Bürotechnik einst und jetzt

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Bürotechnik um 1989: Links ein Fernschreiber, an der Wand die Telefonzentrale und rechts ein Minolta Schwarzweiß Kopierer (mosaik reiseservice).
Beispiel eines Microfilms - die Daten konnten erst durch starke Vergrößerung lesbar gemacht werden
Lochkarte
Beispiel eines Fernschreibers, hier von der Swissair am Flughafen Zürich-Kloten im Oktober 1981.
Der Lochstreifen dieses Swissair-Fernschreibers im Detail.

Dieser Artikel berichtet über Bürotechnik einst und jetzt, von Erinnerungen von Zeitzeugen dazu sowie der Information, wo Bürotechnik von einst heute noch in Salzburg erlebbar ist.

Einleitung

Bis in die 1990er-Jahre waren die wichtigsten Kommunikationsmittel eines Bürobetriebes das Telefon, der Fernschreiber und der Brief sowie das Telegramm.

Lochkarten

Eine Lochkarte war ein aus zumeist hochwertigem Karton gefertigter Datenträger. In der Datenverarbeitung wurde sie zur Datenerfassung und -Speicherung verwendet. In ihr wurden die Dateninhalte durch einen Lochcode abgebildet, der mithilfe von elektro-mechanischen Geräten erzeugt und verarbeitet wurde.[1].

So wurden beispielsweise Gehälter oder Stromrechnungen beglichen.

Microfilme

Größere Datenmengen wurden auf Microfilmen verfilmt und mittels eigener Auslesegeräte - Vergrößerungsbildschirme - lesbar gemacht. Zur Auffindung musste der Bediener mittels einer manuellen Steuerung diese vorsichtig hin und her bewegen, bis er die gesuchte Stelle gefunden hatte.

Fernschreiber

Fernschreiber, auch Telex genannt war ein Datenübermittlungsverfahren, bei dem man auf einer Schreibmaschinentastatur fast alle Zeichen vorfand - nur aber alles in Kleinbuchstaben. Man musste "online" miteinander schreiben: das heißt, man wählte auf einer Telefonwählscheibe (später direkt auf der Tastatur) eine Telex-Nummer an, erhielt ein akustisches Signal, wenn die Verbindung hergestellt war (also am anderen Ende jemand saß und das Klingelzeichen gehört hatte), sendete seine einige Nummer (z. B. "6333285 mosak a" von mosaik reiseservice), dann schrieb man zeitgleich z. B. nach Indien (die Minute kostete damals etwa € 7.--): ein Buchstabe nach dem anderen wurde so abgesetzt oder empfangen. Wer schnell und gut Schreibmaschinenschreiben konnte, sparte viel Geld.

Um Kosten zu sparen, bildeten sich internationale Kürzel, wie zum Beispiel "pls aswr asap with dtls abt rting tks rgds" (please answer as soon as possible with details about routing thanks regards). Später konnte man Texte auf Lochstreifen vorproduzieren und dann online ohne Zeitverzögerungen absetzen. Zum Schluss dieser Technik gab es auch schon kleine Discs (Datenträger), auf denen man sehr begrenzte Datenmengen an Briefen, Rundschreiben oder Programmen speichern und korrigieren konnte. Ein modernes Telex-Gerät kostete um die 7.000 Euro (Stand 1986).

Teletex

Die letzte technische Innovation auf dem Gebiet der Fernschreiber, die sich allerdings nicht mehr durchsetzte, waren so genannte Teletex-Geräte. Diese waren in der Lage, Groß- und Kleinschreibung zu übertragen und die Übertragungszeit wurde auf wenige Sekunden reduziert. Haken an der Sache: nur wenn der Empfänger ein gleiches Telextex-Gerät hatte, konnte er ebenso schnell empfangen und die Groß- und Kleinschreibung umsetzen. Und nur so konnte sich der Sender Kosten sparen. Realität war aber, dass der Empfänger ein herkömmliches Telex-Gerät besaß, die Groß- und Kleinschreibung nur in Kleinschreibung übertragen wurde und die Sendedauer ganz genauso lang war wie mit den alten Fernschreibgeräten. Also keine Kostenersparnis.

Telefax hält Einzug

Erst Mitte der 1990er-Jahre löste das Telefax den Fernschreiber ab. Die ersten Telefax-Geräte, um 1989 kosteten ab 1.500 Euro (Telefax UF 150, 1989, netto öS 21.364,-,[2] und arbeiteten meist auf Thermopapierbasis oder mit einem eigenen 1:1 mitlaufenden Farbband (viele weiße Stellen auf einem Telefax bedeuteten nicht genutzt mitlaufendes Farbband).

