Im Rahmen der Feier konnten sich die Gäste einen Eindruck von der Ausstattung des Neubaus machen. Foto: Wagner

Schon im vergangen Jahr hat die Firma Wolf-Produktionssysteme ihren neuesten Erweiterungsbau fertiggestellt. Nun wurde die offizielle Einweihung mit zahlreichen Gästen gefeiert.

Freudenstadt - "Mit diesem Schritt ist dies nun ein voll durchdachter, logistischer Maschinenbaubetrieb", konstatierte Ernst Wolf, Geschäftsführender Gesellschafter der Firma "Wolf Produktionssysteme", bei der Einweihungsfeier des firmeneigenen Erweiterungsbaus am vergangenen Samstag.

Für das Unternehmen sei es beinahe schon eine Tradition, in wirtschaftliche Krisen hineinzubauen. Denn als der Plan für die Erweiterung entstand, befand sich die Automobilbranche in der Krise. Danach kam Corona gefolgt von Lieferengpässen und dem Ukraine-Krieg.

Der nächste Bau steckt schon in der Schublade

Nach zwei durchwachsenen Corona-Jahren sind die Auftragsbücher jedoch voll und der nächste Bau stecke bereits in der Schublade. Auf dem Gelände sind nämlich noch Reserveflächen übrig für mögliche weitere Baumaßnahmen.

Neben der Präsidentin der IHK-Nordschwarzwald Claudia Gläser und Freudenstadts Oberbürgermeister Julian Osswald beglückwünschte auch Landrat Klaus Michael Rückert die Unternehmerfamilie zum Erweiterungsbau. Auch freuten sich die Lokalpolitiker darüber, dass die Firma zur Umsetzung des Anbaus Fördergelder aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) erhalten hat.

Rückert lobt "unternehmerisches Feuer"

"Wolf ist ein Unternehmen, das für großartige Innovationen sorgt", lobte Landrat Rückert und ergänzte mit Blick auf das Firmen-Oberhaupt: "In ihm brennt ein unternehmerisches Feuer und er hat immer den Blick darauf, wie die Dinge laufen können."

"Als sich vor 30 Jahren auf der grünen Wiese noch Fuchs und Hase gute Nacht sagten, wussten sie noch nicht, dass der Wolf kommt", scherzte Ernst Wolf. Im Jahr 1994 legte das Unternehmen in der Robert-Bürkle-Straße mit dem ersten Bauabschnitt auch den Grundstein für das weitere Wachstum. "Hier entsteht ein schwäbischer Musterbetrieb", verkündete ein Banner damals auf der Wiese.

2019 wurde losgebaut

Das Unternehmen ist im Sondermaschinenbau auf den Gebieten Löttechnik, Laserbearbeitung und Montageautomatisierung tätig. Zahlreiche Automobilzulieferer und Firmen der elektrotechnischen Industrie zählen mittlerweile zu den Kunden. Der Erfolg ließ das Unternehmen weiter wachsen, weshalb der erste Anbau in die Planung ging. und 2001 fertiggestellt wurde.

Derweil entwickelte das Unternehmen Lötkomponenten und Lötmaschinen weiter und setzte sich in der Sparte "Laserlöten" an die Spitze des europäischen Marktes. Parallel dazu wurde das Angebot der Verfahren mit Laser um das Kunststoffschweißen und die Laser-Beschriftung erweitert. Im Jahr 2008 folgte der dritte Bauabschnitt, Ende 2019 fiel der Startschuss für den vierten Bauabschnitt.

Platz für rund 200 Mitarbeiter

Mit der Fertigstellung des 2600 Quadratmeter großen Erweiterungsbaus im vergangenen Jahr verdoppelte das Unternehmen seine Fläche. Aktuell sind rund 115 Mitarbeiter für die Firma tätig. Durch die Betriebserweiterung könnten zukünftig rund 200 Mitarbeiter beschäftigt werden.

"Die Musterfabrik ist nun perfekt", konstatierte Unternehmer-Tochter und Geschäftsführungsmitglied Katrin Wolf. Auch die Büroflächen haben durch den Erweiterungsbau um 50 Prozent zugenommen und die Produktionsfläche wurde erweitert. Das gesamte Gebäude sollte letztlich stimmig und wie "aus einem Guss" wirken.

Nun ist auch Patz für eine Kinderkrippe

Deshalb wurden ebenfalls Renovierungsmaßnahmen in den Bestandsgebäuden umgesetzt. Der zweite Bauabschnitt erhielt eine neue Bodenbeschichtung, das Technologielabor wurde vergrößert. Die bestehende Photovoltaik-Anlage wurde auf das gesamte Dach ausgeweitet und ein drittes Blockheizkraftwerk installiert. "Unsere Energieerzeugung deckt nun nahezu unseren Gesamtverbrauch", so Wolf.

Stolz ist die Unternehmerfamilie vor allem auf die im Anbau untergebrachten Betriebskrippe für Kinder unter drei Jahren. Dabei handelt es sich bei der Kinderkrippe "Wölfchen" nicht um einen reinen Firmenkindergarten, wie Vertriebsleiter Jörg Pansa im Rahmen des Firmenrundgangs den Besuchern versicherte. Denn vom Betreuungsangebot sollen auch Eltern ohne Betriebszugehörigkeit profitieren können.

Viel Platz zum Austoben

Neben verlängerten Öffnungszeiten wartet die Krippe auch mit einer Ganztagsbetreuung auf. Pädagogische Ansätze der Montessori- und der Reggio-Pädagogik bilden die Grundlage der pädagogischen Arbeit des dreiköpfigen Teams. Zusätzlich wird der Schwerpunkt auf die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik gelegt.

Neben einem Gruppenraum, Schlafraum, Waschraum und einer Küche verfügt die Krippe zudem über ein Außengelände mit Garten, wo sich die Kinder austoben können.