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Kastenwesen Pixel schieben für Retro-Fans

Wer braucht schon Polygone, hoch aufgelöste Texturen und Orchester-Soundtracks, wenn er Pixelgrafik und Chipmusik haben kann?
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Frogatto

Komischerweise hat es nach "Frogger" kein Frosch im Videospiel-Business mehr wirklich zu etwas gebracht. Dabei sind die grünen Hüpfer doch eigentlich die Idealbesetzung für jedes Jump'n'Run. Frogatto stellt das eindeutig unter Beweis. Mit seiner langen Zunge – die mit Upgrades sogar noch verlängert werden kann – schnappt er sich Gegner wie Yoshi, seine Sprungtechnik lässt selbst Mario staunen, und im Wasser fühlt er sich wohl wie ein Fisch. Er sammelt Münzen ein und Früchte, hüpft Feinden auf den Kopf und trifft lustige Gestalten. Dass hier Fans von Oldschool-Games am Werk waren, merkt man dem Spiel an.

Entwickler: Lost Pixel
Preis: 1,59 Euro im App Store 

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Forget-Me-Not

Im Gegensatz zu "Pac-Mans" dünn besiedeltem Labyrinth sind die zufallsgenerierten Level aus "Forget-Me-Not" proppevolle Techno-Partys. Wie beim Vorbild müssen die in den Gängen verstreuten Punkte – hier sind es Blumen – eingesammelt werden. Erst dann erscheint der Ausgang, der mit einem ebenfalls aufzusammelnden Schlüssel geöffnet werden kann. Gegen die herumwuselnden Feinde wehrt sich das durch Wischen leicht zu steuernde Quadrat mit Dauerfeuer. Es flirrt und piept in diesem Spiel so stark wie früher alle Automaten einer ganzen Spielhalle zusammen. Wenn sie könnten, würden Pac-Man und seine Geister sofort überspringen und sich nur noch in "Forget-Me-Not" jagen.

Entwickler: Nyarlu Labs
Demnächst wieder im App Store

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GoatUp

Klar, dass Althippie Jeff Minter ("Tempest") an Zickenkrieg kein Interesse hat. Seine Ziege ist auf der Suche nach Gras und Liebe. Endlos springt sie dafür in die Höhe, erklimmt Plattform um Plattform. Trifft sie einen Bock und frisst sie genug, lässt auch der Nachwuchs nicht auf sich warten und folgt ihr auf Schritt und Sprung. Als wäre das nicht wirr genug, purzeln beim Grasen auch noch ständig seltsame Bonusgegenstände über den Bildschirm. Dass Minter Profi und nicht bloß witzig ist, beweist die exzellente Steuerung.

Entwickler: Llamasoft
Preis: 1,59 Euro im App Store 

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2-Bit Jumpstyle Treasure-Love

Pixelminimalismus auf die Spitze getrieben: Der Held besteht aus gerade mal zwei Kästchen. Mit etwas Phantasie sind im Spiel trotzdem blühende Landschaften – mitunter auch die glühende Hölle – zu erkennen. Automatisch rennt der Pixelkopp von links nach rechts, muss dabei Schätze einsammeln und über Feinde hüpfen. Dass die auch nicht besser in Form sind als schlichte Quadrate, versteht sich von selbst, aber immerhin haben sie unterschiedliche Farben.

Entwickler: Doppler Interactive
Preis: 79 Cent im App Store 

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ElectroMaster

Jeder Blitz ein Schlag: Das kleine Mangamädchen muss sich mit ­einem Energiestrahl gegen eine ganze Horde kleiner Männchen wehren. Zunächst hat es noch reichlich Platz zum Ausweichen und Zeit, den Energiestrahl aufzuladen, doch später ist der Bildschirm überfüllt wie eine Tokioter U-Bahn in der Rushhour. Da bekommt man schon vom Hingucken Platzangst. Nur mit gut gesetzten Elektroschocker-Rundumschlägen gelingt es dann, sich Raum zu schaffen. Etwas anderes lässt das supersimple Arcade-Gameplay ohnehin nicht zu.

