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SN für Kinder: Warum wir Maibäume aufstellen

Diese hohen Stämme "wachsen" quasi über Nacht. Das Maibaumaufstellen am 1. Mai ist bei uns eine alte Tradition.

Das Aufstellen ist eine schweißtreibende Angelegenheit. Meistens gibt es Bier dazu.
Das Aufstellen ist eine schweißtreibende Angelegenheit. Meistens gibt es Bier dazu.

Bald stehen sie wieder, die elendslangen, geschmückten Stämme. Meist sind sie bis nahe zur Spitze entastet und oft mit Kränzen und bunten Bändern verziert. Und um den aufgestellten Baum feiern Groß und Klein ein lustiges Fest, mit viel Musik und Tanz. Der Maibaum steht für das Leben, das im Frühling von Neuem erwacht. Meistens bleibt er bis weit in den Sommer hinein am Hauptplatz stehen und soll den Familien Segen bringen.

Manche vermuten, dass man Ursprünge für das Maibaumaufstellen auch im heidnischen Brauchtum findet. Gewiss ist es zwar nicht, aber spannend klingt es trotzdem: Damals, im 17. Jahrhundert, haben die Menschen den Baum in der Nacht vom
30. April auf den 1. Mai aufgestellt. Das ist die Walpurgisnacht, also die "Hexennacht". Und dieser "Hexenbaum" sollte angeblich die bösen Geister vertreiben und die Frühlingsgöttin milde stimmen. Die Leute haben das Äußere des Baums vollständig entfernt, damit sich die Hexen nicht unter der Rinde "festsetzen" konnten.

Bevor der Maibaum heutzutage bei uns aufgestellt wird, muss er aber verdammt gut bewacht werden. Es ist nämlich Brauch, dass junge Männer aus Nachbargemeinden versuchen, den Baum zu stehlen. Fürs "Stibitzen" gibt es aber strenge Regeln. Der Maibaum darf beispielsweise nur geklaut werden, solange er noch nicht steht. Umsägen gilt nicht. Die erfolgreichen Diebe müssen den Baum natürlich wieder herausrücken. Im Gegenzug gibt es Jause und Getränke.

Wenn das Aufstellen ganz nach alter Tradition abläuft, dann ist das eine schweißtreibende Angelegenheit. Zuerst liegt der lange Baum auf gekreuzten Stangen. Zentimeter für Zentimeter wird der Stamm mit Stützbalken hochgeschoben. Zum Schluss wird er felsenfest verankert. Er muss ja stabil halten für das "Maibaum-Kraxeln". Bei diesem Brauch messen besonders Mutige ihre Kletterkünste, indem sie versuchen, zur Spitze des Maibaums zu "kraxeln". Ganz schön waghalsig. Immerhin sind die Stämme bis zu 30 Meter hoch.

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