Polizeichefin ist verzweifelt

Rattenplage bei der Polizei in New Orleans: Nager fressen das Marihuana aus der Asservatenkammer

Sie bahnen sich auch den Weg in die Asservatenkammer der Polizeizentrale in New Orleans: Ratten bedienen sich an dem Marihuana der Polizei.

Sie bahnen sich auch den Weg in die Asservatenkammer der Polizeizentrale in New Orleans: Ratten bedienen sich an dem Marihuana der Polizei.

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In der veralteten Polizeizentrale der US-Großstadt New Orleans herrschen nach Angaben der Polizeichefin fürchterliche hygienische Bedingungen. Mitgliedern des Stadtrats beschrieb Anne Kirkpatrick am Mittwoch ein verschimmelndes Gebäude, in dem es vor Kakerlaken wimmelt und Ratten beschlagnahmtes Marihuana aus der Asservatenkammer fressen. „Die Ratten essen unser Marihuana, sie sind alle high“, sagte sie. Ihre Beamten hätten sogar Rattenkot auf ihren Schreibtischen gefunden.

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Die Stadtverwaltung erwägt derzeit, die Ordnungshüterinnen und Ordnungshüter in einem anderen Gebäude unterzubringen. Die derzeitigen Büros werden von der Polizei seit 1968 benutzt. Der Umzug ist eine Priorität der neuen Polizeichefin, seit sie ihr Amt im Oktober angetreten hat. Der Stadtrat befindet in dem Zusammenhang über einen Vorschlag, 7,6 Millionen Dollar für einen Mietvertrag über zehn Jahre auszugeben, um das Polizei­hauptquartier in ein Hochhaus in der Innenstadt umzusiedeln. Der Strafrechts­ausschuss des Stadtrats willigte am Montag ein, den Mietvorschlag im Rat zur Abstimmung zu bringen, wie die Zeitung „The Times-Picayune/The New Orleans Advocate“ berichtete.

Die Polizei reagierte am Mittwoch zunächst nicht auf eine Bitte um mehr Informationen dazu, wie sie entdeckt habe, dass die Ratten das Marihuana fressen. Auch ob es Auswirkungen auf Fälle gab, blieb offen. Kirkpatrick beschrieb den Stadträten jedoch, wie ihre 910 Beamtinnen und Beamten bei der Arbeit kaputte Klimaanlagen und Ventilatoren vorfänden. Die Zustände seien demoralisierend für Mitarbeitende und Bewerberinnen und Bewerber, die zu Vorstellungs­gesprächen erschienen.

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Die Unsauberkeit sei „jenseits von Gut und Böse“, sagte Kirkpatrick. Das Reinigungspersonal treffe keine Schuld. „Sie verdienen eine Auszeichnung dafür, dass sie zu säubern versuchen, was sich nicht säubern lässt.“ Kirkpatrick betonte, die Mietlösung verschaffe der Polizei Zeit, um Pläne für ein dauerhaftes neues Hauptquartier zu schmieden.

RND/AP

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