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Proteste in Montreal Globalisierungsgegner festgenommen

Mehrere hundert Menschen haben in Montreal während eines Treffens der Welthandelsorganisation WTO gegen die Globalisierung demonstriert. Mehr als 200 Protestierende wurden festgenommen.

Montreal - Absperrungen und ein massives Polizeiaufgebot hinderten die Demonstranten daran, zum Tagungsort zu gelangen. Bei der zunächst friedlichen Protestversammlung von etwa 400 Menschen kam es daraufhin zu Ausschreitungen. Dabei wurden Schaufenster von Geschäften zerstört und Autos beschädigt. Die Globalisierungsgegner kündigten an, dass auch am Dienstag und Mittwoch weiter Demonstrationen gegen das Treffen geplant seien.

Im Mittelpunkt des dreitägigen Treffens in Montreal steht die Vorbereitung der Mitgliederversammlung der WTO in Mexiko im September. Zentrales Thema in Montreal ist die Landwirtschaft. Die Globalisierungsgegner verlangen bessere Verdienstchancen für die Bauern in ärmeren Ländern. Außerdem müssten diese Staaten einen besseren Zugang zu preiswerten Medikamenten haben.

WTO-Direktor Supachai Panitchpakdi warnte vor einem Scheitern der laufenden Verhandlungsrunde. Er sei sich über die Schwierigkeiten im Klaren, sagte Supachai zum Auftakt der Konferenz der Wirtschaftsminister aus 25 Mitgliedstaaten. Ein Scheitern wäre für die Weltgemeinschaft ein Signal, dass das multilaterale System versagt habe, sagte der WTO-Chef.