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Flughafen-Baustelle: Radfahrer sollen absteigen

12.000 Lkw-Fahrten machten eine geänderte Verkehrsführung nötig. Die Radfahrer haben wieder einmal das Nachsehen.

Anton Prlić
„Radfahrer absteigen“ heißt es bei der Baustelle.
„Radfahrer absteigen“ heißt es bei der Baustelle.

Baustellen und Radverkehr passen nicht gut zusammen. Gerne werden Radspuren geopfert, die Sicht wird durch Einrichtungen blockiert, Ausfahrten führen über Radwege und machen diese zu Gefahrenstellen - Stichwort toter Winkel. Auch bei der fünf Wochen dauernden Flughafen-Baustelle haben die Radfahrer wieder einmal das Nachsehen. In der Siezenheimerstraße gibt es auf dem letzten Stück stadtauswärts einen baulich getrennten Radweg. Um diesen sicher zu erreichen, wurde unlängst eine Überfahrt markiert, die in der Nacht sogar beleuchtet ist. So weit so gut. Blöderweise ist genau an dieser Stelle für fünf Wochen eine der Zufahrten für den Neubau der Flughafenpiste eingerichtet. Das bedeutet für den ganzen Verkehr Einschränkungen: Dem Gegenverkehr wurde gegenüber den Lkw schon mal vorsorglich der Nachrang vorgeschrieben, weil diese offenbar zum Einbiegen Ausscheren müssen. Auch für die Radfahrer haben sich die Planer etwas überlegt. Sehr angestrengt haben sie sich dabei aber offenbar nicht. "Radfahrer absteigen" steht auf dem Baustellenschild. Ahja.

Die Radler kennen das an dieser Strecke jedenfalls schon. Bei der Autobahnunterführung am Ende der Siezenheimerstraße wurde der Gehsteig verbreitert, für Radfahrer ist auch dort kein Platz. Eine weitere Lücke im Salzburger Radwegenetz.

KOMMENTARE (1)

Gerhard Ranftler

Immer die armen Radfahrer. Es wird doch möglich sein für fünf Wochen das arrogante Gehaben abzulegen und sich auch an die Verkehrsvorschriften (ausnahmsweise) zu halten. Die Autofahrer finanzieren die Fahrradfahrer und genau diese drangsalieren überheblich die Autofahrer mit rechts vorbeifahren, ohne Rücksicht, dass der Autofahrer schon rechts blinkt. Es müsste unbedingt eine Nummerntafel für Radfahrer kommen, eine Haftpflichtversicherung und gerechterweise auch eine Fahrradsteuer. Denn nur fordern, aber nichts dazu beitragen geht nicht mehr.
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