Hartnäckig hielt sich damals der Brauch, jedem Telefax eine Seite vorauszuschicken auf dem stand, dass es sich hierbei "um ein Telefax handle und im Fall der Unleserlichkeit man die auf dieser Seite (!) angegeben Telefonnummer kontaktieren sollte". Wie sollte man aber die angegebene Telefonnummer lesen können, wenn das Telefax unleserlich angekommen war?

E-Mail und Internet setzen sich durch

Ende der 1980er-Jahre kamen die ersten personal computers (PC) auf den Markt, globig, groß und leistungsschwach, die Festplatten ein paar Megabit groß. Die Kosten wurden noch nach Einwahlminuten berechnet. 1987 kostete ein PC rund öS 22.000,-- (rund 1.600 Euro).[3] Eigene Internetseiten zu erstellen war für Laien so gut wie unmöglich. Als eine der ersten Unternehmen boten die Salzburger Nachrichten ab 1997 eine kostengünstige Möglichkeit einer Internetseite an[4].

In der Anfangszeit des E-Mails und Internets musste man sich jedes Mal ins Internet einwählen und man bezahlte nach der Zeit, die man im Internet verbrachte. Datenmengen über ein Megabyte konnten durchaus gravierende Darstellungs- oder Herunterlade-(download)Probleme darstellen. Dazu kamen oft instabile Leitungen und schwache Computer.

Telefon wird mobil und digital

Etwa ab Mitte der 1990er-Jahre wird das Telefon mobil und der Kreis an Geschäftskunden, die über das GSM-Netz (E-Netz) und ein mobiles Telefon ('Handy') kommunizieren können, wächst rasch. Im digitalen Netz gewinnt nun auch der Transfer von Daten immer mehr an Bedeutung. Im Jahr 2000 gibt es bereits 2,4 Millionen Mobilfunk-Teilnehmer. [5] Das Festnetz-Telefon verliert stark an Bedeutung, das analoge Festnetz wird jedoch beibehalten. Mit Ersatz der gebündelten Kupferkabel durch Lichtwellenleiter wird es möglich, über das Internet zu telefonieren ('Voice over Internet Protocol') [6]. Etwa um das Jahr 2015 verschwinden die Telefone aus den Büros und werden durch das Telefonieren über den Computer mittels Kopfhörer und Mikrofon ('Headset') ersetzt. [7]

21. Jahrhundert: das moderne Bürozeitalter begann

Die deutschsprachige Wikipedia wurde im März 2001 als erste weitere Sprachausgabe etwa zwei Monate nach der englischsprachigen Wikipedia gegründet. Am 27. Februar 2007 ging das Salzburgwiki ans Netz. Die personal computer wurden immer leistungsstärker. In den Büros begann sich der Datentransport via E-Mail durchzusetzen und die traditionelle Büropost wurde weniger und weniger.

Längst waren Lochstreifen, Fernschreiber und Co. aus dem Büroalltag verschwunden. Die Kommunikation mit dem Finanzamt und der Salzburger Gebietskrankenkasse wurde mehr und mehr über Internetprogramme abgewickelt.

Kopiertechnik

Bis in die 1990er-Jahre vervielfältige man mittels Hektographie. Dabei verwendete man eine abfärbende Vorlage, die Matrize. Diese wurde zunächst mit der Schreibmaschine beschrieben, dann in eine spezielle Maschine eingehängt und mit einer Kurbel die gewünschte Anzahl der Kopien hergestellt. Da aber solche Matrizen nur eine bestimmte Anzahl von Kopien aushielt, wurden diese immer heller und schwerer lesbar.

Bereits in den 1980er-Jahren kamen Fotokopier-Geräte (Kopierer) in Büros. Zunächst nur für A4-Formate und nur in Schwarzweiß. Größere Mengen an Kopien wurden in Druckerei gedruckt, da dies preislich deutlich günstiger war.

Salzburger Büromaschinenfirmen

Einige Salzburger Büromaschinenfirmen - meist vertreiben sie Produkte von Herstellerfirmen - haben den Sturm der Zeit überlebt wie beispielsweise Stundner Bürotechnik oder Kainzbauer Kopiertechnik.

Salzburger Büromuseum

Hauptartikel Büromuseum

Im Amtsgebäude Bürgerzentrum am Bahnhof (ehemaliger Porschehof) in der Fanny-von-Lehnert-Straße 1 im ersten Stock, gab es das Büromuseum im Amt der Salzburger Landesregierung. Hier konnten Interessierte jene Bürotechnik noch erleben, die in unseren Büros bis um die Jahrtausendwende 20. - 21. Jahrhundert Stand der Technik war.

Quellen

Einzelnachweise