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Foto: Izumi T/ Getty Images

"Dein SPIEGEL" präsentiert Tiere, von denen du noch nie gehört hast

Wer bisher Faultier, Pferd oder Koala als Lieblingstier hatte, denkt jetzt bitte um: Es gibt Millionen Tierarten auf der Welt, eine spannender als die andere. "Dein SPIEGEL" stellt einige weniger bekannte Arten vor.
Von Antonia Bauer

Es ist eines der großen Ge­heim­nisse der Wis­sen­schaft: Wie viele Tier­ar­ten gibt es wirk­lich auf die­ser Welt? Der Groß­teil der Le­be­we­sen, die auf der Erde le­ben, ist noch von kei­nem Men­schen ent­deckt wor­den.

Rund 1,8 Mil­lio­nen Tier-, Pilz- und Pflan­zen­ar­ten wur­den bis­lang von Wis­sen­schaft­lern be­schrie­ben. Ein noch grö­ße­rer Rest ist je­doch un­er­forscht. Die An­zahl aller Ar­ten, die un­sere Erde be­sie­deln, liegt Schät­zun­gen zu­folge bei etwa neun Mil­lio­nen. Das be­deu­tet: Acht von zehn Arten sind un­be­kannt. Nimmt man die Welt der Bak­te­rien und Ur­bak­te­rien hin­zu, sind es sogar vie­le, viele mehr. Eine Hoch­rech­nung kommt auf eine Bil­lion. Eine un­vor­stell­bare Zahl.

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Verrückte Tiere

Foto: ARDEA/ INTERFOTO

Säu­ge­tiere sind meist gut be­schrie­ben, aber über zahl­rei­che In­sek­ten, Fi­sche und Wür­mer weiß man noch ver­gleichs­weise we­nig. Nie­mand kann wirk­lich sa­gen, wie viele Fi­sche und Schne­cken in den Mee­ren le­ben, wie sie aus­se­hen und sich ver­hal­ten. Der Grund: Viele Arten leben in Ge­bie­ten, in denen es kaum Men­schen gibt, zum Bei­spiel auf ein­sa­men In­seln, in Re­gen­wäl­dern oder auf dem Grund der Ozea­ne.

Unter ihnen be­fin­den sich die er­staun­lichs­ten Ge­stal­ten. Vor ei­ni­gen Jah­ren wurde etwa eine neue Af­fen­art be­schrie­ben, die Lo­mami-Meer­kat­ze. Sie hat rie­sige Augen und würde als Plüsch­tier jedem Teddy Kon­kur­renz ma­chen. Sie wurde nur durch Zu­fall ent­deckt: For­scher lern­ten in einer ent­le­ge­nen Ge­gend in Zen­tral­afrika die Toch­ter eines Schul­lei­ters ken­nen. Das Mäd­chen hielt die Meer­katze als Haus­tier. Jedes Jahr wer­den rund 18000 neue Arten ent­deckt. Das pas­siert aber in der Regel nicht ne­ben­bei und zu­fäl­lig wie bei der Meer­kat­ze. Nor­ma­ler­weise be­ge­ben sich For­scher auf Ex­pe­di­tio­nen, die vor­her gründ­lich ge­plant wur­den.

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Die Wis­sen­schaft­ler haben meis­tens ein Spe­zi­al­ge­biet, in dem sie sich her­vor­ra­gend aus­ken­nen, zum Bei­spiel eine ganz be­stimmte Gruppe von Kä­fern oder Fröschen. In ent­le­ge­nen Ge­bie­ten sam­meln sie Tiere mit Kä­schern und Fal­len ein. Die For­scher be­ob­ach­ten die Tie­re, fil­men sie und neh­men ihre Laute auf. Ei­nige Ex­em­plare wer­den ge­tö­tet und nach Ende der Ex­pe­di­tion in die For­schungs­stätte ge­bracht.

