Trotz Angebots der Bahn

Bahn-Streik: Weselsky bricht Versprechen zur Höchstdauer

Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), hat einen sechstägigen Streik bei der Deutschen Bahn angekündigt.

Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), hat einen sechstägigen Streik bei der Deutschen Bahn angekündigt.

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Berlin. Mit der Ankündigung des neuen Bahnstreiks der Lokführergewerkschaft GDL bricht deren Vorsitzender Claus Weselsky sein eigenes Versprechen zur Maximaldauer der Ausstände. Noch im Dezember vergangenen Jahres hatte Weselsky angekündigt, dass mögliche Streiks 2024 nicht länger als fünf Tage dauern sollen. „Wir werden Streiks von drei bis maximal fünf Tagen machen“, sagte der Gewerkschafter damals in einem Zeitungsinterview mit der „Rheinischen Post“ (RP).

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Dem entgegen steht nun der neue Aufruf der GDL an die Beschäftigten der Deutschen Bahn. Der Streik soll am Mittwoch um 2 Uhr morgens beginnen und bis 18 Uhr des kommenden Montags andauern, wie die Gewerkschaft mitteilte. Somit betrifft der Ausstand sechs Tage und übertrifft damit die vorangegangenen Streikrunden. Eine RND-Anfrage nach den Gründen für das plötzliche Umdenken ließ die GDL unbeantwortet.

In dem RP-Interview vom 21. Dezember reagierte Weselsky auf das Ergebnis einer Urabstimmung unter den GDL-Mitgliedern. Rund 97 Prozent hatten sich dabei für unbefristete Streiks bei der Deutschen Bahn ausgesprochen. Diese lehnte der Vorsitzende jedoch ab. „Einen unbefristeten Streik auszurufen, wäre mit Blick auf die Kunden und die wirtschaftlichen Folgen nicht in Ordnung. Da werden wir unserer Verantwortung gerecht.“

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Deutsche Bahn hatte neues Tarifangebot vorgelegt - GDL lehnt ab

Auch eine weitere Zusicherung wird mit dem erneuten Ausstand gebrochen: So hatte die Gewerkschaft angekündigt, dass ein Streikbeginn mit mindestens 48 Stunden Vorlauf bekannt gegeben werden soll. Da der Güterverkehr schon am Dienstag ab 18 Uhr bestreikt wird und die Ankündigung der Gewerkschaft 2 Uhr in der Nacht zum Montag erfolgte, wurde diese Frist nicht eingehalten.

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Am Freitag hatte die Deutsche Bahn ein neues Tarifangebot vorgelegt, um die GDL zurück an den Verhandlungstisch zu holen. Darin ist unter anderem auch eine Option zu einer Stunde weniger Arbeitszeit für Lokführer und Zugbegleiter ab dem 1. Januar 2026 enthalten. Für neue Verhandlungen reichte dies aber offenbar nicht aus. „Mit dem dritten und angeblich verbesserten Angebot hat die Deutsche Bahn AG erneut gezeigt, dass sie ihren bisherige Verweigerungs- und Konfrontationskurs unverdrossen weiter verfolgt – von Einigungswillen keine Spur“, hieß es in der GDL-Mitteilung.

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