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Flüchtlinge in Salzburg: Lange Menschenschlange an der Grenze

Der Grenzübergang zu Freilassing war auch am Dienstag wieder das Nadelöhr für Flüchtlinge. Am Abend warteten dort immer noch über tausend Personen.

Flüchtlinge in Salzburg: Lange Menschenschlange an der Grenze
Flüchtlinge in Salzburg: Lange Menschenschlange an der Grenze
Flüchtlinge in Salzburg: Lange Menschenschlange an der Grenze
Flüchtlinge in Salzburg: Lange Menschenschlange an der Grenze
Flüchtlinge in Salzburg: Lange Menschenschlange an der Grenze
Flüchtlinge in Salzburg: Lange Menschenschlange an der Grenze
Flüchtlinge in Salzburg: Lange Menschenschlange an der Grenze
Flüchtlinge in Salzburg: Lange Menschenschlange an der Grenze
Flüchtlinge in Salzburg: Lange Menschenschlange an der Grenze
Flüchtlinge in Salzburg: Lange Menschenschlange an der Grenze
Flüchtlinge in Salzburg: Lange Menschenschlange an der Grenze
Flüchtlinge in Salzburg: Lange Menschenschlange an der Grenze

Am Dienstagabend haben am Grenzübergang Freilassing bei Salzburg noch rund 1000 Flüchtlinge auf die Einreise nach Deutschland gewartet. Auf den Gehsteigen der Brücke über die Saalach drängten sich die Menschen. Sie wurden von der deutschen Polizei auf der Brückenmitte aufgehalten und nur in kleinen Gruppen durchgelassen.

Wer passieren durfte, wurde in einen geschützten Bereich unter die Brücke geleitet. Dort nahm die Polizei stichprobenartig Fingerabdrücke und durchsuchte das Gepäck - vorzugsweise nach Ausweispapieren. Freiwillige versorgten im Schichtbetrieb die Menschen mit Essen, Getränken, Decken und Kleidung. Dann brachten Busse die Flüchtlinge zu den Registrierungsstellen nach Freilassing.

"Es läuft relativ ruhig", sagte Manfred Ludwig von der Bundespolizeiinspektion Rosenheim . "Wenn man in die Gesichter der Menschen sieht, merkt man wie erschöpft sie von dem langen Weg sind, der hinter ihnen liegt."

Nach Angaben von Ludwig sind mit Stand Dienstag 18 Uhr rund 1100 Menschen über die "grüne" Grenze gekommen, weitere 1000 wurden mit zwei Sonderzügen aus Salzburg nach Deutschland gebracht. Dazu kommen jene rund 1000 Personen, die sich am Abend noch im Bereich des Grenzübergangs aufgehalten haben. "Gestern hatten wir etwa 4000 Personen", sagte der Polizeisprecher. Im Autoverkehr bildete sich wegen der Kontrollen an der Grenze ein langer Rückstau bis zum Kreisverkehr Salzburg-Mitte.

Tausend werden in der Bahnhofsgarage erwartetDie Tiefgarage auf dem Salzburger Hauptbahnhof bleibt weiter Notquartier für Hunderte Flüchtlinge. In der Nacht auf Mittwoch, die den Wetterumschwung bringt, wird die Bahnhofsgarage wieder an ihre Kapazitätsgrenzen gelangen. Tausend Flüchtlinge werden erwartet.

Keine Züge mehr nach München bis 4. OktoberFür viele Pendler ist weiterhin in Liefering Endstation. Bis Anfang Oktober fahren keine Züge zwischen Salzburg und München. Der Fernverkehr von und nach Bayern über den Hauptbahnhof Salzburg bleibt wegen der behördlichen Maßnahmen in Deutschland zunächst bis Sonntag, den 4. Oktober, in beide Richtungen eingestellt. Das berichteten die ÖBB am Dienstag unter Berufung auf Informationen der Deutschen Bahn. S-Bahnen im Nahverkehr werden nur bis zur Haltestelle Salzburg-Liefering geführt.

Alternativen gibt es nur wenige. "Es gibt keinen Schienenersatzverkehr", sagte ÖBB-Sprecher Rene Zumtobel. "Kunden, die von Salzburg nach München wollen, müssen mit dem Bus oder dem Taxi nach Freilassing fahren." Der Korridorverkehr über das Deutsche Eck ist von der Maßnahme nicht betroffen. Die Züge von und nach Innsbruck, Bregenz und Zürich halten in Bayern nicht und verkehren darum planmäßig. Nicht betroffen sind auch alle anderen Grenzübergänge von und nach Deutschland.

Mehr Arbeit für Taxifahrer"Wir haben merklich verstärkt Fahrten über die Grenze. Das hat zugenommen", sagte der Chef der Salzburger Funktaxivereinigung 8111, Peter Tutschku, am Dienstag zur APA. Beziffern könne er die Zunahme allerdings nicht. Die Fahrer in Salzburg hätten alle die Empfehlung bekommen, keine Flüchtlinge nach Freilassing zu bringen. Das fällt unter Schlepperei. Erst vergangene Woche hatte die deutsche Polizei am Grenzübergang einen Salzburger Taxler festgenommen, der Flüchtlinge aus Syrien im Wagen hatte.