Ermittler bergen Leichen aus Flugzeugwrack – weiter Rätsel um Absturzursache

Am Tag nach dem Absturz untersuchen Experten das Wrack.

Am Tag nach dem Absturz untersuchen Experten das Wrack.

Erzhausen. Nach dem Absturz des Kleinflugzeugs in Südhessen mit drei Toten sind Experten aus Moskau zur Unglücksstelle gereist. Sie sollten noch am Montag dort eintreffen, um den deutschen Kollegen bei der Suche nach der Absturzursache zu helfen. Das sagte der stellvertretende Leiter des russischen Zwischenstaatlichen Luftverkehrskomitees (MAK), Sergej Sajko, der Agentur Tass in Moskau. Laut Polizei waren mindestens zwei der Opfer russische Staatsangehörige.

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An der Absturzstelle begann in der Zwischenzeit die Bergung der Leichen. In der Nacht sei dies wegen der Dunkelheit nicht möglich gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Kriminaltechniker und Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in weißen Schutzanzügen vermaßen die Absturzstelle und fotografierten das Wrack.

Ob es in der Maschine einen Flugschreiber gab, ist unklar

„Der Staat, dessen Flugzeug abgestürzt ist, ist immer an der Zusammensetzung der Untersuchungskommission beteiligt“, sagte Sajko. „Sollte es notwendig sein, sind wir bereit, beratend zu helfen und Hilfe zu leisten bei der Auswertung der Flugschreiber, sollten diese gefunden werden.“ Nach Darstellung des MAK in Moskau waren Flugschreiber bei dem abgestürzten Flugzeugtyp des Herstellers Epic nicht zwingend vorgeschrieben. Es sei unklar, ob es in der Maschine einen Flugschreiber gegeben habe.

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Eine der reichsten Frauen Russlands kam ums Leben

Bei dem Absturz war unter anderem die prominente russische Geschäftsfrau Natalija Filjowa ums Leben gekommen. Die Miteigentümerin der S7-Fluggesellschaft starb im Alter von 55 Jahren, wie das Unternehmen mitteilte. Filjowa galt als eine der reichsten Frauen Russlands. Sie war russischen Medien zufolge mit ihrem Vater an Bord. Auch der Pilot starb bei dem Absturz. Auch er soll laut Moskauer Medien russischer Herkunft sein.

Die Maschine war am Sonntagnachmittag bei frühlingshaftem Wetter in ein Spargelfeld bei Erzhausen nahe Darmstadt gestürzt und sofort ausgebrannt. Warum sie abstürzte, ist bislang unklar. Das Kleinflugzeug mit sechs Sitzen war nach Angaben der Deutschen Flugsicherung im französischen Cannes gestartet. Wenige Minuten vor dem Absturz habe sich der Pilot bei der Deutschen Flugsicherung abgemeldet, um sich beim Tower des Flugplatzes Egelsbach für die Landung anzumelden. Bei der Maschine handelt es sich um ein Flugzeug vom Typ Epic E1000.

Von RND/dpa

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