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Digitalpakt

Die Schüler sollen digital lernen lernen

Sigmaringen / Lesedauer: 2 min

An der Ludwig-Erhard-Schule referiert eine Fortbildungsleiterin des Medienzentrums
Veröffentlicht:12.07.2019, 16:59

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Im Rahmen des Digitalpakts des Kultusministeriums Baden-Württemberg hat an der Ludwig-Erhard-Schule, Kaufmännische Schule Sigmaringen, kürzlich eine Lehrerfortbildung zum Thema „Virtual, Augmented und Mixed Reality“ statt. Die Fortbildungsleiterin war Stephanie Wössner, medienpädagogische Referentin des Landesmedienzentrums.

Die Thematik befasst sich mit dem pädagogischen und didaktischen Lernzuwachs für Schüler, der bei der Vermittlung von Unterrichtsstoffen entsteht, wenn die Realität digital erweitert wird. Dies wurde zum Beispiel auf dem Foto von Schulleiter Frank Steinhart deutlich, dessen innere Organe durch die digitale Technik bildlich dargestellt werden konnten.

Das passende T-Shirt mit der dazugehörigen App ermöglichen nicht nur den Blick ins Innere von Menschen, sondern machen auch Interaktionen, wie zum Beispiel eine Pulsmessung möglich. Würde diese „Augmented Reality“ (erweiterte Realität) im Biologieunterricht auf Schüler oder Lehrer angewandt, so käme dies nicht nur den Sehgewohnheiten heutiger Schülern entgegen, sondern würde einen Lernzuwachs bedeuten, indem ihr Vorstellungsvermögen unterstützt würde und sie entsprechend ihrem Interesse und ihrer Neugier ihr Lernen selbst steuern könnten.

„Mixed Reality“ (gemischte Realität) lässt die reale und virtuelle Welt verschmelzen. Dazu hatte Stephanie Wössner einen schlichten Würfel mit gemusterten Seiten dabei, der bei der Betrachtung durch ein Handy oder Tablet mit entsprechender Software von der Freiheitsstatue bis zu Tieren alle Formen annehmen konnte.

Technik kann in allen Fächern angewendet werden

Dies zeigt, dass die in dieser Fortbildung vorgeführte Technik in allen Unterrichtsfächern angewendet werden kann. „Virtual Reality“ bedeutet, dass der Mensch mitten in einer computergenerierten Realität steckt und mit dieser interagieren kann.

Nach der Einführung und Anbindung an verschiedene aktuelle didaktische Konzepte, wie den Schlüsselkompetenzen „Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken“ (4K-Modell des Lernens), bewies Wössner, dass das Bedürfnis, die Realität zu erweitern schon ein ganz altes ist. Die Aussage belegte Sie mit den 100 Meter langen Panoramagemälden von Franz Rouband, „Die Belagerung von Sewastopol“ aus dem Jahr 1904. Bereits um 1900 ließen sich die Betrachter in eine andere Realität entführen, sogar durch eine Vorstufe der 3D-Brille, den Stereopraph.

Die Frage, warum Realität überhaupt erweitert werden sollte, begründet Wössner – neben diesem bereits lange vorhandenen Interesse an der Realitätserweiterung – hauptsächlich mit dem Nachweis, dass junge Leute den größten Teil ihrer Freizeit in virtuellen Realitäten verbringen, denn sogar das Fernsehen ist bei vielen abgemeldet. Darüber hinaus ist es für Kinder und junge Leute hoch motivierend, selbst konstruieren beziehungsweise erschaffen zu können und direkt und individuell auf ihre Maßnahmen hin digitale Rückmeldung zu bekommen. Man darf gespannt sein, was der Digitalpakt des Kultusministeriums den Schulen alles ermöglicht.