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Startseite Business Fotografie Wer an Thalassophobie leidet, muss jetzt die Augen schließen

Wer an Thalassophobie leidet, muss jetzt die Augen schließen

Stellt euch vor, ihr dreht ein paar Runden im Schwimmbad oder geht im Sommer im Badesee schwimmen. Was vielen von uns angenehm erscheint, bereitet manchen Menschen Höllenqualen – insbesondere wenn es aufs offene Meer geht. Wer an Thalassophobie leidet, fürchtet sich vor der Einsamkeit des Ozeans, vor Meeresreisen, vor unbekannten Lebewesen und vor dem Kontrollverlust auf offener See. Selbst an Land und beim bloßen Anblick entsprechender Meeresbilder überfällt solche Personen quälender Schauder.

Der Begriff »Thalassophobie« gründet auf dem griechischen Wort »thalassa« (θάλασσα) was »Meer« heißt und dem griechischen Wort für Angst »phobos« (φόβος). Der griechische Begriff ist in der deutschen Sprache bekannt – »Phobien« kennt ja so gut wie jeder. Das beengende Gefühl, das bei Menschen mit Thalassophobie aufkommt, lässt sich mit dem Nervenkitzel vergleichen, der einen bei dem Film »Der weiße Hai« überfällt. Man will es nicht glauben, aber es gibt so einige Menschen, die sich vor tiefen, dunklen Gewässern und der urplötzlichen Begegnung mit riesigen, unbekannten Meerestieren fürchten. Geht es euch ähnlich? Fürchtet ihr euch vor dem Schwimmen auf offener See, vor Tiefsee-Tauchgängen, vor dem knackenden Geräusch eines untergehenden Schiffes? Sollte das der Fall sein, leidet auch ihr mit großer Wahrscheinlichkeit an Thalassophobie und solltet euch die folgenden Bilder besser nicht ansehen.

Alle anderen dürfen sich hier auf unglaublich schöne, beeindruckende Unterwasser- und Meeresbilder freuen!

Riesige Quallen & Medusen

Bild von Joost van Uffelen

Die meisten Quallen sind für den Menschen harmlos und bewegen sich zwischen Größen von einem halben Millimeter bis zu zwei Metern. Quallen über 30 cm Größe bekommt man eher selten zu sehen. Die Tentakel mancher Quallenarten erreichen allerdings unglaubliche Längen von 30 Meter! Wer einer sogenannten Gelben Haarqualle oder auch Löwenmähnenqualle begegnet, wird evtl. nie wieder im Meer baden wollen. Das Tier erreicht mit den Randtentakel eine Länge bis zu über 36 Meter. Der größte je gemessene Blauwal kam dagegen auf nur rund 36,88 Meter.

Bild von HelloRF Zcool

Löwenmähnenquallen kommen an der Westküste des Pazifischen Ozeans bei den US-Bundesstaaten Washington und Alaska vor, wo die Gewässer recht kühl sind. Wenn ihr euch vor diesen Kreaturen fürchten solltet, haben wir allerdings schlechte Nachrichten für euch: Die Population der Quallen wächst aktuell immens an – das haben Wissenschaftler weltweit herausgefunden. Quallen überleben in Gewässern, die von Verschmutzung und Überfischung betroffen sind, weil sie dann von weniger Raubtieren gefressen werden und gleichzeitig mehr eigene Beutetiere vorfinden. Werdet einfach nicht selbst zur Beute und genießt die Zeit im Meer!

Haie knapp unter der Meeresoberfläche

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Ein ziemlich bekanntes Tierchen, das relativ unbegründet mit Angst und Meer in Verbindung gebracht wird: Ein durch die unendlichen Weiten des Ozeans gleitender, riesiger Hai. Haie mussten bereits für jede Menge Ängste herhalten und werden doch selbst viel eher zur Beute des Menschen. »Der weiße Hai« von Steven Spielberg hat den Hai als blutrünstiges Meeresmonster in die Hirne vieler Menschen gebrannt.

