Kommentar

Söder und die K-Frage: Das Misstrauen hat sich der CSU-Chef selber eingebrockt

Nicht so gewiss, wie er wirken möchte: Markus Söder (CSU), aktuell Ministerpräsident von Bayern.

Nicht so gewiss, wie er wirken möchte: Markus Söder (CSU), aktuell Ministerpräsident von Bayern.

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Es ist bezeichnend, dass Markus Söder immer wieder bekräftigen muss, nicht Kanzlerkandidat der Union werden zu wollen, es ihm in der CDU aber kaum einer glaubt. Dieses Misstrauen hat sich der CSU-Chef selber eingebrockt. Immerhin ist der bayerische Ministerpräsident vor allem bekannt dafür, seine Positionen je nach Umfrageergebnissen zu ändern.

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Söders jüngste Absage an eine Kanzlerkandidatur klingt allerdings ziemlich endgültig. Der Christsoziale wird es schwer haben, diese Sätze noch einmal einzufangen, wenn er es sich doch anders überlegt. Am Ende wird dies von der Landtagswahl in Bayern abhängen: Wenn Söders CSU tatsächlich ein starkes Ergebnis weit über der 40-Prozent-Marke erreicht, dürfte es erneut viele Christsoziale geben, die Söder als Spitzenkandidat der Union für die Bundestagswahl ins Spiel bringen wollen. Auch in der CDU könnten einige dann wieder ins Grübeln kommen, wer der Richtige für das Amt ist. Vor allem, weil sich CDU-Chef Friedrich Merz bis zu diesem Zeitpunkt – Herbst 2023 – noch gar nicht öffentlich bekennen will.

Öffentlichen Streit kann sich die Union nicht noch mal leisten

Fest steht: Die CDU muss die sogenannte K-Frage möglichst früh und möglichst geräuschlos klären. Der öffentliche Streit zwischen CDU und CSU war ein wesentlicher Grund, warum die Union die Bundestagswahl krachend verloren hat. Einen weiteren Machtkampf können sich die Schwesterparteien nicht leisten, wenn sie den Sozialdemokraten Olaf Scholz im Kanzleramt ablösen wollen.

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Sobald der Kanzlerkandidat der Union gefunden ist, müssen die Schwesterparteien hinter dieser Person stehen. Öffentliche Kritik am Kandidaten würde sofort als Zoff wahrgenommen werden, insbesondere aufgrund der Querschüsse im Jahr 2021. Eines hat die vergangene Bundestagwahl deutlich gezeigt: Wählerinnen und Wähler stimmen nicht für zerstrittene Parteien.

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