Aufgestiegen – schon wieder

Bericht vom March-Anzeiger / Höfner Volksblatt

Die Junioren A+ des FC Tuggen-Buttikon stiegen am Wochenende in die Promotion auf, ohne ein einziges Spiel zu verlieren. Möglich machte dies Trainer Franz Steinauer. Es ist sein zweiter Aufstieg als Trainer innert zwei Monaten – in zwei verschiedenen Sportarten.

von Roger Züger

Mit sieben Siegen und zwei Unentschieden – bei einem Torverhältnis von 32:6 – und vier Punkten Vorsprung stiegen die Junioren A+ des FC Tuggen-Buttikon am Samstag in die höhere Liga auf. Auch wenn es im letzten Heimspiel am Samstag «nur» ein 0:0-Unentschieden gab, schafften die Junioren die Promotion diskussionslos. Das defensive Bollwerk hielt stand – die ganze Saison. Nur sechs Gegentore in neun Spielen (0,7 Gegentore pro Spiel) erhielten die ältesten Junioren des FCT. Es scheint fast so, dass die Märchler nach der Weisheit Hupp Heynckes – in der Offensive gewinnt man Spiele, in der Defensive die Meisterschaft – spielten. Doch an der Seitenlinie stand nicht der ehemalige deutsche Internationale, sonder Franz Steinauer – ein Märchler Urgestein.

Seit zwölf Jahren tanzen die jungen Fussballer in Tuggen nach Steinauers Trillerpfeife; mit Erfolg. Angefangen bei den F-Junioren ist der Kern der Mannschaft bis heute derselbe geblieben. Erst vor einem Jahr sind die A-Junioren Buttikons dazugestossen, weil der FCB kein Team stellen konnte. Mit der verstärkten Mannschaft verpassten die Nachwuchsfussballer den Aufstieg vor Jahresfrist um zwei Punkte. Heuer liessen sich die Junioren die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und setzten der Saison und somit ihrem Trainer die Krone auf.

Der Terminkalender: proppenvoll

Es ist Franz Steinauers zweiter Streich in zwei Monaten. Denn Mitte April ist der Tuggner bereits mit den Unihockeyanern der Red Devils in die NLB aufgestiegen. «Ich war etwas überrascht über den Aufstieg mit den Junioren, aber sie wollten es um jeden Preis», sagt Franz Steinauer, dessen Terminkalender proppenvoll ist. Montags, donnerstags und neu mittwochs trainiert er mit den Red Devils, dienstags und donnerstags mit dem FC. Dazu weit über 30 Pflichtspiele im Unihockey, ein Dutzend Ernstkämpfe mit den Fussball-Junioren und als ob das noch nicht genug wäre, ist Steinauer Speaker bei Spielen der ersten FCT-Mannschaft. «Ich renne von einem Termin zum anderen. Das Problem ist: Es macht mir Spass», erklärt der Schreiner, der neben seinem 100-Prozent-Arbeitspensum locker sechs Fixtermine pro Woche hat.

Er sei nie «hässig», nie mürrisch, sondern immer gut aufgelegt, ist bei den Fussball-junioren wie auch bei den Unihockeyanern zu hören. «Es macht mir eben Spass und ich erhalte von meiner Familie vollste Unterstützung – ohne diese wäre alles nicht möglich.»

Sein Sohn Lukas spielt überdies selbst bei den A+-Junioren, seine Tochter bei Tuggens D-Junioren. Seine Frau Fränzi wäscht dreimal die Woche die Trainingskleider des Fanionteams der Tuggner sowie die Matchtrikots der A+-Junioren. Nebenbei massiert Fränzi Steinauer die NLB-Akteure der Red Devils. «Wir verbinden das Familienleben mit Sport, das ist toll. Aber das Wichtigste ist: Alle ziehen am gleichen Strick.» So sind die beiden Kinder, natürlich mit Fränzi, immer an den Devils-Spielen.

«Für mich ist es Erholung»

Franz Steinauer ist aber nicht erst seit gestern im Lokalsport tätig. Seit über dreissig Jahren kennt man ihn. Angefangen beim Turnverein Lachen als 16-jähriger im Leiterteam, blieb er dem Verein 15 Jahre treu, war zusätzlich sechs Jahre Oberturner. Seit zwölf Jahren ist Steinauer beim FCT als Trainer tätig, deren zwei bei den Red Devils, als Assistenz. Dazwischen war er Gründungsmitglied beim damaligen UHC March, war dort drei Jahre Spielertrainer. Bis vor Kurzem spielte der heuer 50 Jahre alt gewordene Steinauer selbst über zehn Jahre im Seniorenfussballteam von Lachen/Altendorf. Damit sei jetzt aber Schluss. «Meine Frau sagt, ich soll doch mal zwei Tage wegfahren, als Erholung. Mir ist aber wichtig, dass ich täglich mit meiner Familie Abendessen, mit meiner Frau mal joggen oder biken gehen kann – das ist für mich Erholung», sagt der sportangefressene Franz Steinauer.

Zweimal Ligaerhalt als Ziel

Und die Ziele für kommende Saison? Es seien eigentlich in beiden Sportarten dieselben: «Ligaerhalt. Mit den Red Devils wollen wir gar in die Play-offs und nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Mit den Junioren wird der Klassenerhalt schwierig, aber er ist nicht unmöglich.» Sicher ist, dass Steinauer nach der Saison 2015/16 nicht mehr im Staff der ersten Mannschaft der Red Devils stehen wird. Ich hab da schon einen Plan, spruchreif ist jedoch noch nichts», sagt der nimmermüde Steinauer. Und Fussball-Trainer bleibe er natürlich weiterhin – er wüsste ja sonst nicht mehr, was mit der Zeit anfangen.