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Einsatz bei Feuersgefahr: 99 Jahre Feuerwehr Opmünden

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Die Aktiven der Löschgruppe Opmünden im Jubiläumsjahr 1961.
Die Aktiven der Löschgruppe Opmünden im Jubiläumsjahr 1961. © -

OPMÜNDEN ▪ Im nächsten Jahr besteht die Löschgruppe Opmünden 100 Jahre. Da viele Wehren des alten Amtes Lohnes und der Gemeinde Bad Sassendorf ebenfalls 2011 ihr 100-jähriges Bestehen feiern und zudem das Gemeindefeuerwehrfest im kommenden Jahr ansteht, hat sich die Löschgruppe Opmünden entschlossen, in diesem Jahr am Samstag, 28. August, ihr 99-jähriges Bestehen zu feiern.

Zur Einstimmung stellt der Anzeiger in mehreren Artikeln die Geschichte der Opmünder Wehr dar, die Georg-Wilhelm Klagges verfasst hat.

In der Gemeindeversammlung des Dorfes Opmünden findet sich im Protokoll vom 24. November 1857 ein Passus zum Bau eines Spritzenhauses. Bis zur Fertigstellung des Neubaus stand die bereits vorhandene Feuerspritze auf dem Hof des Landwirts Gerwin. Das damals erstellte Spritzenhaus steht auch heute noch im Mittelpunkt des Dorfes. Eine Brandwehr besteht in Opmünden seit 1888. Sie verpflichtete jeden Bürger des Dorfes zur Hilfeleistung in einem Brandfall. Die offizielle Gründung der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Opmünden ist datiert auf den 1. Juli 1911. Paragraf eins der Gründungssatzung legte fest: „Die freiwillige Feuerwehr Opmünden ist eine Vereinigung gesunder und kräftiger Männer der Gemeinde Opmünden, welche die Ehrenpflicht übernehmen, sich die Gewandtheit, den Mut und die Sachkenntnis zu erwerben, um bei Feuersgefahr möglichst schnell und in zweckmäßiger Weise Hilfe leisten zu können.“

Handspritze als echte

technische Neuerung

Erster Brandmeister wurde Andreas Kaiser. Durch die Anschaffung einer Handdruckspritze erlebte man eine technische Neuerung. Sie wurde von einem Pferdegespann zum Einsatzort gebracht. In den Folgejahren wurde viel am Ausbildungsstand und der Ausrüstung der Feuerwehrmänner verbessert. Einheitliche Uniformen und lederne Schutzhelme wurden angeschafft. Regelmäßige Übungs- und Dienstabende wurden durchgeführt. In Paragraf 20 der Gründungssatzung heißt es zum Beispiel: „Wer zu einer angesetzten Übung oder befohlenen Dienstleistung unentschuldigt fehlt oder später als 30 Minuten erscheint, zahlt eine Strafe von 20 Pfennig.“ Bei einer Feuersbrunst belief sich bei diesen Vergehen die Strafe auf eine Mark. Heute findet dieser Paragraph übrigens keine Anwendung mehr.

Im Jahre 1936 wurde das 25-jährige Jubiläum in der Scheune des damaligen Brandmeisters Karl Camen gefeiert. Die letzten Aufzeichnungen der Protokolle während des Zweiten Weltkriegs datieren vom 20. Februar 1943. Truppführer war damals Andreas Lappe senior.

Seit dem 23. Juli 1949 wird das Protokollbuch der Löschgruppe Opmünden lückenlos geführt. An diesem Datum wurde Andreas Kaiser zum neuen Löschgruppenführer gewählt. Der Jahresbeitrag betrug damals eine Mark.

Gemeinschaftsaktion für den Bau des Ehrenmals

Für das Jahr 1954/55 stand die Errichtung eines Ehremals an der Südseite des Spritzenhauses an. Diese Neuerung wurde mit einer Renovierung des Hauses verbunden. Das Ehrenmal ist auch heute noch fester Bestandteil des Spritzenhauses.

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