Weniger Tiere fressen weniger Futter: Entschädigung gefordert

Die niederländischen Futtermittelhersteller Fransen Gerrits und P. Bos Veevoeders prozessieren gegen die Haager Regierung. Mit ihrer Klage fordern die beiden Unternehmen einen Ausgleich für ihre wirtschaftlichen Einbussen, die sich aus Regierungsprogrammen zum Abbau des nationalen Viehbestandes ergeben. 

AgE |

Wie der niederländische Fernsehnachrichtenkanal «RTL Nieuws» berichtete, halten es die Kläger für ungerecht, dass Landwirte Subventionen erhalten, während die Tierfutterbranche nicht unterstützt wird. Die beiden Unternehmen pochen auf eine grundsätzliche Entscheidung des Gerichts, dass die Regierung die wirtschaftlichen Branchennachteile nicht angemessen berücksichtigt.

Die Höhe notwendiger Entschädigungsbeträge wird indes nicht beziffert. Die Firma Fransen Gerrits produziert nach eigenen Angaben jährlich insgesamt rund 850’000 t Futtermittel für Schweine, Rinder, Ziegen und Kaninchen.

Urteil im November erwartet

Damit gehört das Unternehmen zu den mittelgrossen Herstellern in den Niederlanden. P. Bos erzeugt jährlich insgesamt etwa 150’000 t Mischfutter für Rinder, Geflügel, Schweine, Ziegen und Schafe. Unterdessen sieht die Staatsanwaltschaft als Vertreter der Regierung keinen Grund für eine Entschädigung der Futtermittelhersteller.

Diese könne es nur geben, wenn die Unternehmen durch staatliche Massnahmen direkt betroffen und unverhältnismässig benachteiligt würden. Das sei aber nicht der Fall, sagte der Staatsanwalt vor Gericht. Das Urteil wird für den 15. November erwartet.

Tierbestände werden deutlich sinken

Laut dem niederländischen Verband der Futtermittelindustrie (Nevedi) hatten die 85 Mitglieder bereits vor einiger Zeit die Möglichkeit einer gemeinsamen Klage diskutiert, wie die Fachzeitschrift «Boerderij» berichtete. Für ein gemeinsames Vorgehen lägen die Interessen der Unternehmen aber zu weit auseinander, so dass die Initiative den einzelnen Mitgliedern überlassen worden sei.

Nevedi-Direktor Henk Filipsen verfolge den Fall mit grossem Interesse. Das kommissarische Kabinett der niederländischen Regierung strebt mit seiner Stickstoff- und Klimapolitik einen deutlichen Abbau der Tierbestände an. Ob dies von den Bürgern gutgeheißen wird, werden die Parlamentswahlen am 22. November zeigen. 

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