So viel zahlt Netflix – aber nur berühmten Schauspielern

Ryan Reynolds gehört zu den Topverdienern bei Netflix – der Streamingdienst zahlte dem Schauspieler 27 Millionen Dollar für den Film „6 Underground“.

Ryan Reynolds gehört zu den Topverdienern bei Netflix – der Streamingdienst zahlte dem Schauspieler 27 Millionen Dollar für den Film „6 Underground“.

Los Gatos. 27 Millionen Dollar – so viel hat US-Schauspieler Ryan Reynolds für seine Rolle im Film "6 Underground" erhalten. Das ist Aufsehen erregend viel – besonders, weil es der Streamingdienst Netflix war, der diese Summe springen ließ. Der Branchendienst "Variety" hat kürzlich das Gehalt des Schauspielers in einem Hollywood-Gagenreport unter die Lupe genommen.

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Das Besondere daran war nicht nur die Höhe – 27 Millionen ist ein gutes Stück mehr, als die Gagen, die Studios sonst für Stars locker machen. Zum Vergleich: Will Smith verdiente mit „Bad Boys“ etwa 20 Millionen Dollar. Etwas Grundlegendes unterscheidet die Verträge der Streamingdienste mit den branchenüblichen. Denn ein von Netflix produzierter Film läuft ausschließlich auf der eigenen Plattform.

Ton Hanks verzichtete sogar einst auf die Gage – und verdiente dennoch viel

Filme, die ins Kino kommen, werden mit Lizenzen international an Kinos verliehen. Erfolgreiche Produktionen werden später noch von Fernsehsendern eingekauft. Jedes Mal klingeln dabei für Schauspieler ebenfalls die Kassen. Doch bei Streamingdiensten gibt es nur in den seltensten Fällen Zweitverwertungen. Die Gehälter mögen höher sein – und doch könnten die Schauspieler am Ende weniger verdienen.

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Ein Beispiel: Damit er Forrest Gump spielen konnte, verzichtete Tom Hanks vollkommen auf eine Gage, da der gesamte Film nur ein Budget von 55 Millionen Dollar zur Verfügung hatte. Hank ließ sich aber vertraglich zusichern, dass er an den Gewinnen beteiligt werden würde. Am Ende erhielt Hanks nicht nur Ruhm und Ehre – sondern verdiente auch dank des cleveren Deals 60 Millionen Dollar.

Feste Gagen bei Streamingdiensten – ein Nachteil für Nachwuchsschauspieler

Bei diesen hohen Beträgen mag man vielleicht denken, dass eine Million mehr oder weniger keinen großen Unterschied machen. Doch die Gehälter durch Lizenzverträge dienen nicht nur dazu, den Reichtum der ohnehin reichen Stars zu mehren. Auch junge Nachwuchsdarsteller, die mit niedriger Gage für einen Underdog vor der Kamera stehen, profitieren von den Wiederverwertungen durch Lizenzen.

Bei 27 Millionen Dollar mag das nicht schmerzen – wohl aber, wenn es sich um junge Nachwuchsschauspieler in Underdog-Produktionen handelt. Beispielsweise haben die jungen Schauspieler Griffin Gluck und Tyler Alvarez laut Medienberichten für die amüsante Mockumentary „American Vandals“ etwa 2500 Dollar pro Episode verdient. Wie erfolgreich die Serie genau war, lässt sich nicht rekonstruieren, da der Streamingdienst die Einschaltquoten nicht offenlegt. Doch besteht nun auch keine Chance mehr, dass es durch Lizenzen noch mehr werden könnte.

Von Geraldine Oetken / RND

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