Im Winter Gärsubstrat zentral lagern

Di, 21. Feb. 2023

Die Recycling Energie AG plant eine unterirdische Leitung, ein Gärrestlager und eine Einstellhalle

In ihrer Biogasanlage in Nesselnbach verwertet die Recycling Energie AG Speisereste. Jetzt plant die Firma eine Transportleitung von Nesselnbach nach Niederwil, eine Einstellhalle und ein unterirdisches Gärsubstratlager.

Am Anfang steht, was übrigbleibt: In Nesselnbach sammelt die Recycling Energie AG Rüst- und Speiseabfälle aus Gastronomie, Detailhandel oder Industrie ein und produziert daraus in einem ausgeklügelten Verfahren Biogas, respektive Ökostrom. Der Verwertungsgrad des Konzepts liegt bei 100 Prozent: In einem letzten Schritt stellt das Unternehmen aus den organischen Abfällen noch Dünger her, den Bauern in der Region auf ihren Feldern ausbringen. Und gebrauchtes Frittieröl bereitet die Recycling Energie AG zu hochwertigem Biodiesel auf – mit dem sie nicht zuletzt ihren gesamten Fuhrpark betankt.

Kein Dünger im Winter
Da der Dünger in der Landwirtschaft im Winter nicht ausgetragen werden darf, muss er gelagert werden. Bisher hat die Firma des Stetter Unternehmers Werner Humbel im Winter an verschiedenen Standorten den Dünger eingelagert, der dann im Frühjahr von den Landwirten ausgetragen wurde. «Das war sehr umständlich und mit langen Transportwegen verbunden», so Humbel weiter. Er hielt Ausschau nach einer Lösung. Diese fand er nach dem Konkurs der Niederwiler Fensterfabrik FFN. Aus der Konkursmasse kaufte er die Liegenschaften mit der Absicht, einen flächengleichen Abtausch zu machen. Die Idee dahinter: Das Land der FFN wird ausgezont und flächengleich neben der Recycling Energie eingezont. Bundesbern hatte jedoch Bedenken und bewilligte Humbels Plan nicht.
«Hier am Standort in Nesselnbach sind alle Gebäude – neben der Recycling Energie befinden sich die Hufschmid Grüngutverwertung und die Firma Hubschmid – in einer Spezialzone.» Eine Erweiterung lehnte Bern ab. Deshalb kam Plan B zum Zug. Dieser sieht vor, dass das anfallende Gärsubstrat in einer 1,4 km langen Leitung von Nesselnbach nach Niederwil gepumpt wird. Auf dem Areal der FFN baut Humbel ein 20 000 Kubikmeter grosses Gärsubstratlager. Das Gärsubstrat wird unterirdisch gelagert. «Es entstehen keine Immissionen», versichert Werner Humbel. Sind die organischen Abfälle vergoren, schmeckt man nichts mehr.

Logistikcenter für Recycling Energie
Auf dem Gärsubstratlager baut Humbel eine Einstellhalle für seine Lastwagenflotte mit darüberliegenden Parkplätzen. Die Lkw-Flotte ist seit Eröffnung 2011 auf 25 Lastwagen angewachsen. Heute sind die Lkws an mehreren Standorten stationiert. Das möchte die Firma mit einem neuen Gebäude aus Beton ändern. Es soll ein Logistikcenter werden mit einer Nacht-Einstellhalle für Lkws, einer Waschanlage für Nutzfahrzeuge und einer eigenen Biodiesel-Tankstelle – aber nur für den Eigengebrauch. Ins Projekt integriert ist ein moderner Aufenthaltsraum mit integrierter Kaffee-Ecke für die Chauffeure. «Sie trinken vor Arbeitsbeginn gerne einen Kaffee und sprechen ihre Touren ab», so Humbel.
Dem Neubau weichen müssen drei Hallen der ehemaligen FFN. Das Hauptgebäude der ehemaligen Fensterfabrik bleibt stehen und wird vermietet. Die Statik des neuen Firmengebäudes ist so ausgelegt, dass das Gebäude später mit einer Leichtbauhalle aufgestockt werden kann. Die Investitionskosten belaufen sich, laut Humbel, auf circa 6 Millionen Franken.

Benedikt Nüssli

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