Petra Wißmann ist als Nachrückerin neu für die CDU in den Gemeinderat eingezogen.Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Petra Wißmann stößt für Michael Klarmann zum Gemeinderat hinzu / Wirtschaft und Wohnraum wichtig

Im Neuenbürger Gemeinderat gib es ein neues Gesicht. Petra Wißmann (CDU) rückt für ihren nach Österreich ziehenden Parteikollegen Michael Klarmann in das Gremium nach. Das ist keine neue Situation für sie. Denn bereits in der vergangenen Wahlperiode stieß sie als Nachrückerin hinzu.

Neuenbürg. Normalerweise werden zu einer solchen Gelegenheit Hände geschüttelt oder Blumensträuße übergeben – nicht so dieses Mal. Petra Wißmann wurde als neue Gemeinderätin recht unspektakulär in der jüngsten online abgehaltenen Gemeinderatssitzung im Gremium begrüßt. Nichtsdestotrotz war sie über ihr neues Amt glücklich.

Begeisterung für die Arbeit im Gremium

"Ich freue mich auf die Arbeit", richtete sie sich in einer Begrüßung an ihre neuen Kollegen. Ganz neu ist sie in dem Gremium jedoch nicht. Sie ist ein "im besten Sinne bekanntes und erfahrenes Gesicht", wie es Bürgermeister Horst Martin ausdrückte. Wißmann saß schon von 2017 bis 2019 im Gemeinderat. Und auch schon damals war sie als Nachrückerin, seinerzeit für Andreas Bittighofer, ins Gremium gestoßen.

Allerdings war sie danach knapp nicht erneut in den Gemeinderat gewählt worden. Diese Niederlage habe ihr persönlich zu schaffen gemacht, gibt Wißmann im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten zu. Sie habe lange darüber gegrübelt, warum sie nicht genügend Stimmen bekommen habe. Bei einer Kommunalwahl spielten viele Faktoren eine Rolle, meint sie.

Manchen passe man als Person nicht, da ließe sich wenig daran ändern. Insgesamt habe sie über die Zeit gelernt, mit diesem Rückschlag umzugehen. Sie wolle ihre Fähigkeiten und ihr Wissen trotzdem weiterhin anbieten. Oft genug ließen sich gerade Frauen durch politische Rückschläge entmutigen und zögen sich auf diesem Feld zurück. Doch Aufgeben sei ihre Sache nicht.

So nimmt sie die Herausforderungen im Gemeinderat gerne an. Und hat auch einige Ideen für die Stadt. Besonders die Wirtschaft und die Schaffung von vielfältigem Wohnraum sind ihr wichtig. Für letzteren könne auch mal Wald weichen. Und eine starke Wirtschaft locke durch Arbeitsplätze Menschen in die Region und halte sie dort.

Auch solle Neuenbürg allgemein wieder aufblühen und seinen alten Glanz wieder zurückerhalten. Sie wünsche sich ein schöneres Stadtbild. So ließen sich auch mehr Tagestouristen anziehen. Denn mit dem Schloss und der umliegenden Natur habe man eigentlich zwei sehr schöne Naherholungsziele.

Bewirken will Wißmann diese Veränderungen sowohl im Gemeinderat als auch im Technischen- und Umweltausschuss, im Verwaltungsausschuss, sowie im Abwasserzweckverband und der Verwaltungsgemeinschaft. In diese Ausschüsse wurde sie am Dienstag als Nachfolgerin Klarmanns entsandt.

Das ist zwar ein hohes Arbeitspensum, doch Wißmann ist es gewohnt. "Auch beruflich bin ich viel mit Organisieren beschäftigt", erzählt die Chefassistentin eines Mittelständlers. Zudem ist sie die Vorsitzende des Neuenbürger CDU-Stadtverbands. Dazu ist Wißmann stellvertretende Vorsitzende der Frauen Union im Kreisverband Enzkreis/Pforzheim. Auch außerhalb der Partei ist sie ehrenamtlich engagiert. Sowohl im Vorstand des SV Brötzingen als auch des TV Feldrennach hat sie Ämter inne. "Manchmal ist das schon etwas viel", meint sie zur Vielzahl ihrer Ämter. Doch bisher habe sie noch alles bewältigt bekommen.

Jürgen König wäre der nächste Nachfolger

Wißmann, die Michael Klarmann nachfolgt, bekommt zudem selbst einen Nachfolger. Jürgen König wird der neue mögliche Nachrücker für die CDU im Gemeinderat. Er hat bei der vergangenen Wahl lediglich 17 Stimmen weniger geholt als Wißmann. Gäbe es die unechte Teilortswahl noch, wäre er sogar der erste Nachrücker gewesen, wie sie erklärt.

Er werde sie vermutlich bei der nächsten Wahl überholen, was nicht so schlimm sei, da er ebenfalls ein engagierter Mensch sei. Aber vielleicht kommt Wißmann bei der nächsten Wahl ja auch einmal direkt in den Gemeinderat und muss nicht den "Umweg" über die Nachrückliste gehen.