearbeiteten, besonders prägenden Gebrauchsbzw. Konstruktionsmerkmale beteiligt sind.

Tabelle 10b
Zusammenspiel der untersuchten Gebrauchsbzw. Konstruktionsmerkmale: die häufigsten Kombinationen im Italienischen

Hinzukommen weitere, hier nicht systematisch erfasste Varianten: Allein bei der Ausgestaltung des Kopulasatzes spielen verschiedene Variationsmöglichkeiten ein Rolle, die beispielsweise Tempus und Modus, die Realiserung oder Nicht-Realisierung des unpersönlichen Pronomens es oder die Verwendung von hinzutretenden Sprachmitteln wie Abtönungspartikeln betreffen können. Bezieht man in die Untersuchung der Vergleichsformen die lexikalische Variation bzw. die inhaltliche Dimension der Handlungsempfehlungen, -aufforderungen oder -anweisungen mit ein, zeichnen sich weitere stark einzelsprachliche Gebrauchstendenzen ab. Dabei erscheint die Variationsbreite selbst von Kound Kontextelementen anzuhängen. So unterscheidet sich bei den erfassten Belegen die Bandbreite der Variationsmöglichkeiten bei der Ausgestaltung des Matrixsatzes in Abhängigkeit von der Vergleichsform, aber auch von der syntaktischen Konstruktion der nachfolgenden Äußerung: Sie ist größer im Fall der durch wenn eingeleiteten Nebensatzkonstruktionen und bei der Verwendung von besser. Die mit am besten gebildeten Operator-Skopus-Strukturen zeichnen sich hingegen durch ein geringeres Auftreten an Varianten und damit durch eine stärkere Ausgeprägtheit auf.

3 Abschließende Überlegungen und Ausblick

Werden die Steigerungsformen besser, [das. Beste.beste*, am besten und ihre italienischen Entsprechungen auf der Grundlage authentischer Sprachvorkommen untersucht, können im innerund zwischensprachlichen Vergleich erwartungsgemäß zahlreiche Ausdrucksvarianten erfasst werden. Stellvertretend seien an dieser Stelle noch einmal die unterschiedlichen syntaktischen Einbettungen der Steigerungsformen (beispielsweise in einer Operator-Skopus-Struktur oder in einem Verbzweitsatz) genannt oder die verschiedenen Wiedergabemöglichkeiten des Kopulasatzes am besten wäre es im Italienischen mit sarebbe bene.meglio.opportuno.auspicabile.

Dabei ist u. a. hervorzuheben, dass in Direktiva die zum Ausdruck gebrachte Nachdrücklichkeit von Handlungsempfehlungen, -aufforderungen oder -anweisungen nur bedingt an der gewählten Vergleichsform festgemacht werden kann. Am deutlichsten wird dies in den einsprachigen und zweisprachigen Belegbeispielen, in denen Positive und Superlative in einem vergleichbaren sprachlichen und außersprachlichen Kontext vorkommen (siehe dazu auch die Beispielreihe 1–3 in Abschnitt 2.1). Die rein formale einzelwortzentrierte Zuordnung der Komparativund Superlativformen zueinander, wie sie sich in den gängigen Grammatikdarstellungen findet, kann damit den sprachlichen Verhältnissen in ihrer Komplexität nicht gerecht werden.

Mit Hilfe umfangreicher Webkorpora, deren Zusammensetzung nicht auf schriftsprachliche Textbestände beschränkt ist, gelingt es darüber hinaus, bei den untersuchten nähesprachlichen Konstrukten feinmaschige Gebrauchstendenzen herauszuarbeiten. Dabei kristallisieren sich zum Teil deutliche Unterschiede heraus. So ist, wie gezeigt werden konnte, das Konstrukt am besten, du gehst in den untersuchten Sprachbeständen häufiger anzutreffen als seine ebenfalls belegte Variante besser, du gehst. Umgekehrt folgt auf die Komparativform häufiger ein durch wenneingeleiteter Nebensatz. Im deutsch-italienischen Vergleich zeigt sich insgesamt eine größere Ähnlichkeit zwischen bestimmten Vergleichskonstruktionen, die die beiden Komparativformen besser und meglio enthalten (namentlich in dem in beiden Sprachen analog aufgebauten Sprachmuster „Kopulasatz + durch wenn bzw. se eingeleiteter Konditionalsatz + Verbform im Indikativ Präsens“).

