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S-Link: Prinzipiell Wohlwollen in Hallein, aber wenig Details

Die Halleiner Stadtpolitik begrüßt das Projekt S-Link - zumindest prinzipiell einmal. Denn Details zum Südast des milliardenschweren Bahnprojekts sind derzeit noch spärlich gesät.

Im Endausbau soll die S-Link-Strecke in gut zehn Jahren bis Hallein reichen. Derzeit sind aber noch viele Details unklar – vor allem auch die Trassenplanung südlich der Stadt Salzburg.
Im Endausbau soll die S-Link-Strecke in gut zehn Jahren bis Hallein reichen. Derzeit sind aber noch viele Details unklar – vor allem auch die Trassenplanung südlich der Stadt Salzburg.

Schon in zehn Jahren könnte der S-Link in Hallein halten. So zumindest die Planungen der Projektgesellschaft, natürlich abhängig vom Verlauf der weiteren Planungen und Behördenverfahren. Davon abgesehen ist aber derzeit noch viel im Unklaren darüber, wie genau das Projekt aussehen soll, wenn es im Endausbau nach Hallein kommen sollte. Dementsprechend zurückhaltend sind auch derzeit noch die Meinungen dazu aus der Halleiner Stadtpolitik.

Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) meint, er stehe dem Projekt, anders als seine Parteikollegen in Salzburg, "prinzipiell wohlwollend und offen gegenüber". Aber: "Das heißt nicht, dass ich dafür oder dagegen bin. Dafür müsste ich einmal Fakten auf dem Tisch haben, ich kenne aber weder eine Trasse noch die Kosten und weiß auch nicht, ob die Stadtgemeinde mitzahlen müsste."

"„Für eine klare Meinung müsste ich einmal Fakten auf dem Schreibtisch haben.“"
Alexander Stangassinger
Bürgermeister Hallein (SPÖ)

Ein Termin mit der Projektgesellschaft am 29. November soll hier mehr Klarheit schaffen. "Derzeit gibt es noch acht oder neun Trassenvarianten. Wenn wir wenigstens nur zwei oder drei hätten, könnten wir die Bevölkerung einbinden. Die Trassenführung ist ganz entscheidend, das beginnt schon mit der Frage, wo kommt er nach Rif rein, geht's durch Wohngebiet, gibt's eine Leube-Anschlussbahn, dann reden wir auch von Güterverkehr. Und nicht zuletzt müssen sich die Gemeinden das auch leisten können."

"Ich bekomme schon Mails von Anrainern aus Neualm, die sehr verunsichert sind.“"
Oliver Mitterlechner
Verkehrsstadtrat (BASIS)

Noch keinen Kommentar abgeben will Verkehrsstadtrat Oliver Mitterlechner (Basis) - nicht, weil er 2024 aus der Halleiner Stadtpolitik ausscheidet, sondern mangels Informationen: "Ich bekomme schon Mails von Anrainern aus Neualm, die sehr verunsichert sind, aber ich habe selbst noch keine wirklich konkreten Details. Ich kann das gar nicht beurteilen, ob das für Hallein toll ist, ob sich das auszahlen würde oder nicht."

"„Wir begrüßen alles, was den Verkehr entlastet. Aber es müssen alle befragt werden, die das betrifft.“"
Marlies Doppler
FPÖ-Bezirksobfrau

"Vorsichtig positiv" sieht FPÖ-Bezirksvorsitzende Marlies Doppler den S-Link: "Hallein ist ja überhaupt nicht spruchreif, aber wir begrüßen alles, was den Verkehr entlastet. Dazu braucht es ein umfassendes Verkehrskonzept, da ist der S-Link bestimmt ein wichtiger Beitrag. Aber, das große Aber, wir sind große Verfechter der direkten Demokratie, auch hier im Tennengau sollte die Bevölkerung befragt werden, es müssen alle befragt werden, die das betrifft."

"„Gerade für Rehhof und Rif wäre die Anbindung zum S-Link immens wichtig.“"
Katharina Seywald
Vizebürgermeisterin (ÖVP)

Ganz klar für das Projekt äußert sich ÖVP-Vizebürgermeisterin Katharina Seywald: "Gerade für Rehhof und Rif wäre das immens wichtig. Vor allem für diese beiden Stadtteile, wo's immer schwierig ist mit dem Verkehr, da wäre das die einzige Möglichkeit, den Verkehr zu beruhigen beziehungsweise sie besser an Hallein und Salzburg anzuschließen."

"„ Der S-Link ist ein Zukunftsprojekt. Jeder, der dagegenstimmt, stimmt gegen die Zukunft der Jugend.“"
Kimbie Humer-Vogl
Stadträtin (Grüne)

Die Halleiner Grünen hätten schon im vergangenen Wahlkampf für das Thema geworben, betont Stadträtin und Landtagsabgeordnete Kimbie Humer-Vogl: "Dass es für den öffentlichen Verkehr eine totale Verbesserung wäre, ist völlig klar. Die Busse sind jetzt schon überlastet, die Züge auch, und wenn wir wollen, dass Leute auf Öffis umsteigen, dann brauchen wir den S-Link. Es ist ein Zukunftsprojekt, jeder, der dagegenstimmt, stimmt gegen die Zukunft der Jugend. Diese Chance zu verbauen, halte ich für sehr traurig." Der Mangel an Details stört sie nicht: "Das Projekt ist einfach noch nicht so weit. Man kann ja nicht die Streckenführung von Projektteil vier veröffentlichen, wenn wir nicht mal wissen, ob Teil eins gebaut wird."


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