Verleumdung von Fahnenflüchtigen im Nachkriegsdeutschland "Der Deserteur muss sterben"
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Der Krieg war vorbei. Aber Ludwig Baumann lernte als Heimkehrer in Hamburg sehr schmerzhaft, dass für ihn der Krieg nie vorbei sein würde. Sein Kampf hörte nie auf. Als wäre es ihm auf die Stirn tätowiert: Deserteur.
Ein paar ehemalige "Kameraden" erkannten und verprügelten ihn, sie beschimpften ihn als "Verräter" und "Feigling". Worte und Schläge zwangen ihn in die Knie. Baumann, blau geschlagen, wollte auf einer Polizeiwache Anzeige erstatten.
Als er dort erzählte, was passiert war – und warum –, erhielt er gleich die nächste Tracht Prügel. Es waren wohl auch Soldaten, nur in anderer Uniform. Willkommen zu Hause, Kameradenschwein. Da zerbrach etwas in ihm. Er zog sich in sich selbst zurück – und verfiel dem Alkohol.
Baumann, im vergangenen Jahr im Alter von 96 Jahren verstorben, war schon weit über 80 Jahre alt, als er diese Geschichte erzählte.
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