An der Stelle ist es wichtig anzumerken, dass es statistisch gesehen zu fast keinerlei Haiangriffen auf Menschen kommt. In den USA stirbt alle zwei Jahre lediglich eine einzige (!) Person an einem Haiangriff. Die Fakten bringen Menschen aber nicht davon ab, sich vor den wunderbaren und sehr nützlichen Tieren zu fürchten. So elegant und schnell sie sich im Meer bewegen, so urplötzlich sie aus der Tiefe heraus vor einem erscheinen können, so groß ist auch die Angst vor Haien. Die meisten Menschen fühlen sich in ihrer Gegenwart einfach sehr unwohl. Es lohnt sich, sich hier ein wenig schlau zu machen und die Angst vor Haien zu hinterfragen. Es handelt sich um absolut einzigartige und leider sehr gefährdete Geschöpfe.

Tiefe, offene Gewässer

Bild von Willyam Bradberry

Was unter Thalassophobie leidende Menschen so richtig ängstigt sind z. B. auch unendliche Meerestiefen und deswegen auch Bilder von Subjekten, die komplett von offenem Wasser umgeben sind. Der schier endlose, negative Raum erzeugt bei manchen Personen einfach Unwohlsein, weil sich diese Personen spektakulären Horrorphantasien hingeben. Ein wehrloser Schwimmer könnte ja von einem urplötzlich erscheinenden Seeungeheuer oder urzeitlichem Megalodon aufgefressen werden. Man weiß und sieht einfach nicht, was sich in den Tiefen des Meeres so alles verbirgt. Ängstigt ihr euch beim Anblick des obigen Bildes?

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Warum fürchten sich so viele vor dem Ozean? Zuerst einmal sind weite Teile des Meeres und natürlich insbesondere tiefer gelegene Meeresbereiche kaum erforscht. Wie der National Ocean Service sagt, sind weniger als fünf Prozent des Meeres überhaupt erforscht. Fakt ist, dass wir mehr über das uns direkt umgebende Weltall wissen als über die tiefsten Meeresbereiche unseres Planeten. Von dem Roman »20.000 Meilen unter dem Meer« bis zum Kinofilm »Cloverfield« – die Tiefen des Ozeans bringen die unglaublichsten Phantasien und damit natürlich auch jede Menge Ängste hervor. In vielen Geschichten und Erzählungen lässt sich die Angst vor dem tiefen unbekannten Meer verfolgen. Das Meer hat Autoren weltweit zu tollsten Erzählungen inspiriert.

Christus der Abgründe

Bild von Cheryl Lowman Hunt

Viele Personen können das obige Bild nicht lange ansehen, es raubt ihnen einfach die Nerven. Die hier abgebildete, versunkene Jesus-Statue befindet sich bei Key Largo, Florida. Das Original wiederum befindet sich in der Bucht von San Fruttuoso, Ligurien und wurde 1954 im Mittelmeer versenkt. Aktuell gibt es drei Jesus-Christus-Statuen, die im Meer besucht werden können: Das Original befindet sich in Italien, eine andere wiederum an der Küste Grenadas und die im Bild befindliche Jesus-Statue befindet sich, wie bereits gesagt, in Key Largo, Florida.

Wer in der Nähe der Statuen schnorchelt oder taucht und dem versunkenen Jesus dann plötzlich begegnet, kann sich schon etwas fürchten. Der »Cristo degli abissi« ist übrigens so einzigartig, dass er für das Plattencover »God Lives Underwater« von Brian Transeau verwendet wurde. Wer dem versunkenen Jesus in den Tiefen des Meeres begegnet, sollte in jedem Fall nicht an Thalassophobie leiden. Man kann sich bei dem Anblick schon etwas fürchten, ganz normal ist die Jesus-Begegnung unter Wasser in jedem Fall nicht.

Geflutete Höhlen

Bild von CK Ma

Wer im Meer taucht weiß, dass dort unten jede Menge Höhlen auf einen warten, die man auch nicht unbedingt einfach so erforschen sollte. Unter der Meeresoberfläche warten einen ganze Menge dunkle Tunnel und Passagen auf einen, die völlig schwarz und unbeleuchtet sind. Seehöhlen, die auch als Litoralhöhlen bekannt sind, findet man in jedem Ozean – sie schenken Abenteurern unglaublich spannende Bilder. In den Höhlen und an deren Rändern findet man natürlich auch wieder jede Menge Tiere, Seeschlangen und Muränen. Was die Höhlen angeht – unter der Meeresoberfläche kann man unglaublich schöne, wenn nicht die schönsten Gesteinsformationen und Lichtstimmungen überhaupt entdecken. Logischerweise erfordert das Betauchen der Höhlenformationen eine Menge Erfahrung und auch entsprechendes Equipment, weil man in einer Höhle navigieren können muss, die Ausrüstung unbeschädigt halten muss etc. und das eben bei oft völliger Dunkelheit.

