Anzeige

Wärmedämmung fürs Haus: So dämmen Sie richtig!

Dämmung
© BHW
Wer Energie einsparen will, muss sein Haus warm anziehen. Sprich: Die Dämmung auf den neuesten Stand der Technik bringen. Das stoppt den Wärmeverlust und macht Energiehaus oder Altbau erst effizient.

Artikelinhalt

Bei der Dämmung des Hauses - auch Wärmedämmung genannt - kommt Bauherren die stete Weiterentwicklung von Baumaterialien zugute. So haben allein die heutigen zweifachverglasten Fenster gegenüber solchen aus den siebziger Jahren eine verbesserte Wirkung in der Dämmung von 50 bis 60 Prozent. Noch bessere Ergebnisse bei der Dämmung lassen sich mit modernster Wärmeschutzverglasung erreichen. Sie sorgt noch einmal für 50 Prozent Einsparung.

Arten der Wärmedämmung

Auch die Haus-Außenflächen und das Dach sind heute dank verbesserter Dämmung gegen Wärmeverlust isoliert. Hier senken zeitgemäße Dämmmaterialien wie Polystyrol-Dämmplatten und Holzfaserdämmstoffe den Energieverlust bis zu 80 Prozent gegenüber einer Bauweise von vor 30 bis 40 Jahren. Nach der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) ist eine gute Wärmedämmung heute sogar Pflicht. Wer also nicht genug Wert auf Dämmung beim Bau oder der Modernisierung legt, verliert Fördermöglichkeiten oder muss sogar mit empfindlichen Strafen rechnen.

Wärmedämmung fürs Haus: So dämmen Sie richtig!
© URSA Deutschland GmbH

Selbst langjährige Besitzer einer Immobilie müssen aufgrund der EnEV noch nachträglich in die Dämmung ihres Hauses investieren. Das gilt für alle Hausbesitzer, die ihr Haus erst nach dem 1. Februar 2002 erworben haben. Doch nicht nur Außenflächen und das Dach eines Hauses benötigen eine Dämmung. Um Energie einzusparen sind noch weitere Maßnahmen sinnvoll. Unter anderem sollten auch alle Leitungen – für Heizung wie für Warmwasser – eine Wärmedämmung erhalten. Mit sogenannten Dämmschläuchen, die angeschlitzt sind und sich einfach übers Rohr stecken lassen, ist diese Dämmung jederzeit nachträglich möglich. Auch die nachträglich Dämmung der Rollladenkästen lohnt sich. Früher wurde diese an dieser Stelle oft weggelassen, was zu unnötigen Energielecks führte, die den Energieverbrauch erhöhten.

Das muss Wärmedämmung leisten

Eine gute Dämmung muss schlicht die Wärme im Haus halten. Im Idealfall hält sie auch noch die Hitze in den Sommermonaten draußen. So bietet eine gute Wärmedämmung im Winter ein warmes und im Sommer ein kühles Zuhause. Der Gesetzgeber definiert es sogar noch genauer. Er fordert bei Wänden, Dächern und Fußböden einen exakten Wert für die Eigenschaften der Dämmung, den so genannten Wärmedurchgangskoeffizienten oder U-Wert eines Baustoffes. Je niedriger der Wert desto besser die Dämmung. Aktuell sind beim Neubau folgende U-Werte für die Dämmung vorgegeben:

  • Dach: U = 0,20 W/(m²K)
  • Außenwand: U = 0,28 W/(m²K)
  • Außentüren: U = 1,8 W/(m²K)
  • Kellerwand: U = 0,35 W/(m²K)
  • Fenster: U = 1,3 W/(m²K)
  • Bodenplatte / Kellerdecke: U = 0,35 W/(m²K)

Dämmstoffe – mineralisch, synthetisch oder organisch

Neue Materialien für die Dämmung erfüllen den vom Gesetzgeber vorgegeben U-Wert leicht. Die Auswahl der Dämmstoffe hängt von der Art der beabsichtigten Wärmedämmung ab. Die Materialien unterteilen sich in mineralische (z.B. Schaumglas, Glasgranulate, Mineralschaum), synthetische (z.B. Polyester, Polyurethan) und pflanzlich bzw. tierische Substanzen (z.B. Baumwolle, Kork, Holzfasern). Zumeist werden die Stoffe in Form von Dämmmatten oder Dämmplatten verarbeitet, aber auch als Schüttungen oder als Kerndämmung eingeblasen in Zwischenräume von Wänden, Decken und Böden.