Ein interessanter Befund ist zudem, dass formal vergleichbare Konstrukte sich im sprachlichen Handeln sowohl im Hinblick auf ihre lexikalische Füllung als auch hinsichtlich ihrer Häufigkeit unterscheiden können und somit offenkundig anders eingesetzt werden. So ergibt sich anhand der Wortlisten der Inhaltswörter deutlich, dass es sich bei den deutschen Kookkurrenzen mit gehen mit Abstand am häufigsten um die Empfehlung einen Arzt aufzusuchen handelt. Im Italienischen sind analog gebildete Konstrukte, in denen eine modale Vergleichsform vorkommt, jedoch eher selten anzutreffen. Dieses Teilergebnis lässt deutlich erkennen, dass sich in den Sprachen verschiedene Ausdrucksmittel gegenüberstehen, die nur zum Teil über direkte Entsprechungen erfasst werden können.

Nach dieser Pilotstudie wäre die Untersuchungsgrundlage breiter aufzustellen und insbesondere auf weitere Prädikate und Sprechhandlungen auszuweiten. Doch kann festgehalten werden, dass die bei Grammatikkonstruktionen auftretende Mikrovariation als Untersuchungsgegenstand, deren Aufarbeitung erst am Anfang steht, zahlreiche Forschungsperspektiven eröffnet: Von aktuellem Interesse sind etwa die Untersuchungsmöglichkeiten, die sich hier in Bezug auf das Verhältnis von direkten und indirekten Sprechhandlungen und deren Modellierung durch Varianten ergeben. Die Untersuchung des Zusammenspiels der Gebrauchsbzw. Konstruktionskomponenten unter Berücksichtigung der Überlagerung verschiedener Gebrauchs-tendenzen ist ebenfalls längst nicht ausgereizt: Von der Untersuchung ihres Zusammenspiels darf man sich vielmehr weitere Erkenntnisse über die Herausbildung von Konstruktionen erwarten, die sich ihrerseits auf die grammatische Theoriebildung auswirken dürften.