Bild von Sergey Novikov

Zu den bekanntesten Unterwasserhöhlen zählt die Ordinskaya-Höhle in Russland und die Unterwasserhöhlen von El Jacinto Pat in Mexiko. An Thalassophobie leidende Personen würden nie und nimmer in Betracht ziehen, diese Höhlen überhaupt nur ansatzweise entdecken zu wollen. Würdet ihr in diesen dunklen Höhlen tauchen wollen?

Absonderliche Meerestiere

Bild von Kondratuk Aleksei

Mal ganz ehrlich – vor den allermeisten Meerestieren kann man sich fürchten. Wassertiere sehen oft seltsam aus. Riesige Kraken bzw. Tintenfische sorgen für so großen Nervenkitzel, dass sie zu den größten Widersachern in dem oben bereits erwähnten Roman »20.000 Meilen unter dem Meer« zählen. Allerdings muss man nicht tausende Meter tief tauchen, um den intelligenten Tieren zu begegnen. Dem oben abgebildeten, über den dunklen Ozeangrund schwebenden Octopus, kann man bereits wenige Meter unter der Meeresoberfläche begegnen. Vielen genügt allein dieser Fakt, nicht im Meer baden gehen zu wollen.

Bild von Olga Visavi

Einige Octopus-Arten sind auch extrem giftig – wie zum Beispiel der Blaugeringelte Krake. Sein Gift zählt zu den heftigsten des Ozeans. Bis heute kennt man kein Gegengift. Wer von diesem Tier attackiert wird, muss wirklich um sein Leben fürchten. Das Gift wirkt relativ schnell; innerhalb von zwei Stunden nach einem Biss kommt es zu Lähmungen, vor allem in der Brustmuskulatur und dem Zwerchfell, die Folge ist ein Atemstillstand und ein Herzkammerflimmern. Die wichtigste Behandlung ist dann eine Beatmung bis zum Nachlassen der Wirkung. Wird die Beatmung medizinisch fachgerecht durchgeführt, kann der Betroffene ohne Schäden überleben. Weitere ziemlich schreckliche Tiere, die euch im Ozean erwarten können, sind z. B. Koboldhaie, Viper- und Grenadierfische oder Riesenasseln. Recherchiert ruhig mal die Bilder, es lohnt sich!

Verlassene Bauten

Bild von Oil and Gas Photographer

Versunkene Schiffe, ins Meer gefallene Gebäude, Trägerbalken ehemaliger Gebäude, von Moos überwucherte und vor sich hinrostende Strukturen lassen einen glauben, man sei in einer Geisterstadt gefangen. Unterwasserfotografen suchen solche Strukturen und Gebäude gezielt auf, weil man dort sehr spannende Aufnahmen realisieren kann. Die im Meer verfallenden Gebäude und Boote lassen sich sehr gelungen mit dem Ozeanhintergrund, Fischen und Tauchern kombinieren. Es entstehen dort wunderbar-faszinierende – und natürlich auch ziemlich schaurige Bilder.

Viele heute verlassene Schiffe haben die Ozeane über Jahre hinweg befahren. Ein im Jahr 2011 auftretender Tsunami riss die Ryōun Maru vom Hafen in Hokkaido in Japan los. Seitdem trieb das Boot als Geisterschiff auf dem Ozean und wurde schließlich an der Küste vor British Columbia gesichtet. Wenn solche Schiffe dann sinken, steigert sich deren Wirkung oft noch. Würdet ihr durch die Struktur oben schwimmen? Was, wenn das Gerüst komplett über euch zusammenbricht? Lasst es lieber.

