Kölner InnenstadtWas alles in der Kaufhof-Zentrale unterkommen soll

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Die frühere Kaufhof-Zentrale an der Leonhard-Tietz-Straße wird derzeit umgebaut.

Die frühere Kaufhof-Zentrale an der Leonhard-Tietz-Straße wird derzeit umgebaut.

Feuerwache, Bürgerzentrum, Bibliothek – Alles soll in der alten Kaufhof-Zentrale untergebracht werden. Wir stellen die Pläne vor.

Es scheint, als erhielte das Stadthaus Deutz eine kleine Schwester in zentraler Lage in der linksrheinischen Innenstadt. Die ehemalige Kaufhof-Zentrale unweit vom Neumarkt, die die Stadtverwaltung von Swiss Life Asset Managers mietet, wird derzeit umgebaut und an künftige Bedarfe angepasst. Die Frage ist jedoch: Ist das alles überhaupt zu realisieren? Denn aktuell prüft die Verwaltung die Unterbringung eines neuen Kundenzentrums, einer Übergangs-Feuerwache und nun auch noch der Kunst- und Museumsbibliothek in dem Verwaltungstrakt.

Wie das alles passen soll, ist noch unklar. „Zurzeit ist die Verwaltung noch dabei, den Belegungsplan auszuarbeiten“, erklärt die Stadt. Finale Entscheidungen seien noch keine getroffen. Auf die Frage, welche Abteilungen oder Ämter langfristig in den 45 000 Quadratmeter großen Verwaltungstrakt einziehen sollen, bleibt eine Antwort aus.

Neues Konzept für neue Nutzer

In einer gemeinsamen Pressemitteilung mit Swiss Life kurz nach der Unterzeichnung des Mietvertrags im vergangenen Jahr hieß es, dass die Immobilie komplett neu konzipiert und für die entsprechenden Nutzer hergerichtet werden soll. So könne zum Beispiel die frühere Mensa mit rund 1000 Quadratmetern zum neuen innenstädtischen Kundenzentrum umgestaltet werden, das vom Laurenzplatz ins sogenannte Agrippa-Quartier ziehen soll.

Wie die Rundschau berichtete, ging aus einem Schreiben des Rechnungsprüfungsamts im vergangenen Sommer hervor, dass sich die Miete für das Objekt auf mehr als 800 000 Euro pro Monat belaufen soll.

Im Gegenzug gewähre die Vermieterin einen Ausbauzuschuss von 27 Millionen Euro. Vereinfacht: Die Stadt zahlt zwar langfristig eine enorme Summe an Miete – fast 200 Millionen Euro über die Vertragsdauer von 20 Jahren – aber der Vermieter übernimmt die kurzfristigen Umbaukosten. Beobachter sagen, dass die Stadt keine andere Wahl habe, da in den kommenden Jahren ein erhöhter Mehrbedarf an Flächen entsteht – durch Sanierungen oder Neubaumaßnahmen, wie an der Feuerwache 1, deren Interim in der ehemaligen Kaufhofzentrale entstehen soll, aber auch, weil langfristige Mietverträge wie beim Stadthaus Deutz auslaufen (siehe Infotext). Zu einer möglichen Weiternutzung sagt die Stadt: „Die Verwaltung wurde vom Rat beauftragt, mit der Eigentümerin Gespräche über eine mögliche Fortsetzung der Nutzung zu führen. Dabei stehen neben der künftigen Laufzeit, dem Mietzins und weiteren üblichen Inhalten eines Mietvertrages auch Fragen der erforderlichen Sanierung und Modernisierung im Fokus.“

Gleichzeitig erklärt die Verwaltung: „Es werden aber auch Alternativstrategien im Eigentum wie auch in der Anmietung entwickelt.“ Somit spricht vieles dafür, dass in der früheren Kaufhof-Zentrale wie im Stadthaus mehrere Ämter untergebracht werden. Gleichzeitig wirft das die Frage auf, ob der eine oder andere aus der Verwaltung oder Politik nicht auch auf das fast gegenüberliegende Grundstück der Zentralbibliothek schielt, bei der aktuell die Debatte um Sanierung oder Neubau geführt wird. Schon länger kursiert das Gerücht, dass sich einige dort einen neuen und größeren Verwaltungsstandort im linksrheinischen Zentrum wünschen.

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