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Fußnote

1 Ein Überblick über die aktuelle einschlägige Forschungsliteratur zu Vergleichskonstruktionen findet sich in Jäger (2018).
2 Zum Begriff der Konstruktion cf. u. a. Ziem/Lasch 2013. In der vorliegenden Arbeit wird der Terminus in einem weiteren Sinn verwendet.
3 Es handelt sich um ein zweigliedriges, Sprachmuster, das vor allem im Bereich der gesprochenen Sprache angesiedelt ist: „Operator-Skopus-Strukturen sind zweigliedrige sprachliche Einheiten, deren einer Bestandteil, der Operator, aus einem kurzen sprachlichen Ausdruck besteht und deren anderer Bestandteil, der Skopus, eine potenziell vollständige Äußerung darstellt (Barden/Elstermann/Fiehler 2001). Der Operator gibt dabei – funktional betrachtet – dem Hörer eine Verstehensanleitung oder -anweisung, wie der Äußerungsteil in seinen Skopus aufzunehmen ist“ (Fiehler 2016: 1217). Die Operatoren am linken Satzrand sind oftmals Mehr-Wort-Einheiten, die sich durch Grammatikalisierungstendenzen hin zu Diskursmarkern entwickeln (cf. ibd.: 1221). Diese Art von Sprachmustern stellt einen aktuellen Gegenstandsbereich der sprachwissenschaftlichen Forschung dar (cf. u. a. Antonioli 2016; Ágel 2017; Blühdorn et al. 2017).
4 Zum Vergleich: für das Konstrukt am besten (,) du gehst konnten im ca. 20,5 Mrd. Tokens großen Webkorpus DECOW16 13444 Belege aufgefunden werden, im ca. 1,3 Mrd. Tokens umfassenden aggregierten Referenzund Zeitungskorpus des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache (DWDS Stand November 2017) hingegen nur 66 Belege und im ca. 2,2 Mio. Tokens zählenden Forschungsu. Lehrkorpus für gesprochenes Deutsch FOLK (Stand Mai 2018) kein einziger Beleg (cf. Höhmann 2019).
5 Wie Ágel (2017: 57) hervorhebt, sind im Fall kreativer Bildungen „Originalbelege unentbehrlich, da sich das kanonische Strukturwissen des Grammatikers auf diese Phänomene nicht erstreckt.” Gemeint sind dynamischkreative Bildungen, die zwar „auf konventionellen Strukturen und (konventionellen) Grundvalenzen [basieren], die aber innovativ (unkonventionell) kombiniert werden” (ibd.: 54). Zur „Fremdheit” des wissenschaftlichen bzw. fachbezogenen Sprachgebrauchs siehe hingegen Ehlich (1993) und Höhmann (2008; 2010), mit Beispielen aus der Fachkommunikation an der Schnittstelle zwischen allgemeinem und fachbezogenem Sprachgebrauch, zur Sprecherintuition als „unsicherer Instanz” zudem Seifert (2004).
6 Zur Arbeit mit Korpora bei der Texterstellung (einschließlich dem Abfassen von Übersetzungen) und zu ihrer Verwendung im Sprach-, Dolmetschund Übersetzerunterricht und bei der selbständigen Sprachaneignung (Stichwort Data-driven-learning) liegt ebenfalls eine umfangreiche Literatur vor (cf. dazu stellvertretend Williams 1996; Wichmann et al. 1997; Dodd 2000; Aston 2001; Anderson/Gavioli/Zanettin 2018).
8 Eine ähnliche Redekonstellation ergibt sich durch die Konstanthaltung der Variablen Sprechhandlung, Kommunikationsgegenstand und Diskursart: a) Die Empfehlung geht in allen drei Fällen dahin, b) zum Arzt zu gehen; c) alle drei Beispiele sind den in Klammern angegebenen Internetforen entnommen. Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass bei Belegen aus Internetforen und anderen Webseiten grundsätzlich die Originalschreibung beibehalten wird.
9 Der Beleg wird in der nächsten Beispielreihe (4–6) noch einmal aufgegriffen und in einem größeren Kontext aufgeführt.
10 Die Belege zeigen erneut, dass die modale Bedeutung in letzter Instanz kontextabhängig ist. Zur Austauschbarkeit von besser und am besten cf. auch Vanderbiesen/Mortelmans (2011).
11 Soweit nicht anders angegeben, stammen die angeführten deutschsprachigen Beispielbelege aus dem Webkorpus deTenTen13 (siehe dazu die Ausführungen in Abschnitt 2.2).
12 Wie vielfach in der einschlägigen Forschungsliteratur aufgezeigt und auch an den im Folgenden wiedergegebenen Beispielen deutlich wird, enthalten Parallelkorpora, in denen verschiedene Sprachversionen eines Textes (bzw. Originaltext und Übersetzung) einander gegenübergestellt sind, weitaus mehr zweisprachige Entsprechungen als Printwörterbücher, in denen schon aus Platzgründen nur eine Auswahl von Übersetzungsmöglichkeiten angeführt werden.
