Ludwigshafen Basistechnik steht im Vordergrund

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BÖHL-IGGELHEIM. Für Axel Becker und Arno Limburg ist es ein Wiedersehen gewesen. Schon vor 13 Jahren waren die beiden dienstältesten Karateka der Vereinigten Turnerschaft (VT) Böhl bei einem Lehrgang mit Bundestrainer Efthimios Karamatsios dabei. Dabei profitierten sie von den Erfahrungen des mit dem siebten Dan ausgezeichneten Karate-Trainers. Auch beim Lehrgang zum 125. Geburtstag des Vereins war der gebürtige Grieche, der in Frankfurt lebt und dort den einzigen Bundesstützpunkt leitet, wieder in Böhl-Iggelheim.

Die Freude war allen anzumerken, ob Jung oder Alt. Das gemeinsame Training unter der Anleitung des seit 1992 tätigen Bundestrainers wollten sich viele Karateka aus dem süddeutschen Raum nicht entgehen lassen. Über 150 Sportler im Alter von fünf bis 75 Jahren nutzten die Gelegenheit zum Training mit Karamatsios, der im Karate-Sport eine Legende ist. Der 60 Jahre alte diplomierte Trainer trainierte während seines Medizinstudiums in Italien bei Großmeistern wie Sensei Hiroshi, ehe er 1977 nach Deutschland ging. Er belegte zweimal den dritten Platz bei Weltmeisterschaften, wurde sechsmal Europameister und war von 1978 bis 1985 Deutscher Meister. Bei der Karate-Weltmeisterschaft 2014 in Bremen führte er als Trainer die deutsche Damen-Kata-Mannschaft und besiegte Japan. Von seinem Erfahrungsschatz gibt er gerne etwas weiter. Am Samstag trainierte er mit der Unterstufengruppe, das sind jene Karateka vom weißen bis grünen Gurt. Nach einem lockeren Aufwärmprogramm schulte Karamatsios grundlegende Techniken. Dabei legte er größten Wert darauf, dass auch die Jüngsten den Darbietungen folgen konnten und gab individuelle Hilfestellungen. „Ich lege großen Wert auf Basistechniken“, sagte Karamatsios. Gerade beim Nachwuchs schaute er ganz genau hin, unterstützte, korrigierte und tröstete auch mal, wenn es bei einem jungen Karateka mal nicht gleich auf Anhieb klappte. Die Art und Weise, wie der Bundestrainer Karate lehrt, macht ihn sympathisch. Seine Lehrgänge sind oftmals Wochen im Voraus ausgebucht. Fachlich gilt er in der Disziplin Kata als Topmann. Sein Credo: Disziplin, Ehrgeiz und Begeisterungsfähigkeit. „Ich erkenne schnell die Stärken jedes Einzelnen, aber auch seine Defizite. Daran gilt es dann zu arbeiten“, sagt Karamatsios. Beim Kata müssen die Abwehr und Angriffstechniken nach einer bestimmten „Choreographie“ vorgetragen werden. Bei der Oberstufen-Gruppe stand die Beweglichkeit der Hüfte auf dem Programm. Da geriet auch Arno Limburg ins Schwärmen. „Das Training war klasse“, sagte der Pädagoge. „Man lernt nie aus und erfährt von ihm sehr viel Neues“, ergänzte Axel Becker. Seit 43 Jahren macht er Karate und war von den Ratschlägen und Demonstrationen des Bundestrainers beeindruckt. Vor den Augen von Karamatsios bestanden einige Akteure der VT Böhl Prüfungen: Silvia Schäffner (1. Dan, Schwarzgurt), Jochen Strohbeck (1. Kyu), Daniel Guimaraes (3. Kyu), Monika Gindele und Kevin Wagner (4. Kyu), Michelle Klöditz (5. Kyu) sowie Paula Burdan und Silke Müller (7. Kyu).

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