Überflutungsschäden sind Thema im Ausschuss
Einhaltung der Bauauflagen wird geprüft

Mit überfluteten Kellern mussten Bewohner der Straßen Am Weiher, Gregor-Mendel-Straße und Am Kaninsberg in Neufreimersdorf kämpfen. | Foto: von Papen
  • Mit überfluteten Kellern mussten Bewohner der Straßen Am Weiher, Gregor-Mendel-Straße und Am Kaninsberg in Neufreimersdorf kämpfen.
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Frechen - Mitte August wurden Anwohner in Königsdorf-Neufreimersdorf, im
Wohngebiet Atrium, im Ortsteil Hücheln und in der Krankenhaussiedlung
böse überrascht. Nach starken Regenfällen liefen viele Keller voll.
Zum Teil kam das Wasser aus den Abflüssen, zum Teil strömte wieder
Schlammwasser vom angrenzenden Feld in die Häuser. Die möglichen
Ursachen der Überschwemmungen und Lösungsansätze wurden jetzt im
Hauptausschuss diskutiert.

Nachdem sich Einwohner der angrenzenden Königsdorfer Wohngebiete
Neufreimersdorf und Atrium zu einer Interessensgemeinschaft
zusammengeschlossen haben und in einem Brief Bürgermeisterin Susanne
Stupp aufforderten, die Abflussmöglichkeiten am Rande des Wohngebiets
zu verbessern (im Atrium) und die Kapazität von Kanalisation und
Pumpstation anzupassen (in Neufreimersdorf) wurde das Thema im Haupt-,
Personal- und Finanzausschuss diskutiert.

Dabei informierte Tilmann Graf, zuständiger Abteilungsleiter
Stadtentwässerung, zunächst in einem Vortrag über den Zustand des
Kanal- und Abwassersystems und der Pumpstationen, sowie über
mögliche Vorkehrungen der Hauseigentümer im Fall künftiger
vergleichbarer Ereignisse. Er erläuterte kurz, dass das
Abwasserbeseitigungskonzept alle sechs Jahre aktualisiert würde, das
letzte Mal vor einem Jahr. Fakt sei aber, dass das Kanalnetz, aus
wirtschaftlichen Gründen, nicht auf alle Starkregenereignisse
bemessen werden könne. Dies wäre schlicht zu teuer, auch für die
Bewohner, die die Abwasserkosten tragen müssen. Bedenken der
Einwohner, die Rückhalteräume und Pumpwerke seien während des
Starkregens möglicherweise defekt gewesen, widersprach Graf. Die
Anlagen wären störungsfrei gewesen.

Er verwies darauf, dass auf Seiten der Eigentümer, häufig Fehler bei
der Installation von Rückstauflächen gemacht würden. In einem
Ausblick stellte er dar, dass auch die Verwaltung von einer Zunahme
von Starkregen ausgehe und diese im Generalentwässerungsplan, der in
zwei Jahren neu aufgestellt würde, auch die neuen Regendaten
berücksichtigt würden, ebenso im Abwasserbeseitigungskonzept (ABK).

Die anschließende Fragerunde lieferte viele Anhaltspunkte, wie die
Verwaltung auf die Probleme reagieren wolle. Bezüglich der
Problematik im Atrium, würde das Amt an Lösungsansätzen arbeiten.
Schon nach der Überflutung 2018 habe es einen kurzfristigen Termin
vor Ort gegeben, die Problematik wurde erkannt, den Häusern am Feld
Auflagen gemacht. Im Bebauungsplan sei ein Graben und ein Wall
vorgesehen gewesen. Die Verwaltung unterstellte, dass einige der
Eigentümer den Wall zugunsten einer schöneren Aussicht beseitigt
hätten. Jetzt wolle man das aufgreifen und prüfen, denn die
Eigentümer hätten auch Auflagen in ihrer Baugenehmigung. Wirksam
wären die Maßnahmen nur, wenn alle sie erfüllen, stellte Graf klar.
Auch mit dem Bauer des angrenzenden Feldes würde man sich in
Verbindung setzen und über die Bewirtschaftung reden. Bestehende
Abflussverläufe würde man von einem Ingenieurbüro prüfen lassen.

Bezüglich der Problematik in Neufreimersdorf stellte die Verwaltung
klar, dass viele der Häuser möglicherweise falsch angeschlossen
seien und falsch oder gar nicht installierte Rückstauklappen hätten.
Sie würden den Einwohnern dringend empfehlen, das durch Fachfirmen
untersuchen zu lassen. Wenn diese technische Unterstützung
bräuchten, würde die Stadt diese gerne gewähren. Infos zu
Rückstausicherung gebe es auch auf der Internetseite der Stadt.
Diesbezüglich dürfe die Stadt aber keine Auflagen machen, es wäre
eine reine Entscheidung der Eigentümer. Die Verwaltung ihrerseits
sagte zu, Bordsteine höher zu setzen und Senken anzubringen.
Ansonsten würden Kanäle regelmäßig gespült und etwa große
Rattennester entfernt.

LeserReporter/in:

Magdalena Marek aus Frechen

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