Entwickler: xionchannel
Gratis im App Store 

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Canabalt

Es ist nicht ganz klar, wovor der gut gekleidete Herr so fluchtartig davonrennt, aber offensichtlich pressierts. Er springt beherzt durch Fenster und über Häuserschluchten. Zumindest wenn der Spieler seine Sprünge richtig timt, geht das schier endlos so weiter. Durch Details wie einstürzende Neubauten und mächtige Roboter im Hintergrund entsteht eine bedrohliche Stimmung, und der Job des Spielers als Fluchthelfer wird trotz supersimpler Steuerung eine richtig spannende Sache.

Entwickler: Semi Secret Software
Preis: 2,39 Euro im App Store 

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eBoy FixPix

Die Bilder vom Künstlerkollektiv eBoy sind wahre Pixelkunst. Auf das Wesent­liche reduziert ist darin jedoch das wenigste. Die meist wimmelbildartigen Motive sind vollgepackt mit skurrilen Szenen und witzigen Details. So weit, so alt: Den Style fahren sie schon seit Mitte der Neunziger. Für das Game wurden nun einzelne Bestandteile der Bilder auf unterschiedliche Ebenen verteilt und gegeneinander verschoben. Völlig aus den Fugen geraten, sitzt nun erst mal nichts mehr am richtigen Platz. Durch Neigen des iPads kann aber alles wieder ins Lot gerückt werden. Dabei werden aus den eigentlich starren Motiven ganz neuartige Bewegbilder. Insgesamt 175 Pixel-Illustrationen warten auf ihren Richter.

Entwickler: Delicious Toys
Preis: 79 Cent im App Store 

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30 Second Life

Was wäre, wenn? In diesem Game kann der Spieler ein ganzes Menschenleben in nur 30 Sekunden simulieren. Einziger Parameter für den Verlauf ist zwar, wie viel er arbeitet – der Einfachheit halber durch simples Antippen des Bildschirms zu erledigen –, die Ergebnisse sind dafür um so zahlreicher und häufig überraschend. Angeblich gibt es mehr als eine Billion mögliche Lebensläufe. Macht man sich als Kleinkind zu lange einen Lenz, endet man später leicht als Drogenjunkie, wer ranklotzt, eher als Drogenbaron. Aber auch einer Karriere als Rockstar oder Raketenwissenschaftler steht bei diesem Spiel nichts im Wege. Nur das Ende ist fast in jedem Leben gleich: Erst ist man tot, und dann fängt man an zu modern.

Entwickler: Bruce Hill
Preis: 79 Cent im App Store 

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The Last Rocket

Fly'n'Die statt Jump'n'Run. Der ungewöhnliche Held zwingt dem Puzzle-Platformer ein ganz eigenes Gameplay auf. Eine Rakete fliegt nun mal eher, als dass sie hüpft. Starke Ventilatoren und lebensgefährliche Stachelwände machen ihr den Weg zum Ausgang der Level fast so schwer wie in "Super Meat Boy". Teilweise darf erst Millimeter vor der Gefahr eine Kehrtwende gemacht werden, wenn man alle Zahnräder einsammeln will. Trotzdem ein großer Spaß, denn die Steuerung sitzt und lässt den Spieler nie im Stich.

Entwickler: Shaun Inman
Preis: 2,39 Euro im App Store 

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Sword & Sorcery

Für uns immer noch das beeindruckendste und schönste iPad-Spiel von allen. In einer mysteriösen Welt gilt es, Geheimnisse zu ergründen, Götter zu besänftigen und ein Konzert zu besuchen. Auch hier ist alles in Pixeloptik gestaltet, allerdings nicht in der bekannten Retrogaming-Art, sondern in einem ganz eigenen Stil, der die Mysterien der Welt und die poetische Verträumtheit der Geschichte perfekt ergänzt. Genau wie die Musik von Komponist Jim Guthrie. Ein Wunderwerk.

Entwickler: Capybara
Preis: 3,99 Euro im App Store 

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Gefunden in...

GEE Display #4
Das Videospielmagazin für das iPad.

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GEE Display im Web: www.geemag.de/display