Denn ob es sich wirk­lich um eine neue Art han­delt, kann man meist erst im hei­mi­schen Labor her­aus­fin­den. Dort wer­den die Tiere genau be­schrie­ben und ein­ge­ord­net: Wie sehen sie aus? Wel­che Fär­bung hat ihr Pan­zer, ihre Haut oder ihr Fell? Kann man be­schrei­ben, wie sie sich in der Natur ver­hal­ten? Wie un­ter­schei­den sie sich von an­de­ren, be­reits be­kann­ten Le­be­we­sen?

Frü­her muss­ten sich For­scher oft al­lein auf das Aus­se­hen ver­las­sen, um zu ent­schei­den, ob zwei Käfer zwei un­ter­schied­li­che Arten sind oder nur zwei ver­schie­dene Mus­ter ha­ben. Heute kann man das viel bes­ser mit­hilfe eines DNA-Tests fest­stel­len. Dabei wird das Erb­gut der Tiere mit­ein­an­der ver­gli­chen. So kann man her­aus­fin­den, wie eng die Tiere mit­ein­an­der ver­wandt sind.

Dabei wird ein Sys­tem be­nutzt, das alle Le­be­we­sen in un­ter­schied­li­chen ver­wandt­schaft­li­chen Stu­fen er­fasst. Es gibt zum Bei­spiel meh­rere Tau­send Säu­ge­tier-Ar­ten, dar­un­ter sind Huf­tiere wie Pferde oder Pri­ma­ten wie die Meer­kat­zen. In­ner­halb der Affen gibt es gut 500 Ar­ten, eine wäre bei­spiels­weise der Schim­pan­se. Eine Art ist üb­li­cher­weise da­durch ge­kenn­zeich­net, dass sich ihre Mit­glie­der un­ter­ein­an­der fort­pflan­zen und die Kin­der selbst Junge be­kom­men kön­nen – lo­gisch, denn nur so kann die Art wei­ter­be­ste­hen. Unter Schim­pan­sen klappt das.

Wird eine neue Art be­schrie­ben, darf sich der For­scher schließ­lich den Namen aus­den­ken. Unter Wis­sen­schaft­lern gibt es ein un­ge­schrie­be­nes Ge­setz: Sie nen­nen die von ihnen ent­deck­ten Tiere nicht nach sich selbst, denn in der Wis­sen­schaft gilt: Ei­gen­lob stinkt.

Statt­des­sen be­kom­men die Tiere häu­fig einen Na­men, der an ihr Aus­se­hen oder den Ort, an dem sie le­ben, an­ge­lehnt ist. Manch­mal wird es auch ein biss­chen lus­tig. Es gibt etwa einen Tief­see-Tin­ten­fisch na­mens "Vam­py­ro­teu­this in­fer­na­lis", der die For­scher durch die Haut zwi­schen den dunklen Fang­ar­men an einen Vam­pir er­in­ner­te. An­dere Wis­sen­schaft­ler nen­nen die Tiere nach Pro­mi­nen­ten oder Fi­gu­ren aus Fil­men und Bü­chern. Zum Bei­spiel wurde der Ei­chel­wurm "Yoda pur­pu­ra­ta" nach Yoda aus "Star Wars" be­nannt, der Käfer "Agra schwar­ze­neg­ge­ri" nach dem Schau­spie­ler Ar­nold Schwar­ze­neg­ger, weil so­wohl der Käfer als auch Schwar­ze­neg­ger stark aus­ge­bil­dete Arm­mus­keln ha­ben.

Und wie­der an­dere Wis­sen­schaft­ler gehen bei der Na­mens­wahl prag­ma­tisch vor. Ein Bio­loge be­nannte Schne­cken "Aaa­don­ta" und "Zyz­zyx­don­ta" – damit sie in den al­pha­be­ti­schen Lis­ten immer ganz vorn und ganz hin­ten ste­hen.

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