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„Tagesschau“-Gehalt enthüllt: So viel verdienen die Sprecher der ARD

Tagesschau Judith Rakers spricht die Tagesschau im neuen Studio.
So viel verdienen die Sprecher der Tagesschau pro Sendung. © Zoonar/Imago; Thorsten Jander/NDR; Collage: Julia Bremken/RUHR24

Jeder kennt sie, die Sprecher der Tagesschau. Mehrmals am Tag berichten sie über die aktuellsten Nachrichten und verdienen damit gutes Geld.

Dortmund – Die Tagesschau ist die älteste und meistgesehene Nachrichtensendung Deutschlands. Die 20-Uhr-Ausgabe erreicht täglich rund 10 Millionen Zuschauer. Kein Wunder also, dass die Sprecher und Moderatorinnen sehr bekannt sind. Für den nur wenige Minuten andauernden TV-Auftritt bekommen diese ordentlich Geld, zahlen aber mit etwas anderem den Preis für ihren Erfolg.

„Tagesschau“-Gehalt offen gelegt: So viel verdienen die Sprecher der ARD

Wer für einen der größten Fernsehsender in Deutschland arbeitet, wird wohl nicht allzu schlecht verdienen, das steht fest. Doch wie viel die Sprecher der Tagesschau pro Ausgabe verdienen, darüber wurde bisher nur spekuliert.

Ex-Tagesschausprecher Jan Hofer verriet kurz vor seiner letzten Sendung 2020 in dem Podcast „Entscheider treffen Haider“ des „Hamburger Abendblatts”, wie viel man als Nachrichtensprecher verdient. Denn Sprecher wie Jens Riewa, Susanne Daubner oder Judith Rakers bekommen keinen Stundenlohn. Sie gelten als freie Mitarbeiter und werden dementsprechend pro Sendung vergütet.

So viel verdient ein Tagesschau-Sprecher im Monat

Die Hauptausgabe der Tagesschau beginnt um 20 Uhr und geht gerade einmal 15 Minuten. Dabei sollen die ARD-Sprecher circa 260 Euro verdienen. Dass Judith Rakers nach 19 Jahren die Tagesschau verlässt, wird also nicht an einer zu geringen Bezahlung gelegen haben.

Denn selten wird am Tag nur eine Sendung moderiert, drei bis vier sind laut Hofer die Regel. Für Sondermeldungen oder verkürzte Sendungen schrumpft der Betrag für Riewa, Daubner und Co. dann dementsprechend. Trotzdem stehen die bekannten Nachrichtensprecher einige Male im Monat vor der Kamera und könnten rechnerisch so auf ein Monatsgehalt von 8.000 bis 10.000 Euro brutto kommen. Darüber dürfte Thomas Gottschalk mit seiner immensen „Wetten, dass...?“ Gage nur schmunzeln.

Video: ARD und ZDF – die Grundpfeiler des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Gehalt gerechtfertigt: Das müssen die ARD-Moderatoren bei der Tagesschau leisten

„Ganz schön viel Geld für 15 Minuten Sendung“, mag der ein oder andere jetzt denken. Doch was die Zuschauer vor dem Fernseher sehen, ist nur ein Bruchteil der Arbeit, die die ARD-Moderatoren tatsächlich leisten (mehr TV-News bei RUHR24 lesen).

Um überhaupt erstmal in das Vergnügen zu kommen, mussten sie zuvor eine spezielle Ausbildung absolvieren. Eine sorgfältige Sprecherziehung, Fremdsprachenkenntnisse und Erfahrungen vor der Kamera in den Landesprogrammen der ARD sind die Grundvoraussetzung.

Tagesschausprecher zahlen mit eigenem Privatleben für ihren Erfolg

Auch während die Beiträge für die Zuschauer laufen, haben die Sprecher keine Zeit zu entspannen. „Während die Filme laufen, muss ich mich oft auf die nächsten Meldungen vorbereiten, weil es dort zu Änderungen von der Redaktion kam“, erklärt Jan Hofer 2020 bei dem Podcast „Entscheider treffen Haider“ des „Hamburger Abendblatts”.

Auch einfach Bewerben ist für den Job des Tagesschausprechers nicht möglich. „Das ist alles nicht so einfach [...] wir sind öffentlich-rechtlich und unterliegen einem Planstellensystem“, betont Hofer. Das heißt, ist keine Stelle frei, kann die ARD nicht einfach einen neuen Sprecher einstellen.

Begehrter Job als Tagesschausprecher verlangt einiges ab: „Kein privater Mensch mehr“

Hat man es aber einmal an die begehrte Position der Tagesschausprecher geschafft, zahlen sie aber auch noch mit einem großen öffentlichen Interesse an der eigenen Person und ihrem Privatleben, wie der ehemalige Nachrichtensprecher Jan Hofer erklärt: Sobald man Sprecher für die Tagesschau ist, ist man „von der Sekunde an kein privater Mensch mehr“.

Bekanntheit und das eigene Privatleben werden so zum Gehaltskriterium. Denn „als Sprecher der ‚Tagesschau‘ wirst du ja nicht dafür bezahlt, dass du um 20 Uhr 15 Minuten vor der Kamera stehst. Du wirst dafür bezahlt, dass du an 365 Tagen 24 Stunden lang öffentlich für die ‚Tagesschau‘ da bist“, erklärte der 73-Jährige 2020 im Podcast des „Hamburger Abendblatts”.

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