Anzeige

Speisekammer einrichten: Tipps und Ideen

Hochschrank für Vorräte von Schueller
Durchdachte Raumorganisation in der Speisekammer: Schräge Regale für Getränkekisten, hohe Trennungen für Bretter und Tabletts und Kreuztrennungen für die Weinsortierung.
© Schüller Möbelwerk
Der Traum von der eigenen Speisekammer, wer hat ihn nicht? Einen Vorratsraum zu haben, in dem alle Lebensmittel ordentlich aufbewahrt und griffbereit verstaut sind, hat viele Vorteile. Wir verraten Ihnen, was Sie bei der Planung und Organisation beachten sollten.

Artikelinhalt

Vor- und Nachteile einer Speisekammer

Die Küchenplanung steht bei Ihnen erst noch an? Dann sollten Sie sich unbedingt überlegen, eine Speisekammer einzurichten. Ein gut sortierter Vorratsraum spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld.

Hier lesen Sie alle Vor- und Nachteile im Überblick:

Vorteile

  • Stauraum: In einer Speisekammer finden viele unterschiedliche Lebensmittel Platz: Nudeln, Mehl, aber auch Obst und Gemüse lassen sich hier gut verstauen. In einer gut geplanten Vorratskammer finden selbst größere Küchengeräte ein Zuhause.
  • Bessere AufbewahrungKälteempfindliche Lebensmittel sind in einer Speisekammer besser aufgehoben als im Kühlschrank. Das garantiert längere Frische.
  • Ordnung: In einer wohl sortierten Speisekammer haben alle Vorräte einen festen Platz. So haben Sie die Lebensmittel stets griffbereit, ohne lange suchen zu müssen.
  • Durchblick: Achten Sie bei der Einrichtung Ihrer Speisekammer auf eine einheitliche und übersichtliche Ordnung, dann bemerken Sie schnell, wenn ein Nahrungsmittel zur Neige geht oder droht, schlecht zu werden.
  • Verlängerte Küche: Ideal ist eine Speisekammer in der unmittelbaren Nähe der Küche. Dann können Sie einige Lebensmittel und Küchengeräte in die Vorratskammer auslagern und so Arbeitsflächen und Küchenschränke übersichtlich halten.

Nachteile

  • Platzeinnehmend: Eine abgetrennte Vorratskammer nimmt natürlich Grundfläche im Haus in Anspruch, die nicht mehr als Wohnraum zur Verfügung steht.
  • Gewisser Pflegeaufwand: In einer Speisekammer sollte möglichst jederzeit eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrschen, um alle gelagerten Lebensmittel optimal aufzubewahren. Hierfür ist eine regelmäßige Belüftung oder ein elektronisches Belüftungssystem nötig.
  • Regelmäßige Schädlingshygiene: Wenn sichFruchtfliegen, Mehlmotten und andere Insekten erstmal in Ihrer Speisekammer eingenistet haben, sind sie schwer wieder herauszubekommen. Deshalb ist eine regelmäßige Schädlingskontrolle sinnvoll, zumal ein Befall häufig nicht so leicht entdeckt wird wie in der Küche.

Speisekammer planen

Im besten Fall können Sie Ihre Vorratskammer bereits beim Hausbau einplanen. Egal, ob als Teil der Küche, im Hauswirtschaftsraum oder als extra Zimmer – achten Sie hierbei auf folgende Faktoren:

Raum, Lage und Größe
Die optimale Lage für Ihre Speisekammer ist nicht nur in unmittelbarer Nähe zur Küche, sondern auch zur Außenwand Ihres Hauses: So können Sie die Idealtemperatur von ca. 15 Grad einfach gewährleisten und sparen Heizkosten. Bei der Planung können Sie zusätzlich ein Fenster mitdenken, sodass Sie im Sommer durch regelmäßige Lüftung den Raum kühl halten können. Wenn Sie Wert auf Bodenstellplatz für beispielsweise Getränkekisten legen, sollte die Vorratskammer mindestens 4 Quadratmeter Grundfläche haben, ohne diese Abstellfläche reichen auch 2 Quadratmeter. Tipp: Planen Sie unbedingt in die Höhe, wenn es der Raum zulässt. Das sorgt für zusätzlichen Stauraum.