Unterwasser-Statuen überall

Bild von Krofoto

Der »Cristo degli abissi« ist nicht die einzige Statue unter Wasser. Es gibt Dutzende berühmte Statuen, die ihr da unten sichten könnt. Einige der Statuen sind rein zufällig unter dem Meer gelandet, weil Schiffe Seebruch litten – andere wurden von Künstlern und Bildhauern mit Absicht auf dem Meeresgrund platziert. Der Künstler Jason DeCaires Taylor zum Beispiel arbeitet mit der Regierung zusammen, um unter Wasser wachsende Skulpturen-Gärten entstehen zu lassen.

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Taylor ist u. a. für ein ganz besonderes Kunstwerk berühmt – er ist der Bildhauer der größten, jemals geschaffenen Unterwasserskulptur namens »Ocean Atlas«. Die Statue befindet sich an der Küste von New Providence in den Bahamas. Manche fühlen sich von den Statuen inspiriert, wer an Thalassophobie leidet aber sicher nicht. Stellt euch einfach mal vor, ihr schnorchelt durch das Meer und auf einmal begegnet ihr ganzen Gruppen von Steinmenschen, die euch vom Meeresboden aus anstarren.

Furchterregende Fische

Bild von Ethan Daniels

Seeteufel, Anglerfische – alle Fische, die über irgendwie fluoreszierende Eigenschaften verfügen, wirken ziemlich unheimlich oder beeindruckend, wie man es nennen will. Fische, die Licht zum Anlocken von Beute nutzen, gibt es in der Tiefsee eine ganze Menge. Wer sich vor dem Meer ängstigt, wird sich vor diesen Kreaturen in jedem Fall fürchten. Fangzahnfische ernähren sich räuberisch von anderen Fischen und Kalmaren, wobei sie auch Beute verschlingen können, die fast so groß ist wie sie selbst!

Bild von Roman Baiadin

Fische, die tief unter dem Meer verweilen, sind unerbittliche Fleischfresser. Es ist unmöglich, einen furchterregenden Tiefsee-Anglerfisch mit einem einfachen Seebarsch oder einer Schildkröte zu vergleichen. Tiefseefische unterscheiden sich auf krasse Weise von allen anderen Fischen und Meerestieren. Schaut euch einfach mal das Wesen oben an und ihr werdet das Leben auf Land wieder neu zu schätzen wissen.

Einfach nur riesige Meerestiere

Bild von David Evison

Auf eine gewisse Art und Weise hat Thalassophobie auch mit der Angst vor großen Dingen bzw. monströsen Lebewesen zu tun, denen man hilflos ausgeliefert ist – im Ozean erscheint der Mensch unglaublich klein. Gegenüber einem Wal muss sich ein Mensch hier winzig und völlig machtlos vorkommen. An Land können wir Größenverhältnisse einschätzen und uns sicher um Objekte bewegen. Hier machen einem oft nichtmal Elefanten Angst, man kann ihnen ja ausweichen oder an ihnen vorbeigehen und ihr Verhalten halbwegs einschätzen. Im Wasser allerdings können sich im Dunkel des Ozeans unglaublich riesige Kreaturen verbergen, die wir nicht kennen und erst recht nicht erwarten und diese Lebewesen bewegen sich unter dem Wasser auch sehr viel besser als wir und verfügen über teilweise völlig unbekannte Fähigkeiten. Wir verlieren im Ozean und schwimmend auf offener See einfach sehr viel der uns gewohnten Kontrolle.

Bild von Tomas Kotouc

Zusammenfassend umschreibt Thalassophobie wahrscheinlich nichts besser als das Bild eines kleinen hilflosen Lebewesens, das sich urplötzlich mit einer riesigen Seekreatur konfrontiert sieht. Auch völlig friedliche Meerestiere wie dieser Wal können sehr wohl ein Gefühl von Angst erzeugen. Stellt euch nur einmal vor, ihr würdet euch direkt neben so einem auftauchenden Gigant in einem kleinen Schlauchboot befinden Nirgendwo, außer vielleicht im Weltall, fühlt sich ein Mensch so klein und unbedeutend wie auf offener See oder tauchend im Meer.

Wenn ihr jetzt zu denen gehört, die diese Bilder mit Interesse und Begeisterung durchgescrollt haben, können wir euch beruhigen. Ihr leidet dann wahrscheinlich auch nicht an Thalassophobie und dürft euch auf euren nächsten Badeurlaub am Strand freuen.

Cover von Ethan Daniels

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