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Großflughafen BER Rucksack mit "Polen-Böllern" löst Bomben-Alarm aus

Ein herrenloser Rucksack mit selbstgebauten Sprengsätzen hat auf der Baustelle des Berliner Großflughafens BER für Aufregung gesorgt. Der Besitzer der Böller hat sich gemeldet - und muss mit juristischen Konsequenzen rechnen.
Bauabsperrung vor dem Terminal des neuen Flughafens "Willy Brandt": Bombenalarm

Bauabsperrung vor dem Terminal des neuen Flughafens "Willy Brandt": Bombenalarm

Foto: Patrick Pleul/ dpa

Berlin/Schönefeld - Der Alarmruf erreichte die Polizei am Freitag um 15.30 Uhr: Auf dem Gelände des neuen Großflughafens "Willy Brandt", im Baustellenbereich des Terminals, sei ein herrenloser Rucksack mit einer Bombe gefunden worden.

Sofort wurde ein Polizeiaufgebot nach Schönefeld geschickt, das den Fundort absperrte und auf die Kollegen des Bombenentschärfungsdienstes wartete. Als die Experten später eintrafen, entdeckten sie in dem Rucksack tatsächlich Explosives: zwei sogenannte Polen-Böller - also importierte Pyrotechnik, die in Deutschland nicht verkauft werden darf - sowie zwei mit Panzer-Tape umwickelte, verdächtige Röhren.

Noch während die Beamten die "unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen" untersuchten, meldete sich der Besitzer des Rucksacks: ein 54-jähriger Mitarbeiter der Flughafenbaustelle. Der Berliner versicherte, dass es sich bei allen vier Sprengsätzen lediglich um Böller handele, die er nach Dienstschluss gemeinsam mit einem Kumpel irgendwo habe hochgehen lassen wollen.

Sein seltsames Feierabend-Vergnügen brachte dem Baustellenmitarbeiter jetzt eine Anzeige der Polizei ein, die zwei der selbstgebauten Sprengsätze sicherstellte und nun untersucht. Ein Nachspiel könnte die Sache auch für die Flughafengesellschaft haben. Diese muss nun klären, wie der Rucksack mit den Sprengsätzen durch die Sicherheitskontrollen der Baustelle gelangen konnte.

Bereits im vergangenen August war eine Sicherheitspanne am Flughafen entdeckt worden: Ein polizeibekannter Islamist kontrollierte damals den Zugang zur Baustelle in Schönefeld.