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Vor 50 Jahren enteignete die DDR Privatbetriebe. Ein Schlag, von dem sich der Mittelstand in Sachsen bis heute nicht erholt hat.

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Arbeiter im VEB Maschinenfabrik Halle an der Saale im Jahr 1972. Auch dieses Unternehmen ging aus zwei enteigneten Fabriken hervor – allerdings schon vor der letzten Verstaatlichungswelle in der DDR.
Arbeiter im VEB Maschinenfabrik Halle an der Saale im Jahr 1972. Auch dieses Unternehmen ging aus zwei enteigneten Fabriken hervor – allerdings schon vor der letzten Verstaatlichungswelle in der DDR. © dpa

Von Heiko Weckbrodt

Es war ein fataler Tag für den einst so starken Mittelstand in Sachsen: Am 8. Februar 1972 ordnete das SED-Politbüro die Verstaatlichung fast aller verbliebenen Privatbetriebe in der DDR an. Treibende Kraft dahinter war Erich Honecker, der eben erst von Moskaus Gnaden Walter Ulbricht an der Partei- und Staatsspitze abgelöst hatte. Am 13. Juli 1972 meldete er Vollzug an KPdSU-Generalsekretär Leonid Breschnew: Rund 11.800 private und teilprivate Unternehmen hatten die Kommunisten durch Druck, Zwang und finanzielle Daumenschrauben binnen fünf Monaten in angeblich "volkseigene" Betriebe umgewandelt.

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