An die Küche angrenzende Speisekammer in Gelb
Hingucker: An die Küche grenzende Speisekammer.
© Schüller Möbelwerk

Belüftung und Entfeuchtung
Die richtige Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind in der Speisekammer wichtig. Bei anhaltend warmfeuchter Luft können sich Schimmelpilze und Mikroorganismen rasch vermehren und zu einem gesundheitlichen Risiko werden. Ideal ist eine konstante Raumtemperatur von 15 Grad und eine Lufttemperatur von etwa 70 Prozent. Da Neubauten heutzutage mit sehr guter Wärmedämmung ausgestattet sind, kann es in der Vorratskammer durchaus wärmer werden als gewünscht. Deshalb sollten Sie im Sommer regelmäßig lüften.

Falls Sie nicht die Möglichkeit für eine natürliche Lüftung haben, ist ein Belüftungssystem notwendig, um die richtige Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Hilft auch das nichts, ist ein elektrischer Entfeuchter sinnvoll, der den Wasserdampf in einem Auffangbehälter bindet. In beiden Fällen sollten Sie zunächst den Rat eines Experten suchen.

Die richtige Tür zur Speisekammer
Es klingt simpel, wird aber häufig falsch eingeplant: Die Öffnungsrichtung der Tür ist entscheidend für die Vorratskammer. Öffnet sie sich nach innen, entgeht Ihnen wertvoller Stellplatz in Form von Regalen oder Ablageflächen. Eine Tür, die sich nach außen öffnet, ist daher besser – muss aber in die Planung der übrigen Kücheneinrichtung mitgedacht werden. Eine gute Alternative sind Schiebe- oder Falttüren.

Vorratshaltung von Granit
Eine gute Beleuchtung erleichtert es, die Haltbarkeit der Vorräte im Blick zu behalten.
© Granit

Ausreichende Beleuchtung
In der Speisekammer möchten Sie leicht den Überblick behalten – deshalb ist eine gute Beleuchtung des Raumes sinnvoll. Spot-Beleuchtung oder eine Kombination aus Hängeleuchten und flexiblen LED-Streifen sorgt für den optimalen Durchblick. Abgesehen davon sollten die Vorräte in der Speisekammer jedoch lichtgeschützt sein.

Leiter oder Tritt
Mit einer Leiter oder einem Tritt erreichen Sie auch die obersten Regalflächen ohne Probleme. Am besten planen Sie direkt einen festen Ort ein, an dem Sie Ihren Tritt verstauen können.

Regale und Regalsysteme
Keine Speisekammer ohne Regale! Je nach Größe und Wandfläche macht ein vollständiges Regalsystem Sinn, das sowohl größere Fächer für Küchengeräte, Getränke- oder Weinregale und stufenförmige Regale für kleinere Vorräte zur Verfügung hat. Beim Material sind Sie mit Verbundholz gut bedient. Es ist besonders günstig und sehr stabil. Eine Alternative, die etwas hochwertiger aussieht, sind Regale aus Massivholz oder pulverbeschichtetem Metall.

Tipp: Um auch bei höheren Regalböden den perfekten Überblick über die Vorräte zu behalten, sind Regalböden aus Glas sinnvoll. An ungenutzten Wandflächen können zusätzlich Haken zum Aufhängen von Kräutern, Schürzen oder die Vorrats- sowie Einkaufsliste platziert werden.

Helle Speisekammer mit Holzregalen und Boxen
Regale aus Verbundholz sehen erstaunlich modern aus.
© Inter IKEA Systems B.V.