Außendämmung versus Innendämmung

Die Qual der Wahl haben Hausherren bei der Entscheidung Außendämmung oder Innendämmung. Bei der Innendämmung bleibt die Außenfassade eines Gebäudes erhalten. Die Außendämmung wiederum vermeidet eine Verringerung des Wohnraums. Auch das Dach kann sowohl außen wie von der Dachbodenseite gedämmt werden. Sofern der Dachboden nicht als Aufenthaltsort genutzt wird, ist eine Dämmung der obersten Geschossdecke denkbar. In einem Keller, der nur als Abstellraum verwendet wird, ist eine Innendämmung ratsamer als eine kostspielige Perimeterdämmung.

Eine Innendämmung macht insbesondere dann Sinn, wenn beispielsweise eine beheizte Wohnung von einem kühlen Flur oder einer Garage abgetrennt werden soll. Hier kann neben der Wärmeisolierung der Lärmschutz eine weitere Rolle spielen. Dabei ist die Beschaffenheit der Innenwand entscheidend: Ist es eine massive Betonwand oder eine Hohlwand, auch Doppelwand genannt? In Hohlräume können lose Dämmstoffe durch Schüttdämmung oder Einblasdämmung verarbeitet werden. Bei einer massiven Betonwand dagegen werden Dämmplatten oder -matten verwendet. Ganz wichtig: Bei einer Innendämmung sollte darauf geachtet werden, dass sie im Falle eines Brandes schwer entflammbare Eigenschaften aufweist.

Wärmebrücken – die wunden Punkte des Hauses

Die Dämmung von Außenfassaden empfiehlt sich bei Wärmebrücken. Sie entstehen häufig bei Fensterrahmen, Nischen der Fenster, Heizkörpernischen, Hausecken oder Rollladenkästen. Hier entweicht oft am meisten Wärme nach außen. Wenn viel Wärme nach außen flöten geht, wird es an den Innenwänden und -teilen kalt. Dann kommt es bei solch einer Wärmebrücke häufig aufgrund von niedrigen Innenoberflächentemperaturen zu Tauwasserausfall. Sobald warme, feuchte Luft auf eine kalte Oberfläche trifft und dort unter den sogenannten Taupunkt abgekühlt wird, bildet sich Tauwasser. Die gleichen Erfahrungen macht jeder Brillenträger, der im Winter einen warmen Raum betritt und anschließend beschlagene Brillengläser hat. Die Folge für die Wand: Schimmel.

Richtig lüften bei guter Wärmedämmung

Wärmedämmung fürs Haus: So dämmen Sie richtig!
© Verband Privater Bauherren (VPB)

Was nützt eigentlich die beste Dämmung im Haus, wenn durchs Lüften die Wärme sprichwörtlich durch die Fenster verloren geht? Um auch hier Energie einzusparen, sind bei Häusern, die eine gute Dämmung erhalten sollen, Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung sinnvoll. Sie entziehen der verbrauchten Luft die Wärme, bevor sie diese nach draußen leiten. Mit der gewonnenen Energie wird dann die Frischluft erwärmt, was die Heizkosten senkt. Mit solch einem System lässt sich neben der richtigen Dämmung der Energieverbrauch noch deutlich weiter minimieren. Aber auch ohne Lüftungsanlage ist eine gute Dämmung eines Hauses möglich. Da die Dämmung das Haus komplett einhüllt, muss ohne Lüftungsanlage aber mindestens zwei- bis dreimal am Tag stoßweise gelüftet werden, um die Feuchtigkeit aus dem Haus zu bekommen. Das kurzfristige Lüften hält auch den Wärmeverlust in Grenzen. So kann die Wärmedämmung des Hauses trotz Lüften ihrer Aufgabe nachkommen.

Kostenloser Energiecheck

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt bietet im Rahmen ihrer Kampagne "Haus sanieren – profitieren" einen kostenlosen Energie-Check für Bauherren und Eigentümer. www.sanieren-profitieren.de/

Dämmung auf Dichtigkeit testen

Letzte Gewissheit hinsichtlich einer guten Dämmung geben Wärmebildaufnahmen und ein Differenzdruck-Messverfahren - auch Blower-Door-Test genannt. Bei diesem Test wird mit einem Ventilator ein Unterdruck beziehungsweise ein Überdruck im Haus erzeugt. Eventuelle Druckverluste weisen auf noch vorhandene Luft- und Wärmeleckagen in der Dämmung hin, die anschließend beseitigt werden können. Sind diese letzten Arbeiten ausgeführt, besitzt das Haus eine rundum gute Dämmung. Auf dem Infrarotbild erscheinen Partien mit hoher Wärmeabstrahlung leuchtend rot, die blauen Stellen der Aufnahme hingegen zeigen die kühlen, mithin gut gedämmten Bauteile.

Rund um Energiesparhäuser:

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel