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iOS 14 So sollen iPhone-Apps künftig Datensammlungen anzeigen

Im App Store sollen Entwickler einfach lesbar darlegen, welche Daten ihrer Nutzer sie wofür sammeln und was sie damit tun. Statt kryptischer Texte sollen Tabellen den Überblick geben.
So sollen Apps künftig im App Store ihre Datensammlung erklären

So sollen Apps künftig im App Store ihre Datensammlung erklären

Foto: Apple

Auf welche Daten greifen die Apps zu, die ich installiere? Für sein neues Smartphone-Betriebssystem iOS 14 schreibt Apple den Entwicklerinnen und Entwicklern künftig vor, Nutzerinnen und Nutzern diese Frage im Sinne des Datenschutzes detailliert zu beantworten. Apple hatte die neue Regelung auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC im Juni angekündigt und mittlerweile Entwicklern gegenüber konkretisiert, wie sie umgesetzt werden soll .

Demnach gilt die Regelung nicht nur für App-Bestandteile, die vom Entwickler selbst programmiert worden sind, sondern auch für solche, die er von Dritten übernimmt, etwa aus sogenannten Software Development Kits (SDK). Längst ist es üblich, Programme und Apps nicht mehr komplett selbst zu programmieren, sondern fertige Bestandteile von anderen Anbietern wie zum Beispiel Facebook zu übernehmen.

Tabellen statt Floskeln

Damit sich niemand hinter kryptischen oder epischen Datenschutztexten verstecken kann, gibt Apple zwei klar strukturierte Tabellen vor, die künftig im App Store bei jeder App auftauchen sollen.

Eine davon muss Informationen zu der Art von Daten enthalten, die gesammelt werden. Sie informiert also etwa darüber, ob eine App Gesundheits- oder Fitnessdaten, Finanzdaten, Standortdaten, sensible Daten wie Handicaps und die sexuelle Orientierung, Kontakte, persönliche Inhalte wie Mails, Fotos und Videos, Browser- und Suchverlauf oder die Geräte-ID sammelt.

Die andere Tabelle soll Aufschluss darüber geben, wie die gesammelten Daten genutzt werden - also etwa für Werbung durch Dritte, Werbung des Entwicklers, eine Analyse der App-Nutzung oder eine Personalisierung.

Opt-in für Tracking kommt später

Eine weitere Regelung, die Apple auf seiner Entwicklerkonferenz WWDC im Juni für das in Kürze erwartete iOS 14 angekündigt hatte, sorgt bei Werbetreibenden für immense Aufregung: die Verpflichtung, dass App-Entwickler von Nutzerinnen und Nutzern eine Zustimmung einfordern müssen, wenn ihre Apps auf die Werbe-ID des Gerätes zugreifen sollen, um sie auf ihrem Weg durchs Netz und bei der App-Nutzung zu verfolgen (Tracking).

Facebook hatte gewarnt, die Werbeumsätze von Verlagshäusern und App-Entwicklern würden durch die Änderungen in Apples iPhone-Betriebssystem teilweise massiv zurückgehen, weil diese das Ausspielen personalisierter Werbung deutlich erschweren (die Hintergründe haben wir hier erklärt). Vergangene Woche hatte Apple angekündigt, die Einführung dieser neuen Funktion auf 2021 zu verschieben. Zur Begründung hieß es, man wolle "Entwicklern die Zeit geben, die sie brauchen, um die notwendigen Änderungen vorzunehmen."

mak/dpa