1 / 17

Modernisierung von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen? Hartz I, II, III, IV – und wie weiter?

Modernisierung von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen? Hartz I, II, III, IV – und wie weiter?. Prof. Dr. Ingrid Kurz-Scherf Philipps-Universität Marburg GendA – Forschungs- und Kooperationsstelle Arbeit, Demokratie und Geschlecht. Das Hartz-Konzept zur Halbierung der Arbeitslosigkeit.

farren
Download Presentation

Modernisierung von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen? Hartz I, II, III, IV – und wie weiter?

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Modernisierung von Arbeits- und Geschlechterverhältnissen?Hartz I, II, III, IV – und wie weiter? Prof. Dr. Ingrid Kurz-Scherf Philipps-Universität Marburg GendA – Forschungs- und Kooperationsstelle Arbeit, Demokratie und Geschlecht

  2. Das Hartz-Konzept zurHalbierung der Arbeitslosigkeit Doppelstrategie: • Verringerung der Zugänge in Arbeitslosigkeit • Verringerung der Dauer der Arbeitslosigkeit • Halbierung der Arbeitslosigkeit in 2 - 3 Jahren

  3. Arbeitspolitik im Instrumentenfieber • Hartz I und II ØIch-AG ØMini-Job ØPersonal-Service-Agentur ØUmbau F&U, Bildungsgutscheine ØFrühzeitige Meldepflicht ØSanktionen

  4. Arbeitspolitik im Instrumentenfieber • Hartz III und IV ØBundesagentur für Arbeit, Job Center, Optionsmodell ØGrundsicherung für Arbeitssuchende (Arbeitslosengeld II) ØArbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigungen (1 bis 2 €-Jobs) ØZumutbarkeit ØLeistungskürzungen (u.a. ABM, Bezugsdauer Arbeitslosengeld I, Senkung Arbeitslosenhilfe, Anrechnung von (Partner-)Einkommen und Vermögen, Sanktionen)

  5. Hartz & Gendermainstreaming • Abschwächung des Vermittlungsprivilegs für „Familienväter“ • „Es gibt auch ein Recht auf einfache Arbeit“ (Hartz-Kommission) •  „Bedarfsgemeinschaft“ • „Aussteuerungsbetrag“ (Zahlung in Höhe von 10000 € von BA an Bund bei Wechsel von Alg I in Alg II) •  Vom Rechtsanspruch zur Ermessensfrage • Besondere Regelungen für Alleinerziehende und zur Kinderbetreuung (u.a. Betreuungsplätze, „Mehrbedarfszuschläge“)

  6. Hauptkritikpunkte aus geschlechterpolitischer Perspektive (1) • Keine Verbesserung der Arbeitsmarktchancen von Männern und Frauen, weil keine neuen, existenzsichernden Berufsperspektiven geschaffen werden

  7. Hauptkritikpunkte aus geschlechterpolitischer Perspektive (2) • Verschärfung der Beschäftigungsrisiken insbesondere für berufstätige Frauen • Verschlechterung der Arbeitsmarktchancen insbesondere für Berufsrückkehrerinnen und Alleinerziehende • Verschlechterung der materiellen Situation von Langzeitarbeitslosen insbesondere für Frauen • Asymmetrie zwischen „Fordern“ und „Fördern“

  8. Hauptkritikpunkte aus geschlechterpolitischer Perspektive (3) • Ausweitung des Niedriglohnsektors und der geringfügigen, kurzzeitig befristeten und diskontinuierlichen Beschäftigung insbesondere für Frauen • Verfestigung von Geschlechterstereotypen und asymmetrischen Geschlechterverhältnissen • Falsche Orientierung an dem Prinzip „Hauptsache Arbeit“ („Jede Arbeit ist besser als keine“, „Sozial ist was Arbeit schafft“)

  9. Hauptkritikpunkte aus geschlechterpolitischer Perspektive (4) • Ignoranz gegenüber Alternativen (Dienstleistungspools, „Dritter Sektor“, Arbeitszeitverkürzung, „Geschlechterdemokratie“ als Innovationsimpuls)

  10. Eckdaten eines gescheiterten Projekts1. „Kein Nachschub für Nürnberg“ • Ziel: Verringerung des „Zugangs in Arbeitslosigkeit“ um 25 % • Tatsächlich: Ø Anstieg des „Zugangs in Arbeitslosigkeit“ 2004 : 2001 um 16 % • Okt. 05/Okt. 04: + 1,9 % (aus Erwerbstätigkeit: - 6,9 %, aus Ausbildung/Qual. + 5,5 %, aus Nicht-Erwerbstätigkeit + 13,3 %)

  11. Eckdaten eines gescheiterten Projekts2. „Senkung der Langzeitarbeitslosigkeit“ • Ziel: „Verringerung der Dauer der Arbeitslosigkeit“(2001: 34 Wochen) um ein Drittel • Tatsächlich: Anstieg der durchschnittlichen Dauer der Arbeitslosigkeit auf 38 Wochen (2004) ØOkt. 05: 40,1 % Langzeitarbeitslose (Okt. 04: 40,5; Okt. 02: 33,4 %; Anstieg Anzahl der Langzeit-AL: + 37 % gegenüber Okt. 02)

  12. Eckdaten eines gescheiterten Projekts 3. „Halbierung der Arbeitslosigkeit“ • Ziel: Halbierung der Arbeitslosigkeit innerhalb von 2 Jahren (!) • Tatsächlich: ØAnstieg der Arbeitslosigkeit von 2001 (2002) bis 2004 um 13,7 % (7,9 %) • Anstieg der Arbeitslosigkeit Okt. 05 gegenüber Okt. 04: + 8,3 %

  13. Dauer der Arbeitslosigkeit (Ost/West; Männer/Frauen)

  14. Entwicklung der Arbeitslosigkeit Okt 05/Okt. 04 in %

  15. Frauenanteil an der Arbeitslosigkeit: in Westdeutschland von 42,5 (12/04) auf 47,4 (10/05); in Ostdeutschland von 44,8 (3/05) auf 48,4 10/05)

  16. Hartz I, II, III, IV – im einzelnen • Ich-AG Ø    Mini-Job Ø    Personal-Service-Agentur • Bundesagentur für Arbeit, Job Center, Optionsmodell Ø  Grundsicherung für Arbeitssuchende (Arbeitslosengeld II) Ø    Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigungen (1 bis 2 €-Jobs) Ø    Zumutbarkeit Ø    Abbau „aktive Arbeitsmarktpolitik“

  17. Modernisierung der Arbeits- und Geschlechterverhältnisse:Eckpunkte einer feministisch inspirierten Arbeitspolitik • Demokratieentwicklung als normative Leitidee (Geschlechterdemokratie - kooperative Demokratie) • „Recht auf Arbeit“ versus „Wiederherstellung der Vollbeschäftigung“ und „Hauptsache Arbeit!“ • Kontextualisierung, Pluralisierung, Dynamisierung und Qualifizierung (Subjektivierung) von Arbeit • Individualisierung versus Familialisierung • Liberal/egalitär/solidarisch versus autoritär/elitär/konkurrentisch • Arbeitspolitik in der Kritik und im Konflikt (There are alternatives!)

More Related