Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Werner Rais kämpft unermüdlich gegen das Aus-trocknen eines Biotops in Gündringen an

Bereits in den 1970er-Jahren wurde im Steinachtal zwischen Gündringen und Iselshausen in den "Mühlwiesen" ein Biotop angelegt – das seit einiger Zeit aber in seinem Bestand bedroht ist, wie der Schwarzwälder Bote bereits berichtete.

Nagold-Gündringen. Mit einer beherzten "Rettungsaktion" hat der Gündringer Naturschützer Werner Rais in dieser Woche verhindert, dass zigtausende von Kaulquappen jämmerlich zugrunde gehen. Vier Tage lang hat er aus der nur wenige Meter entfernten Steinach mit einer Motorpumpe rund 100 Kubikmeter Wasser in das bedrohte Kleinod gepumpt. "Das Biotop hier liegt mir einfach am Herzen", macht der Einzelkämpfer aus Gündringen seine Intension deutlich.

Zur Erinnerung: In dem kleinen See, der im Rahmen der Steinachkorrektur angelegt wurde, laichten Jahr für Jahr Hunderte von Kröten, Molchen und Fröschen. Seit gut zweieinhalb Jahren aber trocknete das Biotop zunehmend aus und verwilderte. Werner Rais, der sich jahrelang gemeinsam mit seinen Söhnen um den Krötenzaun entlang der Bundesstraße gekümmert hatte, glaubt die Ursache zu kennen. Denn der Zufluss versiegte just nach Grabungen für eine Wasserleitung. "Nach dem Bau der Leitung hat man den Zulauf zum Biotop nicht mehr gesehen – und der Zulauf wurde entweder zugeschüttet oder bei den Grabungsarbeiten beschädigt", ist der Gündringer überzeugt. Denn Tatsache sei eben, dass das Biotop seit dieser Zeit keinen Zufluss mehr hat und austrocknet.

Vorübergehende Lösung

Im Februar dieses Jahres bekam Werner Rais schließlich Unterstützung von der Gündringer Feuerwehr, die zur Rettung zahlreicher Lebewesen im ausgetrockneten Biotop ausgerückt war. Ein Feuerwehrteam um den Abteilungskommandanten Bernd Dost machte sich daran, den kleinen See wieder aufzufüllen. Im Rahmen einer Übung wurden gut 50  000 Liter Wasser in das Biotop gespritzt, damit es wieder als Laichplatz dienen konnte. Die Aktion stelle allerdings lediglich eine vorübergehende Lösung dar, machte Bernd Dost schon damals deutlich, dass die Feuerwehr das nicht dauernd machen könne. Mehrfach hat sich Werner Rais deshalb bereits vergeblich mit seinem Anliegen an das Landratsamt Calw und auch an die Stadt Nagold gewandt. "Es müsste doch machbar sein, den Zulauf wieder herzustellen, um diesen wichtigen Lebensraum zu erhalten", betont der Naturschützer.