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Geplante Neuausrichtung Bundesregierung will über Migrationszentren in Afrika und Asien Fachkräfte anwerben

Bisher dienten die Migrationsberatungszentren in Afrika der Hilfe für Rückkehrer aus Europa. Jetzt sollen dort auch gezielt Arbeitskräfte gewonnen werden.
Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD)

Entwicklungsministerin Svenja Schulze und Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD)

Foto: Metodi Popow / IMAGO

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (beide SPD) geben bei ihrem Besuch in Ghana heute bekannt, dass das dortige Migrationsberatungszentrum verstärkt für die Gewinnung und Ausbildung von Fachkräften genutzt werden soll. Eine entsprechende Erklärung der beiden Minister liegt dem SPIEGEL vorab vor.

150 Millionen Euro auf drei Jahre

Insgesamt werden diese Art von neuen »Zentren für Migration und Entwicklung« in neun Ländern eingerichtet und mit 150 Millionen Euro über drei Jahre vom Entwicklungsministerium finanziert werden. Neben Ghana sind die Einrichtungen in den Ländern Marokko, Tunesien, Ägypten, Jordanien, Nigeria, Irak, Pakistan und Indonesien geplant.

Die bisherigen Zentren unterstützten vor allem Rückkehrer aus Europa, sich eine Perspektive im Heimatland zu schaffen. Wegen des Arbeitskräftemangels in Deutschland sollen sie nun neu ausgerichtet werden.

»Während viele Länder, wie zum Beispiel Ghana, vor der Herausforderung stehen, Jobs für ihre junge, wachsende Bevölkerung zu schaffen, sorgt der demografische Wandel in Deutschland dafür, dass wir in vielen Bereichen händeringend Arbeitskräfte benötigen«, heißt es in der Erklärung von Entwicklungsministerin Schulze. Man wolle aus der »Einbahnstraße eine Zweibahnstraße machen«. Die Migration solle gesteuert werden, sodass sie zum beidseitigen Vorteil dient.

»Es ist wichtig in den Ländern vor Ort über reguläre Wege der Migration aufzuklären und über die Anforderungen des europäischen Arbeitsmarkts zu informieren«, schreibt Arbeitsminister Heil. Fachkräftesicherung sei »Wohlstandssicherung für unser Land«.

Seit Montag sind Heil und Schulze auf einer mehrtägigen Afrikareise unterwegs, neben Ghana steht die Elfenbeinküste auf dem Besuchsprogramm.

til