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Nach Rücktritt von Kutschaty: Marc Herter kommissarisch Chef der NRW-SPD

Marc Herter, unter anderem Oberbürgermeister der Stadt Hamm, wird bis nach den Sommerferien 2023 die NRW-SPD leiten. Zuvor war Thomas Kutschaty zurückgetreten.

Dortmund – Ausgerechnet Marc Herter. Mit dem 48-jährigen Genossen aus Hamm wird in der nächsten Zeit jener Mann die Geschäfte der NRW-SPD führen, der vor fünf Jahren dem am Donnerstag zurückgetretenen Parteichef Thomas Kutschaty im Machtkampf um den Fraktionsvorsitz im Landtag unterlegen war. Herters Aufgabe, der zerstrittenen Partei eine neue Führung zu geben, wird nicht einfach.

Nach Kutschaty-Rücktritt: Marc Herter vorübergehend Chef der SPD in NRW

Herters kommissarische Amtszeit soll nach den Sommerferien enden. Auf diesen Zeitpunkt wurde der eigentlich für den 6. Mai geplanten Parteitag mit Neuwahl einer Parteispitze verschoben. Herter, Vorsitzender der SPD-Region Westliches Westfalen, bisheriger Stellvertreter Kutschatys und Oberbürgermeister der Stadt Hamm, soll die Partei für ungefähr fünf Monate anführen und die Nachfolge Kutschatys regeln. Das war das Ergebnis einer Krisensitzung von Präsidium und Landesvorstand am Freitagabend in Dortmund.

Auf dem Parteitag wollte sich Kutschaty eigentlich im Amt bestätigen lassen. Sein Personalvorschlag für den Posten der Generalsekretärin fand in dieser Woche jedoch keine Mehrheit innerhalb des Präsidiums. Kutschatys dilettantisches Vorgehen brachte für dessen Kritiker das Fass zehn Monate nach der schweren Wahlniederlage der SPD bei der NRW-Landtagswahl zum überlaufen. Kutschaty trat zurück.

Herter wurde vom Landesvorstand am Freitag einstimmig zum, wie es Noch-Generalsekretärin Nadja Lüders nannte, „Interimsparteivorsitzenden“ gewählt. Herter berichtete von einer „sehr, sehr ernsthaften Debatte“ im Vorstand. Man habe dabei mitnichten die Frage von Personal in den Mittelpunkt gestellt. Eine Neuaufstellung der NRW-SPD müsse nun vor allem strategisch miteinander formuliert werden. Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, länger den Vorsitz zu übernehmen, sagte Herter; „Es ist jetzt nicht die Zeit, dass irgendjemand seinen Hut in den Ring wirft.“ Das gelte auch für ihn selbst. „Wir haben derzeit größere Probleme“, so Herter. Er sei für drei Monate benannt.

Der Termin 6. Mai soll genutzt werden als Treffen, bei dem Mitglieder und Menschen von außen darüber diskutieren, wie die SPD wieder erfolgreich werden kann. Als NRW-SPD werde man sich trotz der Situation nicht in Selbstfindung verlieren, so Herter. Man werde sich bei Themen wie Kita- oder OGS-Ausbau weiter zu Wort melden. „Die NRW-SPD geht nicht in Klausur mit sich selbst, sondern bleibt auf dem Platz“, so Herter.

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