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Binnen 24 Monaten US-Armee schafft Tausende Drohnen an – um zu China aufzuschließen

Das Pentagon legt im Wettrüsten mit China nach: Im großen Stil sollen Drohnen bestellt werden, um zahlenmäßig mit Peking mithalten zu können. Besser soll das Gerät natürlich auch sein.
Predator-Drohne in Arizona (Archivbild)

Predator-Drohne in Arizona (Archivbild)

Foto: John Moore / Getty Images / AFP

Das US-Verteidigungsministerium plant nach eigenen Angaben den Erwerb Tausender Drohnen, um den zahlenmäßigen Vorsprung des chinesischen Militärs auszugleichen. Pekings »Hauptvorteil« bestehe derzeit darin, dass China über mehr Schiffe, mehr Raketen und mehr Menschen verfüge, sagte Vize-Verteidigungsministerin Kathleen Hicks am Montag auf einer Rüstungstechnologiekonferenz in der US-Hauptstadt.

Washington werde dem mit »eigener Masse« begegnen. Die »Masse« des US-Militärs werde aber im Vergleich zu jener der chinesischen Streitkräfte »schwerer vorhersehbar, schwerer zu treffen, schwerer zu schlagen«, sein.

Hicks ergänzte, Ziel der US-Regierung sei es, innerhalb der kommenden 18 bis 24 Monate »autonome Systeme in einer Größenordnung von mehreren Tausend in verschiedenen Bereichen einzusetzen«.

Die USA betrachten China als wichtigsten strategischen Herausforderer und versuchen derzeit, Peking von einem militärischen Konflikt abzuschrecken – insbesondere mit Blick auf Taiwan. China sieht die selbstverwaltete Insel Taiwan als Teil seines Territoriums, das es sich früher oder später und notfalls mit Gewalt einverleiben will.

Im Juni war US-Außenminister Antony Blinken trotz der Spannungen nach Peking gereist und wurde dort von Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen. Der erste Besuch eines US-Außenministers seit 2018 und die Treffen mit hochrangigen Vertretern Chinas waren ein Versuch, die Kommunikationskanäle mit Peking wieder zu öffnen.

Treffen auf hoher Ebene nach langer Funkstille

Xi sprach davon, dass es »Fortschritte« gegeben habe und dass »bei bestimmten Themen Einigungen erzielt« worden seien. Er hoffe, dass das Treffen »einen positiven Beitrag zur Stabilisierung« der Beziehungen leisten werde. Die Unterredung mit Blinken dauerte Berichten zufolge etwa eine halbe Stunde lang. Der US-Außenminister sprach anschließend von einer »wichtigen Konversation«.

Zuvor hatte Blinken bereits Gespräche mit führenden Außenpolitikern des Einparteienstaates geführt, darunter auch Außenminister Qin Gang. Nach langer Funkstille nahmen beide Seiten mit den Treffen den direkten Dialog auf hoher Ebene wieder auf. Die Gespräche wurden in offiziellen Stellungnahmen beider Seiten weitgehend übereinstimmend als freimütig, tiefgehend und konstruktiv beschrieben.

jok/AFP