Deutscher Supercomputer in der Weltspitze

Blau-gelber Riese: Der in Garching bei München stehende Supercomputer „SuperMUC-NG“ ist in die Phalanx der schnellsten Rechner der Welt vorgestoßen.

Blau-gelber Riese: Der in Garching bei München stehende Supercomputer „SuperMUC-NG“ ist in die Phalanx der schnellsten Rechner der Welt vorgestoßen.

Dallas. „SuperMUC-NG“ – so heißt der Supercomputer am Leibnitz Rechenzentrum in Garching bei München. Mit einer Rechenleistung von 19,8 Petaflops (Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde) ist der im September eingeweihte Neuling auf den achten Platz der renommierten „Top 500“-Liste der weltweit schnellsten Supercomputer vorgestoßen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Damit übertrifft der Lenovo-Rechner den vormaligen Spitzenreiter aus Deutschland, das modulare System "Juwels" am Jülicher Supercomputing Centre (6,2 Petaflops), deutlich. Trotzdem kann "SuperMUC-NG" nicht ansatzweise mit dem Spitzenreiter "Summit" mithalten. Die von IBM produzierte Anlage befindet sich am Oak Ridge National Laboratory im US-Bundesstaat Tennessee und konnte seine Performance im Vergleich zur letzten Rangliste nochmals steigern: von 122,3 auf 143,5 Petaflops.

Die USA bauen ihre Vorherrschaft auf dem Gebiet der schnellsten Supercomputer weiter aus, denn auch die zweitschnellste Maschine kommt jetzt aus den Vereinigten Staaten. „Sierra“ arbeitet am Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien und erreicht 94,6 Petaflops.

Chinas schnellster Supercomputer ist nur noch Dritter

„Sierra“ verdrängt damit den einstigen Spitzenreiter „Sunway TaihuLight“ am Supercomputing Center in Wuxi in China (93 Petaflops) auf den dritten Rang. Zuvor hatte China zwei Jahre lang die Liste angeführt, ehe er vor einem halben Jahr von „Summit“ abgelöst wurde. Insgesamt kommen fünf der zehn leistungsstärksten Supercomputer aus den USA.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Die Top-500-Liste wird seit 26 Jahren jeweils zur zweimal jährlich stattfindenden Supercomputer Conference (diesmal in Dallas/Texas) veröffentlicht. Allerdings halten Kritiker die Rangliste nicht mehr für zeitgemäß: Die Leistung wird nach dem sogenannten Linpack-Benchmark ermittelt, der die Effizienz einer Anlage nicht erfasst. Bei komplizierten Berechnungen wie Simulationen in der Klimaforschung geht es aber nicht mehr allein um eine schnelle Berechnung, sondern um eine optimierte Nutzung der Rechenleistung.

Von mne/RND/dpa

Mehr aus Digital

 
 
 
 
Anzeige
Anzeige