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Krisengebiet Uno stockt Friedenstruppe im Kongo auf

Im Kongo herrscht Krieg - und die dort stationierten Uno-Soldaten sind machtlos. Nun wollen die Vereinten Nationen zusätzlich 3000 Mann in den umkämpften Osten des Landes schicken. Die Chance auf Frieden wächst damit nicht unbedingt.

New York/Goma - 3100 Soldaten schicken die Vereinten Nationen für eine Friedensmission zusätzlich in den Kongo. Das hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen am Donnerstag beschlossen. Welche Länder die Soldaten stellen würden, war zunächst unklar.

Derzeit sind rund 17.000 Uno-Friedenssoldaten im ganzen Land stationiert, jedoch nur einige hundert im Krisengebiet des Ostkongos. Der weltgrößten Uno-Militärmission ist es bislang nicht gelungen, die Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen in dem zentralafrikanischen Riesenreich zu verhindern.

Experten sehen nur dann eine realistische Chance, den Frieden zu sichern, wenn mehr hoch qualifizierte und gut ausgerüstete Soldaten mit einem robusten Mandat ins Land kommen. Im Gespräch waren bereits eine französische oder europäische Truppe.

Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte einen sofortigen Waffenstillstand im Ostkongo und die Errichtung sicherer Korridore für die Lieferung von Hilfsgütern. Rund 300.000 Menschen sind dort auf der Flucht. Nördlich von Goma kam es unterdessen nach Angaben der Rebellen von Laurent Nkunda erneut zu Gefechten.

Regierungstruppen, ruandische Hutu-Rebellen und Kämpfer der Mai-Mai-Milizen hätten die Rebellen bei Kiwanja, rund 70 Kilometer nördlich von Goma, überfallen, wie Rebellensprecher Bertrand Bisimwa mitteilte. Die Rebellen hielten an ihrem Versprechen fest, sich weiter in den Norden zurückzuziehen. Bisimwa warnte jedoch, wenn die UN-Soldaten den Frieden in dem Gebiet nicht sicherstellen könnten, "dann kommen wir zurück und greifen die Gruppen an, die versuchen, dort die Kontrolle zu übernehmen".

cvk/AP/AFP