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Fehler eingestanden Britischer Premier muss Strafe zahlen wegen Fahrt ohne Gurt

Diese Strafe schmerzt Rishi Sunak nicht, schließlich ist er Multimillionär – aber ärgern dürfte ihn das Bußgeld wegen Autofahrens ohne Gurt dennoch. Denn: Es ist nicht sein erster öffentlicher Fehltritt mit Folgekosten.
Rishi Sunak

Rishi Sunak

Foto: Aaron Chown / dpa

Regeln gelten für alle: Nach einer Autofahrt ohne Gurt muss der britische Premierminister Rishi Sunak Strafe zahlen. Die Polizei der Grafschaft Lancashire teilte am Abend mit, man habe einem 42-jährigen Mann aus London einen entsprechenden Bescheid ausgestellt, nachdem in den sozialen Medien ein Video verbreitet worden sei, in dem eine Person im Auto ohne Gurt unterwegs gewesen sei.

Dabei geht es um einen Social-Media-Clip, der direkt auf dem Instagram-Kanal von Sunak verbreitet worden war. Der Premier wirbt darin auf seiner Fahrt durch Lancashire für seine Maßnahmen zur Angleichung der Lebensverhältnisse im wirtschaftlich abgehängten Norden Englands – und ist dabei unangeschnallt auf der Rückbank zu sehen. Schnell häufte sich Kritik an der gurtlosen Fahrt.

»Der Premierminister glaubt, dass jeder einen Sicherheitsgurt tragen sollte«

Sunak entschuldigte sich über seinen Sprecher und ließ erklären, er habe den Gurt nur kurz für die Aufnahme des Videos abgenommen und akzeptiere, dass dies ein Fehler gewesen sei. »Der Premierminister glaubt, dass jeder einen Sicherheitsgurt tragen sollte.«

Ein Verstoß gegen die Anschnallpflicht kann in Großbritannien mit einer Geldbuße von 100 bis zu 500 Pfund (etwa 570 Euro) geahndet werden. Nach dem Bescheid der Polizei teilte ein Regierungssprecher am Freitagabend umgehend mit, Sunak werde die Strafe zahlen. Er gestehe »seinen Fehler voll und ganz ein«.

Es ist bereits das zweite der Öffentlichkeit bekannte Mal, dass Sunak für ein Vergehen zur Kasse gebeten wird: Der Premier war im sogenannten Partygate-Skandal während der Coronapandemie – damals noch als Finanzminister unter dem früheren Regierungschef Boris Johnson – wegen eines Verstoßes gegen die Coronamaßnahmen mit einer Strafe belegt worden.

Sunak verteidigt Tory-Generalsekretär in Steueraffäre

Den Generalsekretär seiner Konservativen Partei, Nadhim Zahawi, hatte Sunak diese Woche indes nach Vorwürfen zu dessen Steuerangelegenheiten verteidigt. Zahawi habe »die Sache vollständig geklärt, und ich habe dem nichts hinzuzufügen«, sagte er am Mittwoch im Rahmen der wöchentlichen Fragestunde im britischen Parlament. Ein Regierungssprecher fügte hinzu, der Premier habe vollstes Vertrauen in Zahawi.

Zuvor hatte ein Bericht in der Zeitung »Sun« Diskussionen ausgelöst. Demzufolge soll Zahawi der Steuerbehörde eine siebenstellige Summe gezahlt haben, um einen Disput zu seinen Steuerangelegenheiten beizulegen. Dem ehemaligen Finanzminister wurde demnach vorgeworfen, im Rahmen seiner Rolle als Aktionär des von ihm mitgegründeten Meinungsforschungsinstituts Yougov eine Offshore-Firma in Gibraltar genutzt zu haben.

Der 55 Jahre alte Konservative hat einen steilen Aufstieg hinter sich. Der gebürtige Iraker, der mit neun Jahren als Flüchtling nach Großbritannien kam, hatte bereits unter den Ex-Premiers Boris Johnson und Liz Truss verschiedene Ministerämter inne.

dop/dpa

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