«Es sind 2000 Geburten anzustreben»

 

Der Berner Nationalrat (SVP) Albert Rösti ist neuer Präsident des Schweizer Freibergerverbands (SFV). Er möchte den SFV in ruhige Gewässer führen und die Kräfte für die Erhaltung des Freibergers bündeln.

 

«Schweizer Bauer»: Sie sind neuer Präsident des Schweizer Freibergerverbands (SFV), wie ist es dazu gekommen?

 

Albert Rösti: per Anfrage. Als mein Vorgänger den Rücktritt bekannt gegeben hatte, wurde ich vom bernischen Pferdezuchtverband angefragt, ob ich das Amt übernehmen möchte. Eine meiner ersten Stellen als Agronom war Tierzuchtverantwortlicher beim Kanton Bern. Von daher hatte ich immer einen sehr guten Kontakt mit den Leuten des Pferdezuchtverbands. Ich verfüge über den Bezug zur Landwirtschaft und zu Pferden und gleichzeitig über eine Verbindung zu Politik und Verwaltung.

 

In welcher Beziehung stehen Sie zum Freibergerpferd?

 

Ich hatte immer einen Bezug zu Pferden. Auf dem elterlichen Landwirtschaftsbetrieb hatte mein Vater ein bis zwei Freiberger. Ich erinnere mich noch knapp, dass sie zum Basten gebraucht wurden. Auf der Alp, als es noch keine Strasse gegeben hat, haben wir mit ihnen den Mist ausgebracht. Meine Frau ist auch auf einem Bauernhof aufgewachsen und hatte immer selbst Pferde. Wie gesagt war eine meiner ersten Stellen als Agronom beim Kanton als Tierzuchtverantwortlicher und deshalb habe ich auch Kontakte zur Freibergerzucht. Zudem war ich im Verwaltungsrat des Nationalen Pferdezentrums. Aktuell bin ich Mitglied der parlamentarischen Gruppe Pferd, die sich überparteilich mit Themen rund ums Pferd auseinandersetzt.

 

Haben Sie selbst mit Pferden zu tun?

 

Direkt nicht viel, meine Frau hat ein Warmblut und ein Pony, zu denen ich schaue, wenn sie arbeitet.

 

Was werden Ihre Aufgaben im Schweizer Freibergerverband sein?

 

Wie jeder Präsident muss ich die strategische Führung sicherstellen, um dafür zu sorgen, dass der Verband den Züchtern die bestmögliche Dienstleistung bereitstellen kann.

 

Was sind Ihre Ziele als neuer Präsident?

 

Einen möglichst grossen Beitrag an die Erhaltung der Rasse und damit indirekt zur Erhaltung und Pflege eines einmaligen Landschaftstyps, der Wytweiden in der Juraregion, zu leisten. Den Verband in möglichst ruhigen Gewässern führen und die vorhandenen Kräfte bündeln. Die Motivation der Züchter aufrechterhalten, damit sie weiterhin züchten und Fohlen aufziehen. Die Nachfrage ist vorhanden, der Ruf der Rasse ist gut. Das Freibergerpferd ist als vielseitig einsetzbares Freizeitpferd und teilweise auch als Arbeitspferd über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Auch die Armee muss immer noch mit qualitativ guten Pferden beliefert werden können.

 

Was sind die grössten Herausforderungen des Freibergerverbandes aktuell und in Zukunft?

 

Die Erhaltung unserer Schweizer Pferderasse. Zurzeit gibt es nur noch 1700 Geburten pro Jahr. Die Geburtenzahl muss mindestens stabil bleiben, um auf der sicheren Seite für die Rassenerhaltung zu sein, sind 2000 Geburten anzustreben. Die Instrumente und Institutionen des Bundes, wie die Zuchtfördermassnahmen, das Eidgenössische Gestüt in Avenches oder das Nationale Pferdezentrum in Bern müssen auch in Zukunft mit den nötigen Ressourcen alimentiert werden. Bei einer Rasse mit kleiner Population braucht es jeden Züchter. Es ist bekannt, dass es in der Freibergerzucht aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen der Zuchtziele verschiedene Gruppierungen hat. Ich will, dass alle ihren Platz unter dem Dach des Schweizer Freibergerverbands finden. Nur wenn wir innerhalb des Verbandes keinen Kräfteverschleiss haben, können wir die Rasse gemeinsam erhalten. Generell ist zudem für die Pferdehaltung insgesamt das Raumplanungsgesetz eine grosse Herausforderung. Die Zahl der Bauernbetriebe nimmt weiter ab. Wenn Betriebe als Nebenerwerbsbetriebe geführt werden, wird es noch schwieriger, die nötigen Infrastrukturen für die Pferdehaltung errichten zu können. Die Pferdehaltung muss mit all den notwendigen Infrastrukturen ihren Platz in der Landwirtschaftszone halten können.

 

Worauf freuen Sie sich am meisten?

 

Auf den Austausch mit passionierten Freibergerzüchtern und -haltern in der ganzen Schweiz und darauf, dass ich mich nun wieder häufiger im Ursprungsgebiet des Freibergers aufhalten werde. Der Jura hat mir schon früher sehr gefallen, es ist eine spezielle Region, und die Wytweiden haben mich schon immer fasziniert.

 

Beenden Sie die Sätze …

 

Das Freibergerpferd ist … die einzige, wunderschöne Schweizer Rasse, die es unbedingt zu erhalten gilt.

 


Der Freibergerverband ist … unerlässlich, um den bei der Freibergerrasse nötigen Zuchtfortschritt und Rassenerhalt zu realisieren.

 


Landwirtschaft ist … unentbehrlich für die Ernährungssicherung unserer Bevölkerung.

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  • Finfmv | 23.08.2021
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