Das Innere

Der Chorbereich mit einfallendem Lichtstrahl

Die Haupteingangstür öffnet sich zu einem grossen Foyer mit Backsteinwänden und grauem Steinboden. An der dem Eingang gegenüberliegenden Wand hängt ein grosser Wandteppich, der durch ein pyramidenförmiges Oberlicht beleuchtet wird. Entworfen hat den Teppich die Zürcher Textilkünstlerin Ruth von Fischer (1911–2009). Eine Gruppe von rund 30 Frauen aus der Kirchgemeinde hat ihn 1988 unter der Leitung der Künstlerin realisiert; ihre Namen sind auf der Rückseite eingestickt. Der etwa 1,5 x 3 Meter grosse Teppich zeigt den ersten Schöpfungstag: die Erschaffung der Welt und des Himmels. Im unteren Teil erhebt sich das blaue Wasser in hohen Wellen. Aus der rotbraunen Erde wachsen Bäume.

Der Wandteppich nach dem Entwurf von Ruth von Fisch

Ein schönes Detail aus dem unteren Bereich – das Wasser, das die grosse Sorgfalt und Feinheit der Ausführung zeigt

Darüber schweben im hellen Licht drei gesichtslose Engel, die ihre Arme weit ausgebreitet haben.

Drei Engel schweben über den Wassern

In einer Pressemitteilung anlässlich der Einweihung heisst es: «In den zahllosen Stunden gemeinsamen Arbeitens entstand nicht nur ein prachtvolles Kunstwerk, es wurde auch lebendige Gemeinschaft gelebt. Frau Ruth von Fischer aus Zürich, welche die Vorlage kreierte und unter deren Anleitung das Werk entstand, gab einen kurzen Abriss über seinen Werdegang: von den ersten Kontakten, 1985, über die Themenwahl und die Kriterien der Farbkomposition, bis hin zur Fertigstellung im vergangenen Monat. Sie bedankte sich bei ihren ‹Teppichfrauen› nicht nur für den unermüdlichen Einsatz, sondern auch für die liebevolle persönliche Betreuung, die sie jeweils auf ihrem Arbeitstag in Nussbaumen erfahren durfte.
Kirchenratspräsident Kurt Weiss hob in seinen Dankesworten die menschlichen Werte hervor, die solch gemeinsames Tun und Wirken schafft, vor allem die hier an der Basis so trefflich gelebte Oekumene. ‹Die Engel sind im Kommen›, das war das eindeutige Bekenntnis von Pfarrer Christoph Hediger auf die strittige Frage, ob es in der reformierten Kirche Engel gibt; womit beileibe nicht allein die Engelsgestalten auf dem Wandteppich gemeint sind, sondern die ‹Engelscharen aus dem Dorf, die so segensreich gewirkt haben in diesem vergangenen Jahr. Er bezeichnete die bildliche Darstellung des ersten Schöpfungstages
‹Es werde Licht› als typisch frauliches Schöpfungsbekenntnis, weil aus einer persönlichen Freiheit heraus eine vielschichtige Botschaft entstanden sei. Vor und nach dem Gottesdienst wurde das Kunstwerk, das seinen Platz im Foyer der Kirche gefunden hat und beim Eintreten einen prächtigen Blickfang bildet, gebührend bewundert.»

Das Herzstück des Kirchenzentrums, der Gottesdienstraum, befindet sich auf der rechten Seite. Der Raum besitzt einen dreieckigen Grundriss und verfügt über eine holzgetäferte Decke und Parkettboden. Die Wände sind hier ebenfalls aus rotem Backstein. An der Decke sind die Hauptträger aus Sichtbeton sichtbar, zudem stützen mehrere Betonsäulen die Decke. Um die Säulen herum sind Leuchten kranzförmig angebracht. Weitere Lampen sind regelmässig in die Holztäferdecke eingelassen.

Blick auf den Innenraum mit zwei Betonsäulen und der kranzförmigen Leuchten

Der Chorbereich ist um zwei Stufen erhöht. Der Boden besteht hier aus rötlichen Klinkerplatten. Eine hellgelbe, sanft gebogene Backsteinwand grenzt den Chor nach hinten ab. Ein schmales Kreuz befindet sich in der oberen Ecke. Vor der Wand steht ein Bogen aus denselben hellen Backsteinen. Die beiden Bögen sollen den Lauf des Lebens symbolisieren. Entworfen hat sie der Aargauer Künstler Hans Anliker (*1938). Durch diese künstlerische Gestaltung wirkt der Chorraum wie eine Bühne; der ansonsten schlichte Saal erhält dadurch eine eigenständige Note.

Im Chor stehen eine Kanzel und ein Abendmahlstisch, beides aus Holz gefertigt.

Der Chorbereich mit Kanzel und Abendmahlstisch vor dem grossen Bogen, der den Lauf des Lebens symbolisiert, und dem Kreuz auf der rechten Seite

Zwei raumhohe Buntglasfenster des Aargauer Künstlers Fritz Strebel (1920–1997) sind hintereinander in zwei Wandvorsprüngen angebracht

Im Bereich des Osterfensters befindet sich eine Meditationsecke, die durch eine farbige mobile Wand vom übrigen Kirchenraum abgetrennt wird. Die Gottesdienstbesucher sitzen auf schlichten Holzstühlen.

Die Meditationsecke vor den beiden Fenstern von Fritz Strebel

Die Orgel mit zehn Registern war ein Geschenk der ersten Organistin Marianne Ott.

Die Orgel

Die noch recht junge Kirche besitzt noch die originale Ausstattung. An den Kirchenraum grenzt der Kirchgemeindesaal an. Zwischen den beiden Räumen befindet sich eine flexible Holzwand, die bei Bedarf geöffnet werden kann. Zusammen verfügt die Kirche über maximal 450 Sitzplätze. Der Kirchgemeindesaal verfügt über eine grosse Fensterfront und eine Bühne. Dank einer voll ausgestatteten Industrieküche kann hier eine grosse Anzahl Personen verköstigt werden.

Vom Foyer her werden der Kirchenraum, der Kirchgemeindesaal, Küche, Unterrichtszimmer und Nebenräume erschlossen. Im hinteren Teil des Foyers führt eine Treppe ins Untergeschoss, wo sich neben weiteren Unterrichtszimmern und den Räumen der Jungschar auch ein grosses Cheminéeraum befindet. Der dazugehörige Eingangsbereich verfügt über eine eigene Küche und wird für Vereinsanlässe, Freitagskaffee, Kerzenziehen und weitere Anlässe der Kirche genutzt. Das Cheminéeraum kann auch für private Anlässe gemietet werden. Das Untergeschoss des Kirchenzentrums verfügt über einen eigenen Eingang.