Zum Inhalt springen

Reaktion auf Entdeckung von Sprengsätzen Israels Luftwaffe bombardiert Ziele in Syrien

Die israelische Armee wirft syrischen und iranischen Einheiten vor, auf den Golanhöhen Sprengsätze platziert zu haben. Mit Luftangriffen in Syrien sendet Israel nun eine »eindeutige Botschaft«.
Israelisches Kampfflugzeug vom Typ F-35 bei einer Vorführung (Symbolbild)

Israelisches Kampfflugzeug vom Typ F-35 bei einer Vorführung (Symbolbild)

Foto:

Amir Cohen / REUTERS

In der Nacht zu Mittwoch hat die israelische Armee nach eigenen Angaben militärische Stellungen im benachbarten Syrien bombardiert. Man habe insgesamt acht Ziele der iranischen Quds-Brigaden und syrischer Truppen angegriffen, sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus. Nach Angaben der syrischen Nachrichtenagentur Sana wurden dabei drei Soldaten getötet.

Conricus sagte, Israel reagiere damit auf Sprengsätze, die am Vortag auf der israelischen Seite der Grenze entdeckt worden seien. Eine syrische Einheit habe sie unter iranischer Führung platziert. Auf Twitter veröffentlichte die israelische Armee ein Bild, das die Sprengsätze und ihren Fundort im Grenzgebiet zeigen soll.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von X.com, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können Ihre Zustimmung jederzeit wieder zurücknehmen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Während des Angriffs in Syrien seien Lagerhäuser, militärische Einrichtungen sowie Batterien syrischer Boden-Luft-Raketen bombardiert worden, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Der Fund der Sprengsätze sei »ein weiterer Beweis für die iranische Etablierung in Syrien«. Israel halte Syrien für alle Angriffe von seinem Gebiet aus verantwortlich und werde weiterhin dagegen vorgehen. »Die israelische Armee bleibt in erhöhter Bereitschaft und ist auf verschiedene Szenarien vorbereitet.«

Conricus sagte, die Sprengsätze seien in unmittelbarer Nähe des Ortes gefunden worden, an dem im August ein Anschlag auf israelische Truppen vereitelt worden sei. »Es ist derselbe Ort im Süden der Golanhöhen westlich der Alpha-Linie.« Diese Linie trennt die 1967 von Israel besetzen Golanhöhen von Syrien.

»Es scheint, dass die Botschaft nicht klar genug war«

Bereits im August hatte Israel als Reaktion Ziele in Syrien bombardiert. »Es scheint, dass die Botschaft, die wir beim letzten Mal übermitteln wollten, nicht klar genug war«, sagte Conricus. »Wir hoffen, dass sie diesmal eindeutig ist.«

Dieses Mal seien Ziele im Bereich von der Grenze bis zu den Vororten von Damaskus beschossen worden, sagte der Militärsprecher. Darunter seien ein iranisches Hauptquartier am internationalen Flughafen in Damaskus sowie eine geheime Militäranlage, die zum Empfang ranghoher Gäste aus Iran diene. Diese Einrichtung habe Israel zum ersten Mal angegriffen.

Israel rufe die Uno-Truppen auf den Golanhöhen dazu auf, die Einhaltung des Waffenstillstands zu gewährleisten, sagte Conricus. Die Blauhelme der Undof-Mission kontrollieren eine etwa 235 Quadratkilometer große Pufferzone zwischen Israel und Syrien.

Israel bombardiert immer wieder Ziele in Syrien, äußert sich jedoch nur sehr selten offiziell dazu. Die Angriffe richten sich meistens gegen Truppen und Einrichtungen, die mit dem schiitischen Iran in Verbindung gebracht werden. Das Regime in Teheran sieht in Israel einen Erzfeind und ist zugleich im syrischen Bürgerkrieg ein enger Verbündeter von Machthaber Baschar al-Assad. Israel will verhindern, dass Iran dort seinen Einfluss und vor allem seine Militäreinrichtungen weiter ausbaut.

mes/dpa