13 Die Untersuchung des Stellenwerts verschiedener Entsprechungen wird in Abschitt 2.3 anhand von Korpora in Angriff genommen, deren Zusammenstellung bekannt ist. So praktisch und effizient der Zugriff auf Paralleltexte über die genannten Online-Ressourcen ist, können aufgrund fehlender bzw. unvollständiger Metadaten die Suchergebnisse nur zu Veranschaulichungszwecken hinzugezogen werden. Dies gilt in der vorliegenden Studie insbesondere für die Arbeit mit dem Online-Wörterbuch Reverso Context, bei dem Quellenangaben, die über die Herkunft der angezeigten zweisprachigen Satzpaare Aufschluss geben würden, gänzlich fehlen. Linguee zeichnet sich hingegen durch die Angabe entsprechender Weblinks an.
14 Die Hervorhebungen in den Tabellen 1a bis 3d und in den Belegen (21), (22) und (23) stammen von der Verfasserin.
15 Die Übersetzungsmöglichkeiten sind dabei zum großen Teil vom Kotext, etwa dem Vorkommen oder dem Fehlen eines Vergleichsglieds abhängig. Eine nähere qualitativ-quantitative Untersuchung des Zusammenspiels der Faktoren, die zu der Wiedergabe mit einer Komparativoder Superlativform führen, muss künftigen Studien vorbehalten bleiben (siehe dazu aber auch Abschnitt 2.2).
16 Das Sternchen zeigt eine Platzhalterfunktion bzw. eine Wildcard-Suche an. Es steht für beliebig viele Zeichen, die ergänzt werden können. Im Fall von beste* werden die verschiedenen Endungen erfasst, im Fall der Verben beispielsweise Wortbildungsaffixe.
17 Der Begriff der Polyfunktionalität wird hier als neutraler Oberbegriff für die verschiedenen Formen sprachlicher Unterdeterminiertheit verwendet. Wie in Höhmann (2017: 64–71) ausführlich diskutiert und erläutert, erhöhen sich durch die unterschiedliche Kombinierbarkeit von Sprachmitteln – gemäß dem Prinzip der doppelten Artikulation – die Ausdrucksmöglichkeiten einer Sprache z. B. im Zuge begrifflicher Ausdifferenzierungen und Abgrenzungen auch auf der Ebene der Lexik (cf. ibd.; cf. dazu auch Höhmann 2011).
18 Es ist ein bekanntes Phänomen, dass der polyfunktionale Charakter sprachlicher Bausteine und die sich in Abhängigkeit vom Kotext entfaltenden Bedeutungsdifferenzungen erst bei der Übersetzung voll zutagetreten.
19 Auf die Aranea-Korpora kann auch über das frei zugängliche Korpus-Verwaltungssystem und Toolkit KonText und die Aranea Project Mirror Site zugegriffen werden.
20 Ungelöst ist insbesondere die systematische Einbeziehung von Lexemen, die derselben Wortfamilie angehören, aber bedeutende lautliche Veränderungen durchlaufen haben (wie beispielsweise im Fall der ebenfalls auf lat. facere zurückgehenden Verben purificare, sacrificare).
21 Das Ziel einer weitgehend ausgewogenen, kontrastiv angelegten qualitativ-quantitativen Erfassung kann beispielsweise bei Infinitivkonstruktionen derzeit nicht gewährleistet werden und muss daher zu den Desiderata zukünftiger Studien zählen. Dabei besteht eine der Hauptschwierigkeiten in der Unterscheidung von relevanten und nicht relevanten Treffern, die bei dem hier zur Debatte stehenden Datenumfang nicht mehr halbmanuell oder automatisch vorgenommen werden kann.
22 Siehe dazu u. a. die Studie „Pro-drop im frühen Neuhochdeutschen“ von Volodina 2009, in der im einleitenden Teil zu Vergleichszwecken auch auf das Italienische eingegangen wird.
23 Die Frequenz der Suchergebnisse wurde normalisiert. Angegeben wurde die Anzahl der Belege, die auf je eine Million Tokens entfallen. Sämtliche Kookkurrenzen und Frequenzunterschiede wurden auf ihre Signifikanz mit Hilfe des Log-likelihood-Tests oder des statistischen Maßes t-score überprüft.
24 Im Unterschied zu Tabelle 6a wurden keine deklinierten bzw. keine Formen in anderen Kasus berücksichtigt.
25 Anders als bei den gezogenen Stichproben konnten bei einer feinmaschigeren Korpusrecherche vereinzelte entsprechende italienische Belege erfasst werden (siehe Tabelle 8).
26 Zum Begriff der Ellipse siehe insbesondere Hoffmann (1999) und Hennig (2013).
27 Siehe dazu die Ausführungen von Vanderbiesen/Mortelmans 2011.
28 Aus diesem Grund wurde hier auf die Angabe der normalisierten Frequenz verzichtet, da sie den falschen Eindruck einer direkten Vergleichbarkeit wecken könnte.
29 Zu den englischen Variantenfolgen had better.‘d better.better und had best.‘d best.best cf. u. a. van der Auwera/Dirk/Van linden. 2013 (mit zahlreichen Literaturhinweisen).


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