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Erdrutsch: Landesstraße vor Untergröningen muss „auf unbestimmte Zeit“ voll gesperrt werden

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Dezemberregen lässt den Hang an der L1158 kurz vor dem Ortseingang Untergröningen rutschen
Dezemberregen lässt den Hang an der L1158 kurz vor dem Ortseingang Untergröningen rutschen © aks

Zwischen Untergröningen und Buchhof ist der Hang samt Bäumen und Gestrüpp großflächig ins Rutschen geraten. Was nun zu tun ist.

Abtsgmünd-Untergröningen. „Das ist tatsächlich ziemlich besch...eiden“, flucht Ortsvorsteher Thomas Bacher vornehm und stellvertretend für all die vielen Autofahrer, die viel zwischen Untergröningen und Schwäbisch Gmünd unterwegs sind und jetzt einen weiten Umweg in Kauf nehmen müssen. „Die Straße muss auf unbestimmte Zeit gesperrt werden“, bestätigt Andreas Weiß als Leiter des Ostalb-Straßenbauamts die Befürchtungen. Die Zeit, die nötig ist, um die Ursache zu beseitigen, sei eher in Monaten als in Wochen zu bemessen. Wer Zahlen und Fakten hört, glaubt ihm.

Dabei hatte alles eher harmlos angefangen. Viel Regen und einer der für die Gegend so typischen Knollenmergel-Hänge brachten während der Weihnachtstage am Ortsausgang von Untergröningen die Erde ins Rutschen. Zunächst habe man die Landesstraße in Richtung Buchhof und Eschach halbseitig gesperrt, erzählt der Straßenbauexperte, doch die Erde und alle darauf stehenden Bäume rutschten weiter und weiter. Man könne fast zusehen, stöhnt er. Eine Vollsperrung der L 1158 wurde unumgänglich.

Unerfreulich großes Ausmaß

Gemeinsam mit einem Geologen vom Regierungspräsidium haben die Straßenbaubehörden den Schaden besichtigt - mit eher unerfreulichem Ergebnis: Etwa einen Hektar - das ist mehr als ein Fußballfeld - groß sei die Scholle, die ins Rutschen gekommen ist, zitiert Andreas Weiß den Fachmann. Minimum 15 000 Kubikmeter Boden - dicht bewachsen mit Bäumen und Gesträuch.

In einem ersten Schritt müsse dieser Bewuchs nun von Hand beseitigt werden, da Gerät und Maschinen im aufgeweichten Boden versinken würden. Diese Arbeiten starten nach den Feiertagen. Gleichzeitig sei man auf der Suche nach Flächen, auf denen die Unmenge Waldboden zwischengelagert werden könne. Wenn man davon ausgeht, dass ein normaler Lkw zehn Kubimeter abtransportieren kann, wären das immerhin 1500 Fahrten. Kämen 40-Tonner zum Einsatz, wären es immer noch 250 Lkw-Touren.

Schlossgarten mit schlechtem Ruf

Sobald Bäume und Gestrüpp beseitigt seien, ergäben sich weitere Details zum Schadensbild, beschreibt Andreas Weiß das dann sich anschließende Vorgehen. Und er hofft, dass sich mit weiteren Niederschlägen nicht noch mehr Wasser in den unterirdischen Gleitfugen sammelt und in der Folge noch mehr Wald auf die Straße rutscht.

Der Ortsvorsteher ist ebenfalls skeptisch: Alte Untergröninger wüssten um das schlechte Gelände in diesem Gewann. Es trage den Namen Schlossgarten, weil es hier einst ein burgähnliches Gebäude gegeben habe, das vielleicht auch Rutschungen zum Opfer fiel. 

Als Umleitung ist die Route von Untergröningen auf der B 19 über Abtsgmünd und die L 1080 Hohenstadt nach Obergröningen ausgeschildert.

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