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Chefredakteur Kotynek verlässt den "Standard": Verlagsleitung sucht "externen Nachfolger"

Seit Wochen hielten sich entsprechende Gerüchte, nun ist es offiziell: Chefredakteur Martin Kotynek (40) verlässt den "Standard".

Martin Kotynek bei seinem Dienstantritt. Vor seinen sechs Jahren beim „Standard“ war der heute 40-Jährige etwa bei der „Süddeutschen Zeitung“ und der „Zeit“ tätig.
Martin Kotynek bei seinem Dienstantritt. Vor seinen sechs Jahren beim „Standard“ war der heute 40-Jährige etwa bei der „Süddeutschen Zeitung“ und der „Zeit“ tätig.

"Es war ein großes Privileg, die Redaktion sechs Jahre lang führen zu dürfen. Wir trennen uns im gegenseitigen Einvernehmen und freundschaftlich", sagte Kotynek auf Anfrage.

Alexander Mitteräcker, Vorstand und Geschäftsführer bei der Standard Verlagsgesellschaft m. b. H., führte im SN-Gespräch den Hintergrund der Trennung breiter aus: "Wir hatten unterschiedliche Vorstellungen zu der zukünftigen Entwicklung des Hauses. Martin Kotyneks Ansätze waren valide, meine genauso." Auf Nachfrage, was mit "zukünftigen Entwicklungen" gemeint sei, führte Mitteräcker aus, dass es um das ökonomische Modell gegangen sei, "also welche Möglichkeiten und welchen Bewegungsspielraum wir haben. Personell - und wo wir die Schwerpunkte setzen." Dass daraus abzuleiten sei, dass auf die Redaktion ein Sparpaket zukomme, wollte Mitteräcker nicht bestätigen. Man setze aber "kostenseitig laufend Maßnahmen".

Bis auf Weiteres übernehmen die bisherigen Stellvertreterinnen und Stellvertreter Kotyneks, Nana Siebert, Petra Stuiber und Rainer Schüller, gemeinsam die Leitung der Redaktion. Auf lange Sicht suche der "Standard" aber "einen externen Nachfolger, eine externe Nachfolgerin", erläutert Alexander Mitteräcker. "Die Branche ist so dynamisch, dass man sich immer wieder frischen Input von außen reinholen sollte." Innerhalb von "rund sechs Monaten" sollte ein neuer Chefredakteur, eine neue Chefredakteurin für den "Standard" gefunden sein.