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Foto: Simon Prades / SPIEGEL Geschichte

Ketzerverfolgung im Mittelalter »Erfolterte Geständnisse waren nicht im Sinne der Kirche«

Die Brutalität gegen Häretiker war ein düsteres Kapitel der Kirchengeschichte. Historiker Jörg Oberste sagt, warum die Inquisition auch fortschrittliche Aspekte hatte und wieso ihn heutige Debatten ans Mittelalter erinnern.
Ein Interview von Martin Pfaffenzeller
aus SPIEGEL Geschichte 3/2023

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SPIEGEL: Herr Oberste, wie wird man ein Ketzer?

Oberste: Indem man versucht, andere Menschen vom Weg der katholischen Lehre abzubringen.

SPIEGEL: Ein falscher Gedanke reicht nicht aus?

Oberste: Normalerweise nicht. Wenn man seine eigene, abweichende Glaubenswahrheit findet und für sich behält, ist das für die Kirche okay. Entscheidend ist, dass man ketzerische Ideen predigt und seine Mitmenschen quasi in die Hölle führt. Es geht um öffentliches Handeln.

SPIEGEL: Die Bibel lädt zu verschiedenen Deutungen ein. Wann wird aus einer abweichenden Interpretation eine Häresie?

Oberste: Theologenstreit war schon bei den Kirchenvätern ein beliebter Sport. Die Grenze zur Ketzerei übertritt man, wenn man grundlegende Glaubensaussagen infrage stellt.

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