Trotz PC-Ahnenforschungsprogrammen: Am anschaulichsten ist immer noch der ausführlich ausgedruckte Stammbaum.    Foto: Haas Foto: Schwarzwälder-Bote

Familienstammbäume reichen teils weit zurück / Schwerpunkt liegt im Wolf- und Kinzigtal

Von Hans-Gottfried Haas Oberwolfach/Bad Rippoldsau-Schapbach. Meinrad Oberfells hat ein eher ungwöhnliches Hobby: In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit Ahnenforschung und erstellt Familienstammbäume, die teilweise bis zum Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) zurück reichen.

Oberfells Datensammlung umfasst schwerpunktmäßig das Gebiet Bad Rippoldsau-Schapbach, Schenkenzell-Kaltbrunn, Kinzigtal/Sankt Roman, Wolfach sowie Hausach mit Einbach. Um die 75 000 Personen hat er seit 2002 erfasst, das heißt, etwa dreimal so viele, wie heute in dieser Region wohnen. Alle 75 000 sind in akribischer Forschungsarbeit mit Hilfe eines geeigneten PC-Programms einander in den Verwandtschaftsgraden zugeordnet.

Noch gezielter ging er ein Jahr später ans Werk, nachdem er mit Fritz Mayer aus Hausach in Kontakt gekommen war. Dieser hatte bereits eine riesige Datenmenge auf Karteikarten erfasst. Mit Schmunzeln kann Meinrad Oberfell inzwischen auch für sich selbst sagen, was Fritz Mayer mit Ironie zu resümieren pflegt: "Was habe ich Schlimmes im Leben verbrochen, dass ich mit einem solchen Hobby bestraft werden musste?"

Mit seinem Hobby konnte Meinrad Oberfell schon so manchem helfen, der auf der Suche nach seinen Wurzeln war. So unterbrach US-Staatsbürger Charles Faisst im Mai seine Europa-Rundreise mit einem Zwischenhalt in Freudenstadt für einige Tage, um in Wolfach nach seinen deutschen Vorfahren zu suchen. Einzige Orientierungshilfe: ein Foto von seiner Großmutter und zwei Zeitungsausschnitte von 1954.

Darin ging es um den Besuch seiner Großmutter Luise Faisst, geborene Dangl, und deren Schwester Anna, in Wolfach. Die beiden in Wolfach geborenen Schestern waren 1922 und 1924 in die USA ausgewandert und seit etwa 30 Jahren nicht mehr in der Heimat gewesen.

Auf gut Glück begann Charles Faisst seine Recherchen am Lindenplatz in Oberwolfach, wo er auf Meinrad Oberfell aufmerksam wurde. In Minutenschnelle konnte Oberfell einen Dangl-Stammbaum präsentieren. Per Handy wurden unverzüglich die Fäden gesponnen, und zumindest eine Spur führte zum Erfolg.

Zu den ersten gezielten Erfassungen von Oberfell zählten auch die vom ehemaligen Stadtrechner Ferdinand Häufle (1913 bis 1969) gesammelten und archivierten Unterlagen über die Einwohner von Wolfach, Kinzigtal und Sankt Roman aus den Kirchenbüchern. Für Bad-Rippoldsau-Schapbach und das obere Wolftal stand Johannes Furtwängler mit Rat und Tat zur Seite und für Kaltbrunn-Wittichen Konrad Gruber.

Parallel zum Erarbeiten von Stammbäumen ist Oberfell bemüht, den vielen Namen ein Gesicht zu geben. Das ist oft schwierig, da man früher aus besonderen Anlässen zwar durch den Fotografen meist recht gute Bilder machen ließ, oft aber Datum und Namen der Abgebildeten fehlen.

Sinn dieses Schritts von Meinrad Oberfell, mit seiner umfangreichen Datensammlung an die Öffentlichkeit zu treten, ist hauptsächlich, weitere Informationen und insbesondere auch Fotos zu erhalten, um noch vorhandene Lücken zu schließen. Für alle Ahnenforscher vorteilhaft ist es, wenn die vorliegende Datenbank von vielen Interessierten ergänzt wird. Kontaktadresse: Meinrad Oberfell, Sonnenmatte 17 in 77709 Oberwolfach, Telefon 07834/ 64 91, E-Mail oberfell@oberfell.com.

Es ist sehr zeitaufwendig, wenn jeder Ahnenforscher unabhängig von anderen Daten sammelt. Für alle vorteilhaft ist, wenn die vorliegende umfangreiche Datenbank von vielen Interessierten ergänzt wird. Wichtig dabei ist es, die Bild-Datenbank zu erweitern. Kontaktadresse: Meinrad Oberfell, Sonnenmatte 17, 77709 Oberwolfach Telefon 07834/64 91 oder E-Mail: oberfell@oberfell.com. Die Datensammlung umfasst schwerpunktmäßig das Gebiet Bad Rippoldsau-Schapbach, Schenkenzell-Kaltbrunn, Kinzigtal/St. Roman, Wolfach sowie Hausach mit Einbach.