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Umfrage zu Büroarbeit Kein Homeoffice möglich? Dann Kündigung

Weniger Burn-out, mehr Zufriedenheit und bessere Arbeitsergebnisse: Eine Studie legt nahe, dass das Arbeiten von zu Hause aus effizienter ist. Jedenfalls sagen das die Angestellten, die dafür befragt wurden.
Stress im Büro: Im Homeoffice klappt die Arbeit oft besser – sagen Angestellte

Stress im Büro: Im Homeoffice klappt die Arbeit oft besser – sagen Angestellte

Foto: Morsa Images / Digital Vision / Getty Images

Mehr als drei Viertel der Beschäftigten in Büroberufen arbeiten nach eigener Einschätzung im Homeoffice effektiv – im Firmenbüro sind es nur 61 Prozent. Die Technische Universität Darmstadt befragte von Dezember 2022 bis März 2023 mehr als tausend Bürokräfte, die regelmäßig am Computer arbeiten.

60 Prozent von ihnen gaben laut Funke-Zeitungen, denen die Studie vorlag, an, »im Homeoffice erfolgreicher zu arbeiten und zufriedener zu sein«. Mehr als 40 Prozent würden demnach sogar kündigen, wenn ihr Unternehmen fordern würde, ausschließlich im Büro zu arbeiten.

Ein Drittel der Befragten habe in der Studie angegeben, unter Burn-out zu leiden. Je mehr die Beschäftigten zu Hause arbeiteten, desto geringer sei die »Ausprägung von Burn-outs« gewesen. Eine andere Studie kam kürzlich zu dem Schluss, dass der Stresslevel  für Angestellte generell gestiegen sei – mehr als 40 Prozent der deutschen Berufstätigen fühlen sich gestresst.

»Die Entwicklung ist eine neue, große Herausforderung für Unternehmen«, so Andreas Pfnür, einer der Studienautoren. Es gebe zwar immer noch viele Menschen, die gern zur Arbeit gingen, klar sei aber auch: »In ein schlechtes Büro geht niemand mehr.« Allerdings sind etliche Unternehmen dazu übergegangen, von ihren Angestellten Präsenz im Firmenbüro zu verlangen – zuletzt Google.

Im Bund wird aktuell über ein Gesetz für das Recht auf Homeoffice diskutiert, wie es in den Niederlanden oder Portugal bereits in Kraft ist. Regeln seien wichtig, sagte Oliver Suchy, Abteilungsleiter Grundsatz und Gute Arbeit beim DGB-Bundesvorstand, der Funke-Mediengruppe. »Eine hohe Produktivität im Homeoffice ist möglich, doch auch dies ist nicht voraussetzungslos«, führte er aus. Unbezahlte Mehrarbeit, ständige Verfügbarkeit und mangelhafte Ausstattung seien die Schattenseiten des mobilen Arbeitens.

mh/afp