Ordnung halten in der Speisekammer

Zugegeben, eine Speisekammer macht nur für Menschen Sinn, die einen gewissen Hang zur Ordnung haben. Denn nur mit etwas Disziplin gelingt es, Ihre Vorräte im Blick zu behalten, ohne dass sich Chaos in den Regalen ausbreitet. Hapert es an der Ordnung, verlieren Sie schnell den Überblick, und die Lebensmittel verderben dadurch schneller. Verstauen Sie Ihre Vorräte in jedem Fall ordentlich und griffbereit, so können Sie auch die Mindesthaltbarkeitsdaten besser kontrollieren.

Diese Lebensmittel gehören in die Vorratskammer
Im Idealfall beherbergt Ihre Speisekammer einen Grundstock an Lebensmitteln, die Sie täglich benötigen, für die aber der Kühlschrank zu kalt und die normale Zimmertemperatur zu warm ist. Dazu zählen vor allem eingemachte Lebensmittel, Gewürze und Öle, kälteempfindliche Früchte, lichtempfindliches Gemüse, Trockenwaren, Konserven, haltbare Lebensmittel und ungekühlte Milchprodukte. Hier ein paar Beispiele für die unterschiedlichen Lebensmittelgruppen, die zugleich ein geeignetes System für die Organisation Ihrer Vorratskammer bieten:

Obst & Gemüse: Bananen, Äpfel, Birnen, Zitrusfrüchte, Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln
Haltbares & Trockenwaren: Getreide, Instant Food, Kaffee, Tee, Kakao, Mehl, Zucker, Haferflocken, Reis, Müsli, Nudeln, Nüsse, Trockenobst
Milchprodukte & Eier: H-Milch, Eier
Konserven, Eingewecktes & Süßigkeiten: Hülsenfrüchte, Erbsen, Mais, Chutneys, Marmeladen, Schokolade, Sauerkraut
Gewürze & Öle: Salz, Pfeffer, Essig, Öl
Getränke: Bier, Wein, Wasser

Lebensmittel, die besonders lange haltbar sind oder die Sie selten brauchen, können Sie in den oberen Regalebenen verstauen, während auf Augenhöhe alles Platz finden sollte, was Sie mehrmals täglich oder regelmäßig benötigen. Schwere Einkäufe wie Getränke- oder Obstkisten verwahren Sie in den unteren Regalen und Fächern.

Tipp: Beachten Sie die unterschiedlichen Lagerungsarten der verschiedenen Lebensmittel. So sollte Obst und Gemüse in Lebensmittelkisten mit luftdurchlässigen Seitenwänden lagern, damit die Luft zirkulieren kann.

Lebensmittel lagern in Vorratsgläsern mit Schraubverschluss
Luftdicht verschlossen und unkompliziert in der Lagerung: Schraubgläser.
© Adobe Stock

Vorratshaltung leicht gemacht – Tipps & Ideen

  • Lagern Sie Gebrauchsgegenstände und Lebensmittel getrennt in der Vorratskammer.
  • Unterscheiden Sie bei den Lebensmitteln zwischen denen, die direkt eingelagert werden können und denen, die umgefüllt werden müssen (Letztere sind z.B. Obst, Gemüse, Mehl oder Müsli).
  • Neu gekaufte Lebensmittel stellen Sie beim Einräumen nach hinten ins Regal. Dadurch fallen bald ablaufende Lebensmittel schneller ins Auge.
  • Angebrochene Lebensmittel sollten Sie in luftdichte und lebensmittelechte Behältnisse füllen (z.B. durchsichtige Gläser mit Beschriftungsetiketten).
  • Für Ordnungsliebende: Eine Liste zu den vorhandenen Vorräten sorgt stets für den nötigen Überblick und erleichtert den Einkauf.
  • Regelmäßiges Ausmisten verhindert das Einnisten von Lebensmittelmotten und anderem Ungeziefer.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel