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Abgeschossenes Flugobjekt USA bergen Elektronikteile des mutmaßlichen chinesischen Spionageballons

Eine Woche nach dem Abschuss des ersten mutmaßlichen chinesischen Spionageballons konnten US-Einsatzkräfte »wichtige« Sensoren bergen. Auch über Japan soll ein Ballon geflogen sein – Anfang 2022.
FBI-Mitarbeiter mit Trümmerteilen des Ballons in Quantico, South Carolina: »Wichtigste Sensor und Elektronikteile« sichergestellt

FBI-Mitarbeiter mit Trümmerteilen des Ballons in Quantico, South Carolina: »Wichtigste Sensor und Elektronikteile« sichergestellt

Foto: Fbi / ZUMA Wire / IMAGO

Die USA haben nach eigenen Angaben einen Sensor sowie Elektronikteile aus dem vor gut einer Woche abgeschossenen chinesischen Ballon bergen können. »Unsere Teams waren in der Lage, wichtige Trümmerteile zu bergen«, erklärte am Montag das US-Militär. Dazu gehörten »der wichtigste Sensor und Elektronikteile« des Ballons. Auch Schlüsselsensoren, die vermutlich der Nachrichtengewinnung dienten, seien sichergestellt worden.

Der tagelange Überflug des chinesischen Ballons über die USA hatte zu einem Eklat zwischen Washington und Peking geführt. Ein US-Kampfjet schoss ihn letztlich am 4. Februar über dem Meer ab, seitdem sucht das US-Militär nach Trümmerteilen. Nach Angaben Washingtons handelte es sich um einen chinesischen Spionageballon. Peking wiederum weist dies zurück und spricht von einem zivilen Ballon für meteorologische Zwecke, der vom Kurs abgekommen sei.

Nach dem Abschuss des Ballons haben die USA in den vergangenen Tagen noch drei verdächtige Flugobjekte vom Himmel geholt. Am Freitag wurde ein zweites Objekt in der Nähe von Deadhorse, Alaska, abgeschossen. Ein drittes Objekt wurde am Samstag über dem kanadischen Yukon zerstört. Am Sonntag schoss ein US-Jet das bislang vierte Flugobjekt über der Grenze zwischen den USA und Kanada über dem Huronsee ab.

In der vergangenen Woche hatte Washington dann erklärt, der abgeschossene Ballon habe zu einer ganzen Flotte von Spionageballons gehört, die über fünf Kontinente geflogen seien.

Wohl auch ein Vorfall in Japan

Einem japanischen Medienbericht zufolge soll auch die Regierung in Tokio zu dem Schluss gekommen sein, dass es sich bei einem Objekt, welches im Januar 2022 über ihre Gewässer in der Nähe der südwestlichen Region Kyushu flog, höchstwahrscheinlich um einen chinesischen Ballon gehandelt habe.

Anders als in den USA steht die Bergung des Flugobjekts in Kanada noch am Anfang. Ein Beamter der Royal Canadian Mounted Police sagte am Montag, das Objekt sei noch nicht lokalisiert worden. »Mir ist nicht bekannt, dass wir zu diesem Zeitpunkt die Trümmer des Lake-Huron-Vorfalls gefunden haben«, sagte Sean McGillis, stellvertretender RCMP-Kommissar. Er sagte, die Suche befinde sich in einem »sehr frühen Stadium«.

muk/dpa/Reuters