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Jahreswechsel in Berlin Fast alle 390 in der Silvesternacht Festgenommenen wieder frei

Nur einer der mutmaßlichen Randalierer aus der Berliner Silvesternacht muss in Untersuchungshaft. In vielen Fällen soll es sich bei ihren Vergehen nur um Ordnungswidrigkeiten gehandelt haben.
Polizei in der Silvesternacht: Beamtinnen und Beamte in großer Zahl im Einsatz

Polizei in der Silvesternacht: Beamtinnen und Beamte in großer Zahl im Einsatz

Foto: Reto Klar / IMAGO / Funke Foto Services

Nach 390 vorläufigen Festnahmen in der Silvesternacht in Berlin sind fast alle mutmaßlichen Störer und Randalierer wieder freigelassen worden. Ein Mann sitzt jedoch in Untersuchungshaft, das teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am mit.

Bei den meisten der festgenommenen Verdächtigen seien schon in der Nacht nur die Identitäten direkt vor Ort oder auf einer nahe gelegenen Polizeiwache festgestellt worden, dann habe man sie wieder entlassen, sagte ein Polizeisprecher.

Bei Ordnungswidrigkeiten wie etwa dem Feuern mit Schreckschusspistolen sei das sowieso normal. Auch weniger schwere Straftaten wie gefährliches Hantieren mit Feuerwerk, Körperverletzungen und Widerstand gegen die Polizei seien meist kein Grund für längeren sogenannten Polizeigewahrsam oder Untersuchungshaft, sagte der Sprecher.

Die Sicherheitsbehörden teilten später dann mit, es habe drei Haftbefehle gegeben. In zwei dieser Fälle sei es zur Haftverschonung gekommen. Ein 23-Jähriger sitze wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz aber in Untersuchungshaft.

Die Polizei hatte nach Silvester mitgeteilt, sie habe in der Nacht 390 Menschen vorläufig festgenommen und 720 Strafermittlungsverfahren vor allem wegen Brandstiftungen, Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, Angriffs auf und Widerstands gegen Polizisten eingeleitet.

Die Zahlen sind noch nicht endgültig. Sie waren auch deswegen deutlich höher als in früheren Jahren, weil viel mehr Polizisten eingesetzt wurden, die rasch und konsequent einschreiten sollten, um größere Krawalle und Angriffe wie im Vorjahr sofort einzudämmen.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, keiner der Festgenommenen sitze in Untersuchungshaft. Tatsächlich stimmt das jedoch in einem Fall laut neueren Angaben der Polizei nicht. Wir haben den Fehler korrigiert.